Transkript Samuel Caldaras

August 26, 2023

Name der interviewten Person Samuel Caldaras
Geschlecht Männlich
Alter 33 Jahre
Religion/Glaubenszugehörigkeit Evangelisch/Christlich
Herkunftsland Rumänien
Herkunftsland der Eltern –
Kürzel S.C.
LG/TZ LG

Speaker 2 [00:00:02]

Hallo, mein Lieber. Ich freue mich, dass es heute geklappt hat. Das, was wir heute machen, ist ein Interview für unsere Projektforschung fürs Roma. Ich will dir so ein paar Sachen über uns erzählen, damit du es weißt, das mit deinen Daten auch weitergearbeitet wird, wenn du damit einverstanden bist. So wie ich dir schon telefonisch erzählt habe, müssen wir gleich noch mit dem Unterschrift, mit dem Datenschutz machen. Also bei Projekt geht es um Doktor Professor Williams Timothy und die Frau Campbell Kirsty. Die machen das jetzt mit dem Sinti und Roma, wie es früher war. Ob die Probleme hatten, damals oder heute noch mit Rassismus. Möchte von dir nur wissen, soweit du erzählen kannst oder was du erzählen willst, wie das bei dir ist oder war. Wenn du magst, kannst du was erzählen von Kindheit oder vom Erzähl. Einfach deine Geschichte.

Speaker 3 [00:01:11]

Ja, Guten Tag zusammen. Folgendes, Ich wollte auch sagen.

Speaker 2 [00:01:19]

Zum Beispiel weißt du, was von deinen Großeltern, wie das früher war.

Speaker 3 [00:01:25]

Also von meinen Großeltern nicht ganz wirklich. Ich kann mich noch erinnern, wenn ich klein war und wenn ich zur Schule gegangen bin in Rumänien. Würde uns schlecht behandelt, auch die Lehrerin.

Speaker 2 [00:01:48]

Weil die Roma sind.

Speaker 3 [00:01:49]

Oder weil, ja wegen die Roma ja. Hatte ich auch nicht den Mut gehabt, dass ich zum Beispiel sage, dass ich Roma bin.

Speaker 2 [00:02:04]

Hast du es versteckt?

Speaker 3 [00:02:08]

Also ich habe das versteckt, ja, wie gesagt.

Speaker 2 [00:02:12]

Also deine Großeltern hatten damals schon Probleme, weil die Roma sind im Leben so.

Speaker 3 [00:02:21]

Damals glaub ich, das war noch, noch schwieriger mit dem, mit dem Roma, da da, wo noch diskriminierter und damals vielleicht von den Eltern und Großeltern, das ist klar. Aber auch heutzutage zum Beispiel, wenn man sagt, okay Roma, die nehmen uns Zigeuner, oder? Heutzutage sind wir sehr schlecht behandelt. Ich bin auch selbstständig und ich habe mit vielen Menschen zu tun und wie gesagt, auch heutzutage ist in Deutschland, ich bin in Deutschland geboren. Da war ich auch zum Kindergarten in Deutschland, da hatte ich auch zur Schule in Deutschland. Wie gesagt, da wird man auch sehr, sehr schlecht behandelt, auch heutzutage. Das kann ich mal so sagen. Wenn man sagt, OK, dass wir Roma sind, die Behandlung auch jetzt sehr, sehr schwierig. Weil die denken, wir sind ja kriminell, denk ich mal. Die denken, dass wir kriminell sind, dass wir größere Betrüge machen. Aber das heißt nicht, dass die ganze Roma so sind, ne? Wie zum Beispiel auch Deutschen oder Rumänen sind auch schlechte Leute oder kriminelle Leute und bei denen sagen wir auch nichts mehr und dadurch sage ich ja, OK, dass wir nur als Roma sind, wenn einer schlecht ist, von denen alle oder so. Muss ja nicht alle so sein.

Speaker 2 [00:04:02]

Wie war das mit mit deinen Eltern? Hatten die schlechte Erfahrung gemacht, oder?

Speaker 3 [00:04:08]

Ja, natürlich. Seit so vielen Jahren Vergangenheit und von Eltern die Zeiten waren noch schwieriger. Das waren noch schwierigere Zeit für die Eltern und für die Großeltern. Damals auch als Kommunismus, auch in Rumänien. Das war sehr, sehr kriminell mit uns. Also da waren auch schlecht behandelt, wie gesagt auf ja.

Speaker 2 [00:04:44]

Angegriffen oder verbal?

Speaker 3 [00:04:46]

Ja, alles Mögliche. Also du hattest auch immer schlechte Karten, wenn du zum Beispiel bei Beamten wolltest, was beantragen oder was zu machen, zu tun, warst ja nicht ernst genommen. Du warst immer so, also du hast nicht diese Rechte gehabt, wie ein normaler Mensch.

Speaker 2 [00:05:13]

Wie ist deine Beziehung zu deinen Eltern?

Speaker 3 [00:05:17]

Sehr gut. Also mein Vater ist gestorben vor 7 Jahren in 2016. Meine Mutter lebt noch. Ich habe sehr gute Beziehungen mit der Mutter. Ich habe eine Beziehung mit Brüdern, wir sind neun Geschwistern.

Speaker 2 [00:05:38]

Hast du noch so Geschichten oder kannst du dich noch an irgendwas erinnern, was deine Großeltern oder Eltern so mal ganz schlecht erlebt haben oder, dass die vielleicht deswegen umziehen mussten oder mit der Arbeit Probleme, Nachbarn?

Speaker 3 [00:06:00]

So wie ich mich überlege, so wie ich denke mit den Großeltern. Die Eltern meiner Mutter, die kamen aus der gleichen Stadt und die Eltern von der Mutter. Ich weiß, dass die auch sehr, also wir, die ganze Familie und die ganze Roma waren, wir auch sehr schlecht behandelt. Umgezogen? Weiß ich nicht. Ich kenne die seit ich Kind war, im gleichen Haus. Aber die waren auch sehr, wir waren auch sehr sehr, wie sagt man das, sehr schlecht behandelt. Wir waren sehr schlecht behandelt, auch von den Beamten, wie gesagt auch von den Leuten, auch von der Nachbarschaft.

Speaker 2 [00:06:59]

Und wie ist die Beziehung zwischen deinen Eltern und Großeltern?

Speaker 3 [00:07:04]

Die Beziehungen waren sehr gut, also Familien waren wir immer immer zusammen. Also wir hatten immer zusammen, wie gesagt, meine Großeltern leben nicht mehr, sie sind gestorben seit ich bewusst bin. Also wir sind so, wir halten zur Familie zusammen, wir waren immer eine Familie, wenigstens die Eltern und Großeltern oder Tanten.

Speaker 2 [00:07:23]

Okay. Wie würdest du denn deine Mutter beschreiben? Du hast gesagt, dein Vater ist jetzt schon vor 7 Jahre gestorben, also sie ist jetzt seit 7 Jahren wieder verheiratet oder ist alleine? Aber so als Struktur, als Mensch wie, wie würdest du sie beschreiben?

Speaker 3 [00:07:43]

Nee, also sie ist alleine. Beschreibung soll ich jetzt sagen? Ist gläubig, ist Christ, ihr Charakter oder Aussehen oder wie meinst du?

Speaker 2 [00:08:07]

Ja, Charakter oder Aussehen, oder?

Speaker 3 [00:08:14]

Ich freue mich auf meine Mutter jedes Mal. Die erzählt uns auch paar Sachen, Geschichten von Vergangenheit.

Speaker 3 [00:08:21]

Ich, ich, ich, ich stell ihr auch manchmal so Fragen, wie sie in seiner Jungenheit war, wenn sie jung war. Und viele Sachen weiß ich auch, dass die auch schlecht behandelt war von ihrer Vergangenheit.

Speaker 2 [00:08:41]

Wegen ihrer Herkunft also, weil sie Roma war?

Speaker 3 [00:08:42]

Ja, dass sie, dass die Roma waren.

Speaker 2 [00:08:46]

Hast du noch Geschwister?

Speaker 3 [00:08:48]

Ja, ich habe noch 8 Geschwister.

Speaker 2 [00:08:51]

Also hier seit 9, OK.

 

Speaker 3 [00:08:56]

Ja, wie gesagt.

Speaker 2 [00:09:02]

Genau hast du irgendwas wo du sagst, ok, das war für meine Mutter oder für euch so als Familie sehr stark, was euch geprägt hat was? Eine schlechte Erfahrung, was ihr erlebt habt.

Speaker 3 [00:09:16]

Ja, ich kann mich erinnern. Ich war mit meinem Vater zusammen an Kindheit und auch wie gesagt, wenn wir bei gegenüber was beantragen wollten bei Beamten, da fand ich es sehr komisch und sehr traurig, dass wir immer warten sollten. Wir wurden immer rausgeschmissen, wir waren immer die letzten, waren immer die letzte. Auch wenn wir jetzt, sagen wir mal so, wir waren an der Reihe, haben die Nummer gehabt, hier sind wir dann, haben wir nicht der Vortritt, wenn da noch andere, also Herren waren, wo jetzt keine Roma waren, zum Beispiel wie Roma oder Deutsche waren immer rausgeschmissen.

Speaker 2 [00:09:58]

Ihr wurdet nicht wahrgenommen.

Speaker 3 [00:10:00]

Also wir waren, ich war nicht wahr genommen und auch schlecht behandelt und dadurch aus meiner Vergangenheit, aus meiner Kindheit hab ich auch jetzt vor mir. Kann ich jetzt mehr Vorblick machen? Und ich war immer am Überlegen, am Denken. Wir sind ja auch gleich Menschen. Und wir waren sehr schlecht behandelt und das saurische war, also wie gesagt, wie mein Vater uns immer rausgeschmissen hat. Wir waren so viele Geschwister, wie eben sagte. Wir waren immer so, wir mussten Pass machen oder irgendwas beantragen und Dokumente am. Vater war mal mit uns und dann musste uns und draußen schmeißen, ob das kalt war oder Regen war, mussten wir draußen warten mit, wir waren 3, 4 Brüdern. Und das war sehr traurig. Ich kann mich auch noch erinnern von damals.

Speaker 2 [00:11:00]

Wie würdest du deinen Vater beschreiben?

Speaker 3 [00:11:03]

Also mein Vater war jedes Mal fleißig. Da war ein Arbeiter, der war ein Kämpfer, der hat für uns gekämpft. Der hat uns alles erklärt, der hat uns versucht zu erklären, dass es wichtig ist im Leben zu kämpfen, also dass wir Verstand haben. Dass wir kriminalisiert sind, dass wir schlecht behandelt sind. Also mein Vater hat gesagt, er war ein Kämpfer, der hat uns von uns gekämpft, der hat für uns eine Zukunft gemacht.

Speaker 2 [00:11:57]

Ich hör dir zu und.

 

Speaker 3 [00:12:01]

Damals, so ungefähr sag ich mal 30 Jahre her. Ich bin ja 33 alt, ich war ja 13 Jahre, ich kann mich noch gut denken, war damals waren und vor 30 Jahren waren noch noch schlechter Zeiten. Wir waren mehr schlecht behandelt, also vor 30 Jahren denke ich mal auch, vielleicht noch früher, noch für 50 Jahre, sagen wir mal, da war noch schlechter Zustand, glaube ich mal. Die Zeiten von den Großeltern.

Speaker 2 [00:12:42]

Aber so dein Verhältnis zu dem Vater war gut, ne.

Speaker 3 [00:12:46]

Das war sehr gut.

Speaker 2 [00:12:47]

Und wie ist das mit deinen Geschwistern? Ihr seid 9 Geschwister, wenn ich das richtig. Wie ist das Verhältnis? Wie verstehst du dich mit deiner Familie?

Speaker 3 [00:13:00]

Also wie gesagt mit Familie auf dem ersten Platz, sehr gut. Also für uns ist alles Familie, wenn es um Geschwister geht, wir sind sehr nah dran, wir unterstützen, wir helfen uns gegenseitig. Also was alles Familie ist, ist der Rat, zweiter Rat. Also wir hatten alles zusammen.

Speaker 2 [00:13:22]

Und hast du so eine Geschichte oder kennst du was, wo deine Geschwister mal so Probleme hatten oder eine richtige Auseinandersetzung? Auf der Arbeit oder vielleicht auch so in der Freizeit, oder?

Speaker 3 [00:13:44]

Ja, das war auch Zeiten zum Beispiel. Klar, wir waren, ich kann mich noch erinnern, das war auch Zeiten, mehrere Sachen, auch bei der Arbeitsstelle. Und Freizeit, zum Beispiel, unterwegs in die Stadt oder bei Schwimmbad oder so auf dem Strand, da waren wir immer diskriminiert. Auch heutzutage sehr und das einzige ist was ich gut fand, dass wir nicht aggressiv wurden von die Leute. Jedes Mal bedroht haben, dass wir Roma sind. Also wir sind immer mit der Sache einverstanden gewesen und weitergelaufen, weil auch Latenz haben unsere Eltern gemacht, haben dadurch gekämpft und dann mussten wir auch dadurch kämpfen.

Speaker 2 [00:14:42]

Was machen deine Geschwister zurzeit?

Speaker 3 [00:14:48]

Beruflich oder also die arbeiten, leben alle in Deutschland, also wie gesagt, wir sind in 1990 in Deutschland umgezogen. Ja, wir sind am Arbeiten oder wenigstens auch zu Hause mit den Kinder.

Speaker 2 [00:15:16]

Und wie hast du dann was Besonderes jetzt zwischen deinen Geschwistern, wo du sagst, OK, ich unterscheide mich sehr viel von denen oder wir verstehen uns alle, wir sind relativ alle gleich.

Speaker 3 [00:15:32]

Wir sind alle gleich, sagen wir so, also wir verstehen uns gut, ja.

Speaker 2 [00:15:34]

Deine Geschwister leben auch alle in Deutschland? Ihr sieht euch auch immer. Was kannst du mir … du hast jetzt ziemlich viel erzählt über deine Kindheit und das Probleme war, aber hast du auch so gute Erinnerungen vom, von zu Hause, wie er gelebt hat, gewohnt mit Nachbarn, Nachbarnkinder oder irgendwelche Sachen, wo du gute Erinnerungen auch hast.

Speaker 3 [00:16:10]

Wir hatten doch auch so netter Nachbar, auch Rumänen, also waren alle nicht gleich. Also viele Nachbarn von uns haben, also der hat uns auch leidgetan, weil wir waren auch viele Geschwister, wir waren alle klein und die unterschiedlich Bayern sind immer 23 Jahre unterschiedlich zwischen meinen Brüdern. Manchen. Manchen Nachbarn also die Nachbarschaft, wo näher von unserem Haus war, da waren schon noch in Ordnung, also die hatten auch Metallleitungen von uns gehabt, sehr viel und wir haben immer Bonbons von denen gekriegt, wir waren auch klein, wir haben uns gefreut, weil die haben auch Mitleid von uns gehabt, weil die wussten, dass wir.

Speaker 2 [00:16:52]

Waren das auch Roma, oder?

Speaker 3 [00:16:56]

Ne, sie war die einzige Nachbarschaft neben uns, wo wir gelebt haben, da kann ich mich nicht noch erinnern. Und?

Speaker 2 [00:17:06]

War das hier in Deutschland oder in Rumänien?

Speaker 3 [00:17:09]

In Rumänien war das, das war in Rumänien. Ja, und das fand ich sehr toll. Wir waren so glücklich, ich habe gesagt, da gibt es noch so gute Leute und Menschen. Wo uns mögen, als Roma.

Speaker 2 [00:17:27]

Und mit den anderen Nachbarn?

Speaker 3 [00:17:31]

Mal so andere Nachbarn, das war jetzt nur so im näher, wo uns näher war alle Nachbarn, also wie gesagt wir waren sehr sehr unzufrieden mit denen. Also der hat uns immer beleidigt, ja nur beschrieben, bevor wir, auch wir wollten jedes Mal, dass wir mit ihnen gut reden oder sehr gut anpassen mit denen, aber der hat uns immer Zigeuner genannt, beleidigt.

Speaker 2 [00:18:02]

Wie lange habt ihr dort gelebt?

Speaker 3 [00:18:06]

In Rumänien, da war ich 6 oder 7 Jahre alt. Ich bin ja wie gesagt in Deutschland geboren, 1990.

Speaker 2 [00:18:22]

Also du bist hier geboren und dann wieder.

Speaker 3 [00:18:25]

Nach Rumänien, weil wir hatten eine Abschiebung gehabt, 1996. Wir hatten eine Abschiebung gehabt, ja und von 1996 bis 2006 bin ich in Rumänien gewachsen. Also war ich in Rumänien.

Speaker 2 [00:18:45]

Und da weißt du schon, was hast du gesagt, 6 oder 5 oder 6?

Speaker 3 [00:19:04]

6 Jahre alt, war ich. Und dann wieder nach Deutschland.

Speaker 2 [00:19:10]

Wie war das dann hier wieder alles aufzunehmen? Kommst du in den Kindergarten oder in die Schule?

Speaker 3 [00:19:10]

Das war sehr schwierig. Bin ich wiedergekommen sind, wie gesagt, der Sprache habe ich ein paar Wörter nicht vergessen. Ich. Kriegt er auch ein bisschen Deutsch damals? Wie gesagt, aber da, das war auch der Fall. Wo wir auch sehr, sehr unzufrieden waren, wie wir auch in Deutschland behandelt waren.

Speaker 2 [00:19:47]

Wie war für deine Eltern, konnten die hier eine Arbeit aufnehmen oder habt ihr eine Wohnung bekommen oder?

Speaker 3 [00:19:58]

Ja, also wir hatten, wir hatten hatten, wir hatten ein Haus gehabt, also zur Miete. Mein Vater, ich weiß, dass mein Vater da war ja fleißig, der hat immer gearbeitet. Mein Vater hat uns immer unterstützt, der hat uns auch große Sorgen mit, aber als Haushalt, weil wir zu viele Geschwister waren.

Speaker 2 [00:20:32]

Das war auch schwierig, eine Wohnung zu finden oder eine Arbeit, oder?

Speaker 3 [00:20:38]

Für mich jetzt?

Speaker 2 [00:20:40]

Für euch als Familie.

 

Speaker 3 [00:20:43]

Ja denk ich mal schon, da war ich schon mal klein, denk ich mal schon. Ja, das war jetzt nicht, war ja auch schwierige Station mit uns auch vielleicht.

Speaker 2 [00:20:52]

Wie wart ihr mit den Nachbarn? Hattet ihr auch Nachbarn?

Speaker 3 [00:20:58]

Ja, wie gesagt. Wir hatten auch Nachbar gehabt. Wie gesagt, manche waren nett zu uns, aber meistens waren es schlecht mit uns. Wir hatten also wie gesagt, da weiß ja schon jeder, dass wir Roma schlecht behandelt wurde. Also wie gesagt von Nachbarschaft und Leute und.

Speaker 2 [00:21:25]

Hast du das als Kind auch zugegeben, dass du Roma bist oder hast du das versteckt? Oft, oder?

Speaker 3 [00:21:32]

Ich hab das versteckt, aber jedes Mal, wo zum Beispiel meine Eltern mich von der Schule abgeholt haben. Das sah die so aus und da haben die schon gesehen, dass wir schon Roma sind.

Speaker 2 [00:21:45]

Wie bist du damit umgegangen?

Speaker 3 [00:21:47]

Und sehr schlecht. Also da war ich, ich hab mich immer geschämt, weil da waren auch andere Kollegen von die Roma waren. Ich war nicht der einzige jetzt fremde Roma bei der Schule. Und die wurden sehr schlecht behandelt. Und dann? Ich wollte mich nicht vorstellen, dass ich Roma bin, weil ich Angst hatte, dass ich auch den gleichen Fall wurde zu behandelt.

Speaker 3 [00:22:23]

Also diskriminiert ne.

Speaker 3 [00:22:28]

Ja und dadurch versteckt auch heutzutage, sag ich mal so, auch heutzutage. Muss ich sagen schäm ich mich, sag ich mal so, nicht, dass ich mich schäme, dass ich Zigeuner bin oder Roma bin, weil Lehrer freut sich was es ist, aber die Ursache ist manchmal sage Ich habe ich den Mut nicht, dass sie sagen, okay, dass ich romantisch bin. Ja, auch heutzutage.

Speaker 2 [00:23:02]

Also du hast Angst oder schämst dich oder denkst, du wirst nicht so wirklich wahrgenommen oder du wirst.

Speaker 3 [00:23:09]

Ja, also wie gesagt.

Speaker 2 [00:23:34]

Hast du auch Kinder? Wie ist das für deine Kinder? Bringst du denn das bei oder erzählt dir überhaupt über sowas wird Roma Sprache gesprochen wie gibt es das weiter?

Speaker 3 [00:23:51]

Ja, also ich habe 3 Kinder. Ich spreche auch Roma spreche mit denen. Ich wünsche mir, dass sie auch die Roma Sprache weiß, weil wir wollen jetzt nicht, wir wollen, dass das weiter gesprochen wäre, das ja auch lernen. Für meine Kinder auch. Heutzutage, glaube ich, sind die so einfach. Aber das ist nicht mehr wie als meine Zeiten, wie es war. Das war sehr heftig. Aber auch heutzutage zum Beispiel, auch als angezogene und als deutsche Sprache von meinen Kindern, viele merken das nicht, dass die normal sind. Na und?

Speaker 2 [00:24:43]

Also in der Schule wissen die noch nicht oder wer noch versteckt oder zugegeben. Wie, wie gehen deine Kinder damit um?

Speaker 3 [00:24:52]

Also ich glaube auch heutzutage versteckt so, ich sag jetzt nicht OK, ich bin Roma oder ich bin Zigeuner oder wie auch immer.

Speaker 2 [00:25:04]

Kennst du so Geschichten von deinen Eltern oder Großeltern? Was die mal erzählt haben, wie das? Ob die früher in so einer Roma Community aufgenommen sind oder gab es mal so Veranstaltungen oder irgendwas, wo die hingegangen sind und sich deren Probleme oder irgendwas erzählt haben, dass die, sag ich mal, mit anderen Leuten was gegen diese Rassismus, gegen diese Diskriminierung gemacht haben.

Speaker 3 [00:25:40]

Nee, das.

Speaker 2 [00:25:41]

Und da war das noch schwer in der Zeit, als.

Speaker 3 [00:25:43]

Das war doch schwer. Die Zeit glaube ich, den haben wir nicht gehabt.

Speaker 3 [00:25:49]

Ich weiß davor nichts.

Speaker 2 [00:25:54]

Hast du vielleicht gute Kindheitsfreundschaft hier in Deutschland oder in Rumänien, wo du sagst, Oh ja, das. Das waren schöne Zeiten oder gute Freunde, oder?

 

Speaker 3 [00:26:07]

Ja da hatte ich auch, da hatte ich auch, also ich habe mich auch sehr gut, ich kann mich auch sehr gut mit verstanden, mit dem, mit dem Freund. Ich hatte ein paar Freunde gehabt.

Speaker 2 [00:26:24]

Nachbarn, Kreis oder in der Schule?

Speaker 3 [00:26:27]

In der Schule so oder in der Schule meistens ja in der Schule damals, waren sehr eng.

Speaker 2 [00:26:32]

Hast du noch Kontakt zu denen, oder?

Speaker 3 [00:26:35]

Jetzt nicht mehr, aber wir waren sehr gut befreundet. Bei vielen war egal, ob ich Roma war oder nicht. Die haben mich auch zu Hause besucht und manchen von dem, von dem Schüler haben die gewusst, dass Verona sind dann später Zeit, aber vielen da, vielen haben gewusst, aber die waren auch egal. Wir waren auch so eng. Aber manche, manchen Kollegen, wenn die Eltern das mitgekriegt haben, dann waren waren die nicht mehr einverstanden, dass wir was Kontakt hatten zusammen. All das war so heftig, das war so ein bisschen heftig, bis unsere Vergangenheit und sage ich mal so, ich weiß nicht, was haben die. Ich kenn auch heutzutage nicht, dass ich selber Roma bin. Also ich bin vom Vater, von Mutter, von Großeltern, also ich bin eine Roma, jetzt nicht, dass mein Vater andere Aktualität war oder mein Großvater, also ich komme von Roma 100%. Ich stelle mir selber die Frage, warum wir als Roma so diskriminiert sind also, dass wir so schlecht behandelt sind, da stelle ich mir auch heute das dar, manchmal speziell auch bei den Kindern. Die fragen mich, die fragen, warum wir so schlecht behandelt sind. Und da habe ich auch nicht die Frage, habe ich auch nicht davor, dass ich ihn sage, weil OK, könnte mal sein, dass vielleicht Mama anfangen, Zeit von Roma, haben die was schlecht gemacht haben, die Mord gemacht oder haben die irgendwas Schlechtes gemacht und damals, aber da kann man nicht der Schule von allen geben, sind nicht alle gleich heutzutage. Es passiert so viele Sachen, auch Deutschen was machen und welche Kriminalität es sind, aber die bleiben das Gleiche, aber wer nicht? Ja, das ist der traurigen Sache.

Speaker 2 [00:29:04]

Wie ist das mit deiner Schule, was, was hast du gemacht, Schule besucht, wie welche Klasse?

Speaker 3 [00:29:11]

Weil das war bis zur 8. Klasse. Da sind ja daheim. Ich habe mich ja selbstständig gemacht. Ich ich habe sehr früh geheiratet. Bei 19 Jahren hatte ich schon eine Tochter gehabt und da muss ich mich selbständig machen. Ja, und finanziell sehr gut.

Speaker 2 [00:29:54]

Welche Schule hast du denn besucht?

Speaker 3 [00:29:59]

Ich war ja in Wittlich in die Schule, da bin ich auch geboren.

Speaker 2 [00:30:10]

Und da hast du auch die Schule beendet? Hast du eine Ausbildung gemacht oder du hast gesagt, du hast, bis ziemlich früh schon selbstständig geworden. Als was hast du dich selbstständig gemacht?

Speaker 3 [00:30:24]

Als Schrotthandel.

Speaker 2 [00:30:30]

Und nach der Zeit hast du, also du hast immer wieder gearbeitet, hast du dann noch mal eine Schule aufgenommen oder noch was gemacht oder nur gearbeitet?

Speaker 3 [00:30:37]

Nein ich habe ja gearbeitet, also ich habe mit Schrotthandel bewerbt also ich habe mich selbstständig gemacht als Schrotthandel, da habe ich erst fast 10 Jahre vor mir. Ja, danach fange ich an mit dem Baubereich und ich wollte immer mehr, habe ich mich fixiert. Ich war sehr fleißig und ich habe auch sehr viel mit, also sozusagen, dann habe ich auch mit dem Baubereich zu tun gehabt.

Speaker 2 [00:31:17]

Hattest du in der Schulzeit Konflikte, Probleme mit deinem Mitschüler, Lehrer, oder?

Speaker 3 [00:31:25]

Ich kann mich erinnern mit dem Lehrern. Manchmal bin ich zu spät in die Schule gekommen und damals war dieser Rassismus auch bei uns, denk ich mal. Und wir haben auch Schläger von den Lehrern bekommen. Wenn wir jetzt zum Beispiel, wir haben den Zug verpasst oder die Straßenbahn sozusagen durch Verspätung, wurden uns auch die Ohren gezogen oder auch geschlagen.

Speaker 2 [00:32:03]

Wie war das mit deinen Mitschülern? Mit dein Freundeskreis?

Speaker 3 [00:32:13]

War in Ordnung. Manche sagen immer, jetzt sagen die über mich immer, reden nicht mit denen, spielen nicht mehr mit denen, der ist Zigeuner und der hat mit unserem Team nichts zu suchen. Manche Freunde, enge Freunde sagen die, ja, ist egal, die haben auch mit mir gekämpft, dass die Gegenseite von dem anderen. Er war nicht, war nicht einfach, also meine Vergangenheit mit dem, mit der Geschichte, war nicht einfach.

Speaker 2 [00:32:48]

Ja, das glaub ich dir. Okay, das hast du mir gesagt, nach der Schule hast du mit der Arbeit und jetzt in der Zeit arbeitest du, hast du jetzt noch, erlebst du das noch heutzutage mit auf der Arbeit? Oder mit mit deinen Kollegen. Oder?

Speaker 3 [00:33:12]

Manchmal ja, manchmal ja. Also wie gesagt, manchmal ja. Sagen sie auch heutzutage, ich habe auch so Kundschaften, wo die Probleme mit dem Roma zu tun gehabt haben, also wie gesagt, die Arbeit. Aber ich selber sage ich auch nicht viel, dass ich Roma bin, dass ich eines zu beinahe wäre. Ich versteck das immer noch, ja, weil die legen OK, alle sind Betrüger und wie gesagt, wie ich selbstständig bin, um gerade den. Wie ich gelernt bin, dass die Kunden für mich König sind, weil wir verdienen durch die Kundschaft. Und klar, wenn die jetzt sagen, okay wenn jetzt würde wissen meine Partnerschaften oder mein Arbeitgeber, dass ich ein Zigeuner bin, sage ich, dies hätte ich ja nicht gesagt, dass er mit mir nicht mehr zu tun hätte, weil er kennt mich als Mensch. Wir hatten, wir haben Geschäfte seit über 8 Jahren oder 10 Jahren, haben wir ja auch. Glauben an mir, die vertrauen mich auch nach 10 Jahren geschäftliche Sachen zu machen. Aber die vielleicht, hättet ihr nicht gedacht, dass ich Roma bin, weil viele sagen, Roma sind nicht Vertrauensleute oder die betrügen nur. Ich habe auch den Fall gesehen und habe ich den Fall auch mitgekriegt, auch durch die vielen Leute, auf vielen Menschen kennenzulernen, zum Beispiel wegen meinem Job. Ich habe auch mitgekriegt, dass auch viele Deutsche oder auch andere Länder, dass die auch viel Scheiße bauen, auf Deutsch gesagt. Und das? Da wurde nur einmal erzählt und dann vergisst man das alles. Aber wir, wie gesagt, wir als Roma was die damals derjenige gemacht haben, dass wir so schlecht behandelt wurden, kann ich nicht sagen.

Speaker 2 [00:35:21]

Wann hast du dein Elternhaus verlassen, also wann bist du umgezogen?

Speaker 3 [00:35:27]

Also ich bin umgezogen, wenn ich meine Freundin kennengelernt habe. Dann sind wir zusammen umgezogen. Also ich, ich war, ich habe mich bei Ihr eingezogen. Das waren 2009, glaube ich. Waren bis 2010, 2010 sind wir alleine umgezogen. Also ich mit mir.

Speaker 2 [00:35:49]

Wie war die Zeit für dich, nachdem du von deinen Eltern ausgezogen bist?

Speaker 3 [00:35:56]

Das war sehr schwierige Situation, weil ich wurde jetzt nicht mehr von meinen Eltern unterstützt, weil ich war damals in Rumänien mit den Eltern, dann bin ich nach Deutschland gereist. Dann habe ich meine Freundin hier kennengelernt und dann war ich bei den Schwiegereltern, habe ich ja gelebt, fast einer, glaube ich mal von 2009 bis 2010, also sehr schwierig. Sehr schwierige Situation, weil ich musste selber kämpfen, dass ich mir eine Zukunft mache.

Speaker 2 [00:36:43]

Und die Beziehung zu zu deinen Schwiegereltern, bei denen hast du ja gelebt. Für wie lange?

Speaker 3 [00:36:51]

Das war von 2009, glaube ich bis 2010, ein Jahr. Aber wir hatten immer sehr gute Kontakt, wir waren jedes Mal da, wenn wir manchmal, auch wenn wir umgezogen sind, auch da bei den Eltern gepennt. Also ich finde, dass die meine Großeltern, wie meine Eltern waren. Und auch heutzutage ja.

Speaker 2 [00:37:16]

Also Beziehung ist?

Speaker 3 [00:37:19]

Ja, sehr gut. Also wir sind eine Familie.

Speaker 2 [00:37:45]

Und du bist noch mit deiner Frau, Freundin zusammen zurzeit.

Speaker 3 [00:37:49]

Ja, ja.

Speaker 2 [00:37:52]

Ihr habt wie viele Kinder? 3 Kinder?

Speaker 3 [00:37:53]

3 Kinder.

Speaker 2 [00:37:58]

Habt ihr so teilgenommen in einer Gruppe oder sowas für Roma oder habt ihr versucht mal was zu unternehmen gegen diese Diskriminierung und was zu unternehmen?

Speaker 3 [00:38:16]

Nein, haben wir nicht versucht, aber ich habe gehört, da eine gibt in Krefeld? Ich habe mich sehr gefreut, dass wir hier ein Büro haben.

Speaker 2 [00:38:39]

Vielleicht das Roma Community sowas?

Speaker 3 [00:38:42]

Ja, eine Romaktivität, die heißt hier Porta Cerului in Krefeld.

Speaker 3 [00:38:48]

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich gesehen habe, dass das jetzt was rauskommt, dass die Roma und viele andere auch, Rumänen, dass sie ihre Rechte wissen, wo sie nicht wissen. Dann können sie da ihre Rechte rausnehmen und da wurde sehr viel geholfen. Also da wird einem geholfen und ja okay. Dadurch freue ich mich, dass das eines gibt, also wie Porta Cerului und ja hat mich sehr gefreut, weil viele Roma zum Beispiel, die leben in Deutschland wie gesagt. Die wissen nicht, wir wissen nicht seine Vorlage, also die Rechte, was sie haben und dadurch bin ich sehr in Ordnung. Ja, die bekommen also die Informationen. Also die bekommen die Informationen, die bekommen Unterstützung, die bekommen die Rechte als Mensch. Das finde ich sehr nett.

 

 

Speaker 2 [00:39:56]

Hast du jetzt als Erwachsener irgendwas, wo du sagst okay, jetzt fühle ich mich richtig angekommen? Jetzt fühl ich mich gut oder eine gute Erkenntnis was du was du so erzählen kannst.

Speaker 2 [00:40:13]

Nochmal jetzt als Erwachsener, hast du was, was du sagst, OK das war super gut – das hat mir gefallen. Eine gute Erlebnis, bist du zufrieden mit einer Situation oder mit?

Speaker 3 [00:40:16]

Achso, ja, ich bin zufrieden, erst mal so. Also wir Roma kann ich 1 sagen, ich weiß, also wir können, also wir sind auch sehr schlau genug, also wie gesagt, wir können auch sehr schnell was lernen, auch eine Auszubildende zu sein, sage ich mal so. Also wir lernen ganz schnell. Auch solche Sachen, wo wir gar nicht vorstellen können. Wie gesagt, ich bin zufrieden momentan. Meine Geschäfte laufen gut. Ja wie gesagt, ich bin immer nur selbständig, auch als Schrotthandel. Auch, weil Ich habe ja sehr viele Kundschaft gebaut. Ich war nicht eine Person, wo ich betrügen soll oder ich habe meine Kundschaft nicht betrüger, niemals. Also ich dachte bei mir war das falsch so, okay. Kunde für mich sind König. Von wo ich Geld verdient habe oder wo ich Geld umsetze gemacht habe. Umsätze, da habe ich immer die Kunde respektiert und ich habe mich für immer zuverlässig da und ich habe gekämpft, dass ich in Ordnung.

Speaker 2 [00:41:49]

Du sagst jetzt, für dich ist das schon sehr wichtig. Du gibst alles, wenn du auch deine Umsätze und dein Geld und alles rechtzeitig bekommst. Aber hattest du auch schon Konflikte, dass du mit mit jemand Stress hattest oder kein Geld bekommen hast? Oder musstest du einen Vertrag absagen?

Speaker 3 [00:42:10]

War auch der Fall bei Selbständiger, kennt jeder, ist so. Also das ist jetzt nicht wegen meiner Nationalität, das spielt keine Rolle. Da waren auch Sachen, wo die Rechnungen nicht bezahlt wurden, auch jetzt mit dem Baubereich meistens, weil wie gesagt, ich bin jetzt auch in den Baubereich mit eingestiegen vor 4 Jahren. Ich mache Dinge, wo ich nicht ausgebildet bin, wo ich gar nicht dachte, okay, ich kann das jemals lernen oder, dass ich so führen kann. Wie gesagt, also da hatte ich auch paar Kundschaft gehabt, wo die Rechnung nicht bezahlt habe. Ich habe doch nicht geklagt, weil die Summe zu klein waren, da habe ich mir gedacht, bevor ich hier Ihren Anwalt bezahle und machen tu, dann komme ich im gleichen Betrachter rein. Aber wie gesagt, dann gibt es auch, das ist jetzt nicht wegen meiner Nationalität zu tun, als normaler Kind vielleicht jeder.

Speaker 2 [00:43:04]

Welche Rolle spielt jetzt für dich die Identität als Roma im Alltag? Oder, du hattest schon was erzählt, um in diese Richtung, dass du manchmal, musst du dich auch verstecken oder schämen oder aber wie stehst du jetzt da als Erwachsener heutzutage und was kannst du mir dazu erzählen?

 

Speaker 3 [00:43:27]

Ich stehe so, ich hätte mich nicht geschämt manchmal, will ich auch, so sagen. Auch vielleicht manchmal zu schreien, dass ich Roma bin und ich sage, okay ich bin Roma und ich bin stolz, dass ich Roma bin, weil ist stolz, als welche Nationalität er ist, sag ich mal so. Ja, aber ich bin auch bereit bei meiner Kundschaft, wie gesagt, dass ich Bescheid sage, dass ich mich nicht mehr verstecke, weil mit der Versteckerei, manchmal habe ich, bin ich auch satt und manchmal habe ich das Gefühl ich mich sehr, sehr unterdrückt, dass wir sagen, OK warum.

Speaker 2 [00:44:19]

Unter Druck.

Speaker 3 [00:44:25]

Wurden wir damals. Aber wie gesagt, ich bin bereit, dass ich einfach sage okay, ich bin Roma, auch bei meinen Kunden. Viele Kunden, vielleicht wissen schon, dass ich Schwummer bin. Ich habe auch bei manchen und ich schäme mich nicht. Also jetzt, aber ich kann jetzt nicht sagen, OK, bei einer neuen Kunden oder neue Auftrag, jetzt sagen wir direkt, OK, ich bin eine Roma. Ja, das ist jetzt die Sache.

Speaker 2 [00:44:47]

Das ist noch was, was dich zurückzieht.

Speaker 3 [00:44:49]

Ja, weil die sagen, OK ist Roma oder keine Ahnung. Wie auch immer bei neuen Kundschaften, aber bei dem Alten kennen mich schon, verstehst du? Ich meine die kennen mich schon und dann bin ich mir hundertprozentig, dass die sagen okay fahren, dass du Roma bist oder Zigeuner, okay wir wollen mit dir nichts mehr zu tun haben, weil die Chemie seit über 10 Jahren und unsere Geschäfte läuft immer in Ordnung. Sind denen scheißegal was ich bin. Aber jetzt hab ich der Mut vielleicht nicht, wenn ich eine neue Auftrag oder neue Kunde mich zusammen mit denen halten oder einen Auftrag zu nehmen und er sagt, okay ich bin Zigeuner oder Roma oder habe ich, jetzt bin ich ein bisschen vorsichtiger.

Speaker 2 [00:45:33]

Ja, ja. Inwiefern spielt für dich die Religion oder n Glauben. Du hast gesagt, deine Mutter ist glaubwürdig?

Speaker 3 [00:45:43]

Ja, auch. Also auch ich bin sehr gläubig.

Speaker 2 [00:45:43]

Ist das wichtig für dich, die Religion?

Speaker 3 [00:45:51]

Wir als Roma sag ich mal so, also ich bin auch sehr glaube ich, also ich gehe zur Gemeinde.

Speaker 2 [00:45:58]

Welche Religion hast du?

Speaker 3 [00:45:59]

Freie Evangelisch.

Speaker 2 [00:46:02]

Und ist das wichtig für dich, die Religion, oder?

Speaker 3 [00:46:05]

Sehr wichtig, weil meine Eltern waren, meine Großeltern waren, ich als Kindheit war. Ich so gemeint als klein, ich will euch jetzt die Gemeinde, ich gehe jeden Sonntag zur Gemeinde.

Speaker 2 [00:46:18]

Also ist das für dich schon wichtig? Ich glaube.

Speaker 3 [00:46:19]

Das ist sehr wichtig.

Speaker 2 [00:46:24]

Was waren deine größten Glücksmomente als Erwachsener in deinem Leben?

Speaker 3 [00:46:32]

Wo ich 2000000€ verdient habe bei Lotto.

Speaker 2 [00:46:35]

Ach, hast du Lotto gespielt und gewonnen? Oder war das jetzt nur Spaß?

Speaker 3 [00:46:43]

Das war nur ein Spaß. Das war nur ein Scherz. Also wo meine Kinder, wo meine erste Kind auf die Welt gekommen ist, dann habe ich sie geschaut und dann habe ich, habe ich mich sehr gefreut. Und ich war auch damals am Denken, habe ich mir darüber gedacht, dass sie nicht erlebt, was wir erlebt haben.

Speaker 3 [00:47:16]

Na ja, auch heutzutage habe ich die Angst, dass meine Kinder, dass die Lichter leben und ich glaube es nicht, dass sie mehr leben, wie wir erlebt haben vor 30 Jahren.

Speaker 2 [00:47:40]

Du hast 3 Kinder, hast gesagt ne und du lebst noch mit deinem Partner, mit deiner Frau. Wie würdest du jetzt deine Beziehung beschreiben?

Speaker 2 [00:47:54]

Mit deiner Frau, also sehr gut. Also auch meine Frau ist eine Roma, ich habe auch eine Roma Frau geheiratet, also wir kennen, wie heißt das, unsere Tradition sozusagen. Ja, also ich verstehe mich sehr gut meine Frau und ich bin auch stolz, dass ich eine Roma Frau geheiratet habe. Und ich versteh mich sehr gut mit meine Frau.

 

Speaker 2 [00:48:27]

Und mit deinen Kindern?

Speaker 3 [00:48:28]

Mit meine Kinder, das ebenfalls am meisten. Also wir kämpfen. Wir leben für unsere Kinder, also wir geben alles für unsere Kinder.

Speaker 2 [00:48:38]

Was ist dir sehr wichtig in deiner Erziehung bei den Kindern?

Speaker 3 [00:48:45]

Sehr wichtig ist, dass die zur Schule gehen, dass sie nicht die Fehler machen, wie ich damals gemacht habe, zum Beispiel, wo ich die Schule unterbrochen habe, wo ich mich sehr junger Kerl als Selbstständiger getan habe. Ich wünsche mir, dass sie zur Schule gehen, dass sie was lernen, dass sie eine Ausbildung machen und wie gesagt, dass die nie so viel leiden mussten wie wir.

Speaker 2 [00:49:13]

Welche Sorgen hast du für deine Kinder?

Speaker 3 [00:49:16]

Sorgen für meine Kinder habe ich zum Beispiel auch in der Schule. Meine große Tochter meinte auch zu mir, ich habe eine 13 Jährige Tochter. Manche hat ja auch den Fall gehabt, hier in Deutschland zur Schule, bei der Mosaikschule, war sie in Krefeld. Sie wurde auch an manchen in der Pause nachgefragt, dass die Zigeunerin ist und sie wurde beleidigt von den anderen Mitschülern. Also wie gesagt, meine Tochter. Mittlerweile hat das auch miterlebt mit 13-Jährigen, auch heutzutage.

Speaker 2 [00:49:56]

Wurde sie auch angegriffen oder nur Konflikt verbal?

Speaker 3 [00:49:59]

Also nur ein Konflikt, verbal und nicht angegriffen, aber das gibt auch leider.

Speaker 2 [00:50:03]

Haben die Lehrer was unternommen oder sie als Eltern?

Speaker 3 [00:50:08]

Ja, ich war ja zur Schule. Ich habe ja mit dem Lehrer gesprochen, aber, aber auch nichts passiert. Jetzt war die aber danach auch nicht mehr so wie am Anfang. Aber wie gesagt, sie war aber auch heutzutage.

Speaker 2 [00:50:24]

Und jetzt in der Schule hat sie noch Schwierigkeiten, oder?

 

 

Speaker 3 [00:50:28]

Die Schwierigkeiten mit hat es ja auch nicht mehr gesagt, weil auch vielleicht, sie hat das auch gesehen, wenn sie mir erzählt, dann, dass ich sehr traurig und vielleicht meine Tochter versteckt auch wegen mir, dass ich mich nicht ärger oder dass ich sehe auch, dass meine Kinder auch im gleichen Fall erleben, jetzt.

Speaker 2 [00:50:57]

Was wünschst du dir für deine Kinder?

Speaker 3 [00:51:01]

Also ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie nicht erleben, was wir erlebt haben mit dem Roma Zeiten – unsere Behandlung. Ich wünsche mir, wie gesagt, das ist das da. Ich wünsche mir, dass sie zur Schule gehen, dass sie eine Ausbildung machen.

Speaker 2 [00:51:28]

Wissen denn deine Kinder so über Erlebnisse von deinen Großeltern, Eltern, Herkunft und.

Speaker 3 [00:51:36]

Ja, ich habe sie erzählt. Ich habe dir erzählt, ich erzähle die auch, weil die wollen das auch gerne mitkriegen.

Speaker 2 [00:51:44]

Wie gehen die damit um als Roma? Erzählen sie oder verstecken die das auch oder haben die auch Angst?

Speaker 3 [00:51:52]

Sie schämen über sich, also die verstecken sich auch.

Speaker 2 [00:52:06]

OK, dann. Ich danke dir für die Zeit, die du für mich aufgenommen hast, für deine Geschichte. Du hast schon ganz viel erlebt. Aber ich möchte noch gerne was wissen.

Speaker 3 [00:52:27]

Also wie gesagt, ich äh, ich freue mich auch. Dass das jetzt ich sehe, dass das das bisschen wahrgenommen werden, ist jetzt auch wegen die ganze Interviews.

Speaker 2 [00:52:40]

Ja genau, da wollte ich jetzt noch mal drauf kommen. Also wenn du jetzt eine Balance ziehen würdest, eine Unterschied zwischen Rumänien Erlebnis und Deutschland, weil du warst ja noch ziemlich klein, wo du hierhin gekommen bist, wie das früher war, du hast ja noch da Kommunismus erlebt. Was würdest du sagen, was jetzt besser geworden ist? Oder was würdest du besser machen können, wenn du die Chance hättest? Als Roma, als Roma durchzugehen und zu kämpfen oder Tipps zu geben, wie sollen sich die Menschen damit?

Speaker 3 [00:53:26]

Na sagen wir mal so. Also ich habe auch manchmal die Ursache, wie gesagt. Manchmal fühle ich mich, dass ich mit mehreren Romas auf die Straße zu gehen und, dass wir uns zeigen. OK, wir sind Roma und wir wollen, zum Beispiel, wie freigelassen, also wie gesagt, dass wir unsere Rechte haben. Und ich freue mich sehr, dass ich das Interview mache und ich freue mich auch dazu, weil vielleicht ist es ja Zeit gekommen ist, dass wir unsere Wahrheit am am, am Licht kommt, dass wir sagen, OK, wir wurden sehr kriminalisiert, wir wohnen sehr schlecht behandelt und heutzutage freue ich mich. Vielleicht die Kinder von meinen Kindern das nicht mehr erleben, weil jetzt sind so viele 1000 oder hunderte von Jahren kommt es ans Licht und dadurch freue ich mich. Nicht, dass das am Licht kommt. Also wie gesagt, ich hätte den Mut gehabt, dass ich auf die Straße zu gehen und mit mehreren Leuten von Romas und das haben wir, dass du mit schreien und kämpfen und sagen, OK, wir wollen an einem Licht kommen wir als jeder Mensch zu sein, dass wir sagen, okay, wir sind auch nur Menschen, wenn das von unserer Familie, zum Beispiel, jemand scheiße gebaut hat, das haben wir nicht alle gleich, wir sind auch alle Menschen. Und wie gesagt, wir Roma glauben viel an Gott. Also wir sind ja freievangelisch. Und wir haben auch viele. Wir haben auch Angst vor Gott ist, dass wir Sachen machen die er nicht sein müssten, oder?

Speaker 2 [00:55:20]

Also du würdest gerne das ändern, dass man als Roma wahrgenommen wird und respektiert und nicht mehr beleidigt oder angegriffen, man fühlt oder das.

Speaker 3 [00:55:25]

Ja, ja.

Speaker 2 [00:55:31]

Ja, hast du was eben auf deinen Lebensweg, was dich ganz stark geprägt hat, also wo du sagst, das hat mir wirklich, das hat mich K.O. geschlagen, so zum Boden irgendwas Erlebnisse.

Speaker 3 [00:55:49]

Ja, da muss wie gesagt, wie meine Vater bei den Beamten, dann kriege. Ich kann mich sehr gut erinnern, also wir wollen die mal rausgeschmissen und meine Vater hat die mal gekämpft, dass dann wieder allein konnte und ich sah meine Vater am Ende. Ich war, ich war meine Vater am Weinen, aber der hat nie ausgegeben und hat dann immer gebetet, die Beamterin, dass uns reinlässt. Das war für mich ganz, ganz schlimm, ganz viel. Das war das Schlimmste war, das war keine Fremden oder so, das war Beamte.

Speaker 2 [00:56:24]

Also das würdest du auch gerne, also was dagegen auch tun, wenn ihr die Chance hättet, oder?

Speaker 3 [00:56:31]

Ja, er hält sich sehr was getan und ich würde auch sehr tun, dass viele Kinder und wenn die Erwachsen sind, dass das nicht mehr zurechtkommt.

Speaker 2 [00:56:49]

Ja, du hast wirklich ganz viel erlebt in deinem Alter. Ist noch was, was du gerne erzählen würdest, was ich jetzt nicht gefragt habe oder wo ich jetzt was vergessen habe?

Speaker 3 [00:57:09]

Also ne wie gesagt, wie gesagt, ich freue mich, dass da jetzt ein grüner Licht kommt, dass mit unsere Rechte wahrgenommen wird und, dass das Interviews gibt, wegen so der Vergangenheit. Wer das macht? Die will das zum Glück bringen, dadurch vielleicht ohne dieses Interview, was unsere Vergangenheit war und wie das war, das war sehr. Ich habe, also da soll niemand da dran kommen, das ist sehr, sehr schwierig.

Speaker 2 [00:57:48]

Ja, genau. Das ist das, was wir auch machen müssen mit unserer Forschung, mit den, dass wir das so weitergeben. Wie ich dir schon gesagt habe, wenn du magst, kannst du auch anonym bleiben bei der Sache. Wenn du sagst, du hast schon mit deinem Arbeitgeber oder mit, da können wir auch deinen Name weglassen, wenn du magst. Aber so als als Sprache, als Interview würd ich das schon weitergeben. Gerade deswegen, dass man, dass deine Kinder das nicht weitererleben, dass was gemacht wird, dass die Roma mehr Rechte bekommen. Ok, ich danke dir dann vielmals. Also von mir aus hab ich jetzt nichts mehr. Außer wenn du jetzt noch was erzählen willst, was ich vergessen habe oder nicht gefragt habe.

Speaker 3 [00:58:40]

Ich glaube, ich habe alles erzählt, was ich hatte.

Speaker 2 [00:58:43]

Ja, super, ich danke dir vielmals für die Zeit und wünsch dir alles Gute. Bis dann.

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