Transkript-9-anonym

August 9, 2023

Name der interviewten Person Anonym
Geschlecht Weiblich
Alter 37
Religion/Glaubenszugehörigkeit Islam
Herkunftsland Nordmazedonien
Herkunftsland der Eltern –
Kürzel DR4.1
LG/TZ LG

E.I. [00:00:49]

Okay, dann erzähl mir mal von deinem Leben. Erzähl mir mal dein Leben, wie es ist.

 

DR4.1 [00:01:00]

Okay. dann starte ich so bisschen generell zu erzählen Mein Name ist [Name], ich bin 37 Jahre alt. Ich komme aus Mazedonien. Ich bin Roma. Ich bin in Deutschland eigentlich seit 2014. Januar 2014. Ich bin also als Flüchtling hergekommen. Mit meiner Familie, mit meinen Kindern, mit der Kindesvater damals. Ähm, ja. Es ist eine interessante Geschichte. Eigentlich wollte ich nie Mazedonien verlassen. Ich hatte da ganz normale Leben, ganz normale Status. Ich hatte meine Arbeit, mein Beruf und so weit. Es ist in so eine Situation gekommen. Damals mit dem Kindesvater konnten wir nicht weiter in Deutschland leben. Das Nein, nicht in Deutschland. In Mazedonien hatte er gar keinen Status. Dann mussten wir irgendwie Mazedonien. Er musste Mazedonien verlassen. Dann haben wir uns entschieden, nach Deutschland zu kommen. Heutzutage also bin ich alleinerziehende Mutter mit vier Kinder. Ich arbeite, Ich arbeite als Familienhilfe, Sozialpädagogische Familienhilfe, gleichzeitig also Vollzeit berufstätig. Gleichzeitig studiere ich auch auf katholische Hochschule. Ich arbeite ja noch paar kleine Tätigkeiten, versuche ein bisschen mehr zu verdienen. Ja, weil mit vier Kinder ist es gar nicht einfach. Reicht nicht.

 

E.I. [00:03:01]

Ja.

 

DR4.1 [00:03:01]

Ja. Also so kurz zu sagen.

 

E.I. [00:03:09]

Okay, Das ist schon mal sehr viel, was du machst. Respekt. Kannst du mir mal von deiner Kindheit ein bisschen erzählen? Damit wir ganz zurückkommen?

 

DR4.1 [00:03:24]

Ja, ganz zurück. Ja, also, wie gesagt, ich bin geboren in Mazedonien, Hauptstadt [Stadt in Nordmazedonien]. Wie gesagt, ich bin eine Frau. Aber ich habe seit immer gelebt gewohnt in einer Nicht Roma Community.

 

E.I. [00:03:44]

Nicht Roma Siedlung.

 

DR4.1 [00:03:45]

Genau. Also aufgrund der Tätigkeit von Papa, von meinem Vater, Von meinen Eltern. Mein Vater hat diese. Quasi Stadtteil verlassen, wenn er 14 war. Damals hat sich entschieden für eine spezifische Beruf, Dann sollte er komplett die Stadt verlassen zu, also mit seiner Ausbildung zu starten, dann später zu studieren. Und seit denen war er nie mehr zurück eigentlich in diesen Stadtteil. Dann später hat er meine Mutter kennengelernt und ja, seit denen wohnen die. Die haben gewohnt in einen Stadtteil. Nur wirklich, wo nur mazedonische Leute sind. Gar keine Kontakte mit Roma Leute. So bin ich auch da geboren. Generell hatte ich eine normale Kindheit. Und mir war eigentlich gar nicht bewusst, dass ich eine Roma bin. So lang habe ich nicht gestartet. Meine Grundschule. Da kam diese bewusst überhaupt, weil offiziell Man nennt hört in der Schule. Wer, wer kommt aus dieser Nationalität? Mazedonische oder Roma oder andere? Da habe ich das erst mal mitbekommen. Dann habe ich meine Eltern auch gefragt Wo ist eigentlich dieser Unterschied? Und meine Eltern, die haben mir immer gesagt, gibt es keinen Unterschied. Also wir sind auch normale Menschen wie alle andere. weit, weitere Familienmitglieder. Kann ich so sagen. Also. Großeltern, Verwandten und so habe ich erst später kennengelernt. Irgendwie. Meine Eltern wollten mir und meinen Geschwistern ein bisschen von dieser ganzen Geschichte schützen. Weiß ich nicht. Damals war mir gar nicht bewusst, was das bedeutet. Deswegen kann ich sagen so hatte ich quasi generell eine normale Kindheit. Irgendwann später in, bei und bei uns nennt sich das mittlere Schule, habe ich ein bisschen mehr erfahren, was es bedeutet, ein Roma zu sein. Und irgendwie ich habe dieses Gefühl, das ich hatte, immer in Mazedonien sehr große Vorteile als Roma. Zum Glück. Zum Glück. Ich habe ein bisschen recherchiert damals. Dann habe ich Leute aus verschiedenen Vereinen kennen gelernt, wo die mich als eine Roma Mädchen unterstützt haben. Was hat alles mit Schule zu tun, dann habe ich beantragt für ein Stipendium als eine Roma Schülerin habe Stipendium auch bekommen. Also irgendwie von allen Leuten war ich also richtig motiviert, motiviert und unterstützt. Ganz oft bin ich gefragt Habe ich erlebt irgendwelche wie heißt das jetzt? Diskriminierung? Ich habe bis jetzt viel gehört und viele Leute. So viele unterschiedliche Geschichten. Ich muss ehrlich sein. Ich habe nicht so was erlebt. Kenne ich nicht. Die kenne ich nicht. Ich kenne nur die Vorteile. Vielleicht hatte ich so eine richtige Connection mit Alle Leute da in Hauptstadt in [Stadt in Nordmazedonien] und deswegen habe ich nur die guten Sachen erlebt und mitbekommen.

 

E.I. [00:08:10]

Du hast gesagt, du hast Erfahrungen in deine erst als du mit der Schule angefangen hast. Genau dann hast du erfahren, dass du ein Romni bist. Was ist jetzt Roma zu sein? Wie war das für dich da? Wie wie hast du das genau konkret erfahren? Kannst du mir da genau ein Beispiel nennen oder etwas sagen? Haben die dich in die anderes wie hast du das?

 

DR4.1 [00:08:37]

Also ja. Also dieser Moment, wo das war, überhaupt bewusst war mir also in der Schule in der ersten Klasse dann die Die Lehrerin hat irgendwelche Liste ausgefüllt, welche Kinder genau aus welcher Nationalität kommt. Und dann hat sie gesagt Wahrscheinlich hat sie das von meinen Eltern mitbekommen. Weiß ich gar nicht. Also mir war gar nicht bewusst. Dann hat gesagt Ja, mir ist klar, [Name] Roma. Dann habe ich mich gefragt überhaupt, was das bedeutet. Obwohl, habe ich immer mitbekommen, die Sprache zu Hause von Mama und Papa. Aber wie gesagt, das war mir gar nicht bewusst, dass was bedeutet. Ich habe die Sprache mitbekommen, ich konnte verstehen, aber konnte ich auch nie.

 

E.I. [00:09:34]

Richtig sprechen?

 

DR4.1 [00:09:35]

Nein. Nein. Richtig sprechen habe ich erst mal angefangen. Mit 21.

 

E.I. [00:09:40]

Also, ihr habt zu Hause Mazedonisch gesprochen.

 

DR4.1 [00:09:44]

Obwohl meine Eltern, die haben auf die Roma Sprache gesprochen. Dann irgendwann später, zwölf, 13, war ich dann hatte dann hatte ich die richtigen Kontakte mit anderen Verwandten in dieser richtige Roma Community. Suto Orizari nennt sich Das bei uns. Ich habe ich viele Kusine, Tanten, Onkels, Großeltern natürlich von beide Seiten kennengelernt. Aber dann habe ich erlebt diese Diskriminierung von meinen Leuten okay. Weil ich war nie richtig akzeptiert als eine Roma, was nur Mazedonisch kann und diese komplette Verhältnis als eine mazedonische war für denen nicht akzeptabel könnte. Nein, nein. Dann war ich immer ausgelacht.

 

E.I. [00:10:44]

Wie hast du dich dann da gefühlt? Wenn du jetzt sagst, du hast ja mit 13, also nähere Kontakt mit deiner Familie, quasi die Leute in die Community, wo du hingehörst. Wie war das für dich? Du warst ja auch ein bisschen erwachsen, dann hast du dich da könntest du ja merken, sehen, wie, wie, wie hast du dich dann gefühlt?

 

DR4.1 [00:11:08]

Das war eine richtige Beleidigung für mich. Ich habe mich also danach. Jedes Mal habe ich mich zurückgezogen. Nächstes Mal wollte ich nie mit meinen Eltern da gehen. Obwohl okay, manchmal habe ich gesagt, es ist in Ordnung, aber manchmal, die haben so reagiert, dass die haben gesagt Ja, es ist Zeit, du sollst das üben jetzt Hochzeiten, wie das sieht aus bei uns. Alles bisschen mehr mitzubekommen, wollte ich nicht eigentlich, weil ich habe mich gar nicht wohlgefühlt da.

 

E.I. [00:11:48]

Dann bist du ja   nicht zu deiner Familie gerne hingegangen?

 

DR4.1 [00:11:53]

Nein, in Kindheit. Also, wir reden nur konkret über diese Periode. Kindheit? Bis dann nicht.

 

E.I. [00:12:00]

Du konntest da die Sprache gar nicht mit 13 oder so?

 

DR4.1 [00:12:05]

Ich konnte verstehen, aber nicht sprechen. Nicht sprechen, weil meine Akzent war ganz komisch.  ja. Dann habe ich mich nie getraut.

 

E.I. [00:12:15]

Okay und wann hast du ja richtig Roma zu sprechen gelernt.

 

DR4.1 [00:12:19]

Also, das ist auch eine sehr interessante Geschichte. Also, ich bin 19, habe ich angefangen zu studieren, Richtung Sozialarbeit und Sozialpolitik nennt sich das bei uns. Dann habe ich die Möglichkeit bekommen, gleichzeitig zu arbeiten. Genau in diesem Stadtteil Suto Orizari in einer Roma Kindergarten zu arbeiten als Erziehung Helferin. Das war eine super Möglichkeit für mich. Eigentlich habe ich mich gefreut, weil die Leute der der der Projektleiter hat mich so weit motiviert. Dann habe ich mir gedacht Ja, jetzt ist meine Chance hier. Also in diesem Kindergarten waren wir teilweise also mazedonische Kollegen und Roma Kolleginnen auch. Ich habe angefangen da zu arbeiten. Dann habe ich die Eltern immer auf Anfang an auf mazedonische Sprache kommuniziert. Nach paar Monaten von dem Projektleiter habe ich hatten wir ein Gespräch, wo er hat mich informiert, dass eigentlich das geht nicht so weit mehr Die Eltern beschweren sich und sie sagen, wofür haben wir hier ein Mazedonisch, eine Roma Kraft, wenn sie keine Roma spricht? Dann habe ich diese. Ich hatte so ein Gefühl, dass die machen mir Ein druck. Jetzt ist dieser Moment, wo ich muss mich. Wo, ich muss wirklich entscheiden. Auf welcher Seite bin ich eigentlich lacht dann habe ich mir gedacht okay, versuch. Ich war ein bisschen komisch. Unangenehm von Anfang an! Aber habe ich geschafft. Habe ich geschafft. Also eigentlich Unterstützung habe ich bekommen von diese alle Kolleginnen Mazedonische und Roma ein bisschen von meinen Eltern auch dann irgendwie durch meine Arbeit, dann meine Kontakte mit meinen Verwandten haben sich automatisch verbessert. Die wohnen alle da in dieser Nähe. Gleichzeitig. Gleichzeitig. Ich habe geheiratet. Mit einer Nicht Roma Mann. Wer konnte bisschen Roma ist, dass genau Englisch. Perfekt. Englisch konnte er nicht. Also dann haben wir kommuniziert. Teilweise auf Englisch. Dann musste ich auf einmal Roma sprechen. So richtig. Dann kamen. Die Sprache gelernt.

 

E.I. [00:15:30]

Also zusammen mit einem Ex Ehemann.

 

DR4.1 [00:15:32]

Genau.

 

E.I. [00:15:35]

Okay gut. Interessante Geschichte.

 

DR4.1 [00:15:39]

Bis heute. Bis heute. Jetzt kann ich ganz normal Roma sprechen. Gibt es Unterschiede in diese Akzente bei uns? Welcher Teil Aus Mazedonien oder. Dann haben Sie auch in Deutschland erfahren. Also, ich habe so viele Roma hier kennengelernt. Aus verschiedenen Ländern.  in Generell Wir haben dieselbe Sprache, aber sehr unterschiedliche Akzente und Sprichworte.

 

E.I. [00:16:08]

Ja, genau. Genau. Ja, interessant also und Der also. Und der dein Vorgesetzte in diesem Kindergarten, wo du gearbeitet hast, war eher ein Rom oder ein Nicht Rom, der dich hier angefordert hat, die Sprache zu lernen.

 

DR4.1 [00:16:30]

Er war ein Roma Also, das war ein Projekt von Soros Fundation aus Budapest. Das Projekt läuft immer noch und heißt Inklusion für Roma Kinder. Ja.

 

E.I. [00:16:47]

Wie du hast ja gesagt, dass die Eltern sich da ein bisschen beschwert haben, dass eine Roma Kraft, nicht Romanes mit denen kommuniziert. Ja, hattest du da eine, ich sage ich mal, schlechte Erfahrungen mit denen? Wir haben die das…

 

DR4.1 [00:17:06]

Ja. Ja, gab es.

 

E.I. [00:17:07]

Aufgenommen. Ganz genau.

 

DR4.1 [00:17:09]

Da gab es einen Vorfall. Eine Mutter wollte mich also. Schlagen lacht ja. Ich habe mir überlegt, so was wie ein Wort. Soll ich jetzt? Ja.

 

E.I. [00:17:24]

Ja, Das richtige Wort.

 

DR4.1 [00:17:25]

Er wollte mich schlagen. Dann musste ich eine Anzeige stellen. Für ein paar Wochen habe ich mich ein bisschen zurückgezogen, bis. Die anderen Kollegen haben das alles mit der Mutter schön geklärt. Ja, und das für mich heißt das spricht   genug, dass ich zwar nicht akzeptiert, eigentlich für meine Leute.

 

E.I. [00:17:48]

Okay, du warst es nicht akzeptiert, aber hast du dich als ein Roma geoutet und gesagt Ich bin eine? oder eher…

 

DR4.1 [00:17:57]

Habe ich, Habe ich. Aber wenn jemand redet nicht mit diesem Akzent auf diese Roma Sprache. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt auch so nennen, wenn wir die dann auch bisschen von aussieht. Also damals gab es so typische Roma Frauen. Gab es ein Klischee wie die sehen aus oder ich weiß nicht, wie kann ich das nennen? Ich will nicht beleidigen, aber. Bei mir heutzutage ja. Wer kennt sich aus kann sagen: Ja, das ist eine Romani Frau. Alles gut. Aber damals gab es Unterschied. Also keine typische Bekleidung. Komplette Verhältnis: Gestik, Mimik und ja

 

E.I. [00:18:55]

Okay. Also wie gesagt, auch deine äußere äußere Erscheinung war ja nicht akzeptabel für die Leute aus der Community, wie auch deine Community und auch die Sprache und so und deswegen kam jetzt zu diesem Vorfall, wo es dich, die Frau, verbal und nicht nur verbal wahrscheinlich kam, auch verbale Beleidigungen.

 

DR4.1 [00:19:19]

Auf jeden Fall ja, hat sie versucht auch mich zu schlagen.

 

E.I. [00:19:24]

Okay, ja, das ist auch eine krasse Geschichte.

 

DR4.1 [00:19:32]

Ja, ich weiß, meine Geschichte ist ein bisschen anders als alle anderen, finde ich ein bisschen spezifisch. Dieser Fall, diese Situation habe ich auch mitbekommen von viele Freunde, Bekannte, Verwandten. Also die sagen ja, die, die waren unbedingt diskriminiert von Ämtern hin und her. Gott sei Dank habe ich nicht so was erlebt.

 

E.I. [00:19:58]

Also das heißt. Du möchtest sagen, dass du von der Nicht Roma Seite keine Diskriminierung erlebt hast?

 

DR4.1 [00:20:08]

Nein.

 

E.I. [00:20:09]

Aber du hast hier Diskriminierung erlebt von deinen eigenen Leuten, weil du dich nicht, weil du die Sprache nicht kanntest

 

DR4.1 [00:20:17]

Ja, und weil ich konnte mich nicht eigentlich anpassen. Diese typische Roma Form. Ja, weil eine typische Roma Frau war immer laut. Offen. Ähm, ja. Ich war seitdem so zurückgezogen damals.

 

E.I. [00:20:38]

Wie hast du dich denn da gefühlt in diese. In diesem Moment hast du gedacht, dass du zum Beispiel, dass deine Eltern das Richtige gemacht haben, dass du jetzt da aufgewachsen bist? Hast du dich zugehörig gefühlt in deiner Community oder wie war das für dich dieses Gefühl?

 

DR4.1 [00:20:56]

Also auf jeden Fall denke ich, dass meine Eltern, die haben alles richtig gemacht. Und egal, wenn ich wenn ich mal einen Vergleich jetzt mit dass was habe ich erlebt in diesem Kindergarten. Ich denke, das sollte eigentlich so passiert das ich kann alles richtig kennenlernen, mitbekommen. Also man soll auch ein Unterschied machen zwischen den guten und schlechten Sachen. wie kann nicht sagen. Also ich sollte so was erleben, dass ich kaum einen Unterschied machen. Auf jeden Fall. Ich war nicht unmotiviert, in diesem Moment nicht weiterzumachen. Auf keinen Fall. Sogar ich wollte mich weiter. Entwickeln in diesem Bereich, also durch meine Studien, durch meine Tätigkeit. Und ich hatte seit immer Interesse, auf diese Roma Projekte zu arbeiten, ein bisschen mehr zu lernen über meine Leute. Und da, wo gibt es diese Möglichkeit, dieses Space mit diesen Leuten zu arbeiten und zu unterstützen dabei immer gerne dabei. Und das mache ich auch heute hier in Deutschland.

 

E.I. [00:22:26]

Okay. Woran denkst du, wenn du an deine erste Zuhause denkst?

 

DR4.1 [00:22:39]

Meinst du deine erste Zuhause?

 

E.I. [00:22:43]

Ja. Du hast ja erwähnt, wer in diesen Nicht Roma Stadtteil.

 

DR4.1 [00:22:48]

Ja. Ja. Ja, der in der aktuellen Wohnung in Hauptstadt [Stadt in Nordmazedonien].

 

E.I. [00:22:55]

Woran denkst du jetzt, wenn du jetzt – du lebst jetzt hier – und woran denkst du nun, nach paar Jahren in Deutschland, an dein erstes Zuhause?

 

DR4.1 [00:23:07]

Also ja, wenn wir sagen, generell, wenn wir Mazedonien vergleichen mit Deutschland, da haben wir ein bisschen mehr Freiheit, ein bisschen mehr Freizeit, ich weiß nicht wo, dann liegt das. Aber ja. Bisschen mehr. Freizeit. Obwohl, da arbeiten wir auch acht Stunden am Tag.

 

E.I. [00:23:34]

Haben wir mehr Freizeit in Deutschland oder in Mazedonien, in Mazedonien, okay. Also hier in Deutschland gibt es weniger Freizeit.

 

DR4.1 [00:23:42]

Weniger, ja.

 

E.I. [00:23:43]

Okay. Ja, dadurch, dass es eine Nicht Roma Siedlung war. Du hast es auch eben erwähnt. Wie haben dich die Nachbarn da wahrgenommen? Oder euch deine Familie?

 

DR4.1 [00:24:02]

Ganz normal. Gibt es gar keinen Unterschied? Weiß ich nicht. Papa hatte immer Respekt vom Nachbarn. Freunde. Hin und her generell. Also wir hatten Freunde von sehr unterschiedlichen Kulturen, auch damals von meinen Eltern kannte ich die alle neben Sprachen bei uns lernen, auch zum Beispiel Serbisch, Bosnisch, Kroatisch. Papa hatte immer Besuche bekommen von Kollegen und Freunde von anderen Ländern, also Nachbarn, Ländern und so Hm, ja. Also konkret Nachbarschaft scheint immer ganz normal. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass also meine Eltern kommen von dieser Zeit in Jugoslawien Zeiten.

 

E.I. [00:25:03]

Ja. okay

 

DR4.1 [00:25:04]

Und ich habe das nur von meinen Eltern mitbekommen gehört. Das damals war dann alles eine. Gab es gar keinen Unterschied.

 

E.I. [00:25:13]

 Zwischen der Nationen?

 

E.I. [00:25:15]

Genau also diese Erziehung, diese Methode alles Einheit Bratstvo und jedinstvo heißt das.

 

DR4.1 [00:25:22]

Genau

 

E.I. [00:25:26]

Okay. Also, ähm, ja. Also, du hast jetzt. Du hattest verschiedene Nationen, Freunde, Nachbarn und du hast dich da wohlgefühlt?

 

DR4.1 [00:25:39]

Ja

 

E.I. [00:25:42]

Hast du dich jetzt mehr zugehörig gefühlt in deiner eigenen Roma Community oder in der Community, wo die allgemeine, wo es viele Nationen da waren? Dadurch, dass hier jetzt mehrere Freunde von verschiedenen Nationen hattet bei euch.

 

DR4.1 [00:26:00]

Also wirklich, ich schäme mich da richtige Antwort zu geben, weil ich bin sehr stolz als eine Frau auf jeden Fall. Aber wenn ich muss ehrlich antworten, dann werde ich sagen, auf jeden Fall das, was du hast mich gefragt. Was denke ich auf den ersten Blick, wenn du fragst mich zu Hause: Das ist diese mazedonische Nachbarschaft von mir und da habe ich mich seit immer ein bisschen mehr wohlgefühlt.

 

E.I. [00:26:33]

Also eher in der Nicht Roma Community zugehörig gefüllt

 

DR4.1 [00:26:37]

Leider, leider.

 

E.I. [00:26:41]

Ähm. Ja. Was haben dir deine Eltern über die Roma Community erzählt?

 

DR4.1 [00:26:51]

Nichts Besonderes also. Wir waren also meine Eltern, die waren gar nicht fokussiert auf so was weiß ich nicht. warum also vielleicht weil für meine Eltern war wichtiger, dass Wir als Kinder. Mitbekommen und lernen erst mal Menschen zu sein. Das war seit immer also konkreter diese Unterschied Sachen, die haben nie nie über so was gesprochen. Was gehört zu Roma oder was gehört zum nicht Roma Also ich kann mich sehr gut erinnern. Mama hat immer nur jedes Tag wiederholt. Was ist gut, was ist schlecht ist, dass wir nicht rauchen, dass wir dürfen keine Drogen nehmen. Und solche Sachen.

 

E.I. [00:27:44]

Outen sich deine Eltern als Roma?

 

DR4.1 [00:27:46]

Ja, gerne. Ja, meine Eltern. Noch eine interessante Geschichte: Mama und Papa, die haben gewohnt, äh, ich hatte eine kurze Zeit Stadtteil, Stadt Veles in Mazedonien, eine kleine Stadt, wo wohnen mazedonische und viele Roma Leute wo die selber nennen sich als türkische.

 

E.I. [00:28:12]

Also die outen sich als Türken.

 

DR4.1 [00:28:15]

Und Mama und Papa, die haben geheiratet im Standesamt Veles – das war 1984. Und die sind das erste Ehepaar offiziell. Was haben sich da genannt als Roma Ja. Ja.

 

E.I. [00:28:35]

Interessant. Die haben hier da gewohnt, aufgrund seiner Arbeit.

 

DR4.1 [00:28:39]

Und die Tätigkeit von…

 

E.I. [00:28:40]

Tätigkeiten. Okay, also 1984 war das erste Ehepaar, die sich auch zur Roma geoutet haben.

 

DR4.1 [00:28:48]

Und die mazedonischen Leute, die haben das wirklich begrüßt.

 

E.I. [00:28:55]

Okay. Interessant. Ja. So kannst du mir von deine Kindschaft Freundschaften erzählen. Also, du hattest ja Freunde da. Nachbar Kindschaft Kannst du mir mal mehr davon erzählen?

 

DR4.1 [00:29:11]

Also, ich hatte ganz normale Freunde. Freundinnen. 90 % aller Roma gab es Kinder. Ich weiß nicht, wie das ist. Du hast sie. Vlasi Vlax. Ja, Ja. Und gab es auch noch zwei Roma Kinder.

 

E.I. [00:29:32]

Also, in diese Siedlung, wo du. Wo jetzt nicht Roma Siedlung war.

 

DR4.1 [00:29:37]

Genau. Genau.

 

E.I. [00:29:38]

Also, 90 % waren deine Freunde. Mazedonisch mazedonische Mazedonier. Ja. Und das Recht gemischt.

 

DR4.1 [00:29:46]

Ja.

 

E.I. [00:29:47]

Okay.

 

DR4.1 [00:29:49]

Ganz normale Kindheit-Periode.

 

E.I. [00:29:51]

Okay. Gab es da auch andere Roma Familien Da?

 

DR4.1 [00:29:56]

Ja. Ja, gab es auch. Das gab es. Der eine war ein Mitschüler. Wir sind in dieselbe Klasse gegangen. Bis heute haben wir immer noch Kontakte.

 

E.I. [00:30:10]

Konnte er Romanes Sprechen?

 

DR4.1 [00:30:12]

Er hatte dasselbe Problem wie ich er hat sich immer so geschämt. Er konnte verstehen, aber nicht reden. Und bis heute eigentlich immer noch.

 

E.I. [00:30:25]

Dasselbe Problem. Habt ihr euch also zwischen euch beiden. Habt ihr Mazedonisch gesprochen? Nicht Romanes, weil ihre beide, nicht?

 

DR4.1 [00:30:35]

Ja.

 

E.I. [00:30:36]

Aber beide. Habt ihr euch in der Schule als Roma geoutet?

 

DR4.1 [00:30:40]

Ja.

 

E.I. [00:30:41]

Und wusste eure Freunde das. Wie haben Sie das..?

 

DR4.1 [00:30:44]

Wirklich gab es keinen Unterschied. Also eine Beleidigung war nie da.

 

E.I. [00:30:50]

Kein Z Wort?

 

DR4.1 [00:30:51]

Keine. Ich weiß nicht. Vielleicht ist dieser Ort, wo ich gewohnt. Also, die Leute hatten eine höhere Klasse. Bildung,

 

E.I. [00:31:05]

Offener, Bildung.

 

DR4.1 [00:31:06]

Ja.

 

E.I. [00:31:07]

 Okay. Akzeptabel. Also, das heißt ihr seid dann…

 

DR4.1 [00:31:10]

Wenn ich vergleiche jetzt mit Dracevo. Vielleicht jetzt, wo die anderen Stadtteile…

 

E.I. [00:31:17]

Offener. Die Leute waren offener und na also, du hast ja nix da…

 

DR4.1 [00:31:23]

Ich muss sagen, dass ich habe von meinem Vater erfahren eigentlich ganze Nachbarschaft, 90 %, die waren Leute aus alter JNA.

 

E.I. [00:31:35]

Aha. JNA ist ja der alten jugoslawischen Armee.

 

DR4.1 [00:31:41]

Genau.

 

E.I. [00:31:42]

Okay.

 

DR4.1 [00:31:43]

Papa hat da selber gearbeitet. Und das sind alle Leute mit derselben Geschichte wie meine Eltern. Also Freundschaft.

 

E.I. [00:31:54]

Also Denkweise und Offenheit. Das heißt, Akzeptanz für alle Nationen?

 

DR4.1 [00:32:00]

Auf jeden Fall. Ja, okay. Vielleicht liegt daran.

 

E.I. [00:32:07]

Wahrscheinlich. Ja, so, genau. Du kannst auch was trinken. Ist alles erlaubt kannst du mir mal erzählen von deiner Schulzeit? Ein bisschen mehr.

 

DR4.1 [00:32:24]

Also.

 

E.I. [00:32:25]

Wir sind jetzt deine stärkste Erinnerung in der Zeit als Kind in der Schule.

 

DR4.1 [00:32:31]

Was sind meine was?

 

E.I. [00:32:32]

Stärksten Erinnerungen an deine Schulzeit?

 

DR4.1 [00:32:36]

Es waren die besten Zeiten. Richtige Freundschaften Ja, viele Erfahrung. Auf jeden Fall gab es Zeiten. Wo sind wir in der Schule gegangen nur um unsere Freunde zu treffen? Keine Motivation, was zu lernen. Aber natürlich. Irgendwann später ja hat alles gut geklappt.

 

E.I. [00:33:06]

Also, du hattest eine positive. Du hast eine positive Erinnerung und eine glückliche Zeit in deiner Schulzeit gehabt, erlebt.

 

DR4.1 [00:33:16]

Beste Zeit, wirklich.

 

E.I. [00:33:19]

In welche Gruppen hast du dich da wohlgefühlt? Also, wie du ihn genannt genannt hast. Der Stadtteil war ja auch multikulturell, gab es ja auch andere Nationen nicht nur Mazedonier gab es da so Gruppen in der Schule, dass man jetzt Makedonier oder was anderes? Welche Gruppen hast du dich da wohl gefühlt?

 

DR4.1 [00:33:42]

Wo gibt es kein Gruppen, weil die sind nicht Roma Kinder. Da hatten wir eigentlich nicht so viel. Es war nicht möglich irgendwelche Gruppen zu organisieren.

 

E.I. [00:33:56]

Also ihr wart da…

 

DR4.1 [00:33:57]

Vielleicht haben wir uns geteilt automatisch in Gruppen, als Mädchen und Jungen, aber keine…

 

DR4.1 [00:34:07]

Nation Gruppen.

 

E.I. [00:34:09]

Keine Nation Gruppen. Okay, also der Freund, der auch Roma war, der mit in die eine Klasse war, bei ihm war das genauso.

 

DR4.1 [00:34:17]

Genauso.

 

E.I. [00:34:19]

Okay. Ja, dann immer mal weiter mit. Fragen. So. Dann hast du ja. Nach der Schule. Was hast du nach der Schule gemacht?

 

DR4.1 [00:34:39]

Meinst du jetzt nach der Grundschule? Also bei uns ist es so damals war acht Klassen normale Schule, dann kommt diese mittlere Schule. Ja.

 

E.I. [00:34:55]

Weil es eine Ausbildung und ein Gymnasium.

 

DR4.1 [00:34:57]

Ausbildung, Ausbildung Eine richtige deutsche Übersetzung gibt es nicht. Dass heutzutage in Deutschland, dass es quasi eine. Rechtsanwältin Helferin. So was ähnliches habe ich vier Jahre durchgemacht. Ja.

 

E.I. [00:35:22]

Wie war ja für dich die Zeit deines Lebens? Raus in Ausbildung. Dann natürlich. Dann verlässt du deine.

 

E.I. [00:35:34]

Deine. Sagen wir mal.

 

E.I. [00:35:39]

Dein Stadtteil. Ein Ort darüber da wo du wohnst in eine andere ort ?

 

DR4.1 [00:35:42]

Ja, genau. Ein bisschen weit fahren. Ja, genau. Also, was ist schön? Dann hatte ich neue Freunde, neue Freundinnen und neue Leute kennengelernt. Da also bezüglich. Als ein Roma Mädchen da. Habe ich die richtigen Vorteile bekommen, weil damals die, die die Professoren. Die haben mich selber jedes Mal angesprochen. Wann gab es irgendwelche Projekte? Ich kann mich wirklich nicht erinnern durch diese vier Jahre damals. Wie viel Seminare? Als ein Mädchen habe ich besucht. Veranstaltungen, Seminare, Schulungen und da gibt es 90 %. Jedes Mal war Hauptthema Menschenrechte des Meistens von Helsinki Community Human Raids und dann gibt es jedes Mal paar Leute, also Roma, Mazedonische. Das haben wir noch in Mazedonien, also türkische Albaner, Albaner, Bosniaken, und alle so bisschen. Dann haben die immer so irgendwelche Gruppen organisiert.

 

E.I. [00:37:08]

War das jetzt in der also von der Schule organisiert oder war das, was du vorhin?

 

DR4.1 [00:37:13]

Also manchmal war das von der Schule, aber manchmal waren das irgendwelche NGOs, also Vereine zusammen mit der Schule. In Kooperation mit der Schule war diese alle Vereine, die könnten die, die, die die Schüler Schülerinnen finden in der nur durch der Schule so.

 

E.I. [00:37:37]

Hast genannt Seminare, Fortbildungen für Menschenrechte.

 

DR4.1 [00:37:41]

Ja, dann haben wir immer diesen Vergleich gemacht. Genau. Genau dieselbe Fragen wie jetzt hier. Ja.

 

E.I. [00:37:50]

Könntest du dann da mehr erfahren über vielleicht die Erfahrungen von anderen Menschen?

 

DR4.1 [00:37:56]

Sehr stolz auf mich selbst damals, dass ich konnte teilnehmen und dass ich konnte meine Nation präsentieren. Wirklich? Obwohl, konnte ich nicht viel sagen über die Nachteile. Was haben meine Leute alles erlebt in Mazedonien oder in [Stadt in Nordmazedonien] da ich habe so mitbekommen, dass die sind beleidigt, diskriminiert und so, weil ich konnte nur reden über diese Erfahrungen. Was habe ich gehört nicht von eigenen Erfahrungen. Aber ich war voll motiviert, dass ich werde mich weiterbilden so weit, dass ich kann meine Leute in Zukunft helfen. Ja.

 

E.I. [00:38:44]

Ja, okay, so kannst du mir erzählen. Jetzt danach, nach dem schon, Nach dem deine Ausbildung. Dann hast du studiert?

 

DR4.1 [00:39:02]

Ja, habe ich angefangen zu studieren. Ähm, ich habe. Ich habe nicht mein Studium abgeschlossen. Also familiäre Gründen. Aber ich habe angefangen zu studieren und gleichzeitig zu arbeiten.

 

E.I. [00:39:20]

Du hast gearbeitet und studiert. Was hast du studiert in Mazedonien

 

DR4.1 [00:39:23]

Bei uns? Das ist der Philosophische Universität Richtung Sozialarbeit und Sozialpolitik.

 

E.I. [00:39:31]

Okay. Und das Gleiche machst du jetzt hier weiter.

 

DR4.1 [00:39:35]

Jetzt mache ich hier weiter.

 

E.I. [00:39:37]

Super. Du hast hier erwähnen. Du hast ja auch gearbeitet. Kannst du mir ein bisschen mehr von deiner Arbeitszeit und Arbeitsleben? Das in Mazedonien?

 

DR4.1 [00:39:49]

Genau.

 

E.I. [00:39:50]

Deine erste Arbeitsstelle vielleicht?

 

DR4.1 [00:39:52]

Meine erste Arbeitsstelle. Und ja, ich war Vollzeit berufstätig. Also feste Stunden pro Woche Tag acht Stunden. Ja, ich musste ein bisschen weit fahren. jeden Tag. Wenn ich vergleiche mir nur der. Diese Einkommen können wir nicht vergleichen hier mit Deutschland. Und das alles Restliche war

 

E.I. [00:40:22]

Weit fahren meinst in andere Stadtteile und in andere Stadt?

 

DR4.1 [00:40:24]

Andere Stadtteil.

 

E.I. [00:40:25]

Okay. Und was hast du da konkret gemacht? Also, das war ja die Stelle

 

DR4.1 [00:40:33]

Genau das war die die Stelle. Also Erziehungshelferin.

 

E.I. [00:40:37]

Okay, also in den Roma Stadtteil. Du hast ja quasi in ein Roma Stadtteilen. Deine erste Stelle war. Ja, die fahren dahin. Okay. Okay. So, und. Wie war das jetzt, da für dich mit dem Kollegen wird? Wie haben sich die Kollegen da auf der Arbeit

 

DR4.1 [00:40:56]

Ich hatte nur Probleme mit den Kollegen. Also ich habe sogar Unterstützung bekommen. Auf jeden Fall, weil die waren eigentlich immer dankbar, dass eine Kraft einer Roma Kraft überhaupt da ist.

 

E.I. [00:41:15]

Okay, Du hast ja erwähnt auch, dass du sehr viele Schulungen besucht hast und das heißt, du warst ja auch Mitglied in verschiedenen Organisationen, vereinen aktiv aktiv warst du da, kannst du mir also. (unterbrochen)

 

DR4.1 [00:41:33]

Wochenende Immer, also jedes Wochenende war ich beschäftigt mit Inhalten, Seminare oder ja, wie gesagt, Schulungen. Also wir haben uns gemeinsam so quasi immer weitergebildet. Alles was hat mit Roma Themen zu tun, Alle Schwierigkeiten, Diskrimination. Ehrlich zu sein, haben wir auch oftmals ehrenamtlich gearbeitet, vor Ort die Leute auch geholfen. Ich kann mich nicht erinnern, ich weiß, dass für irgendwelche Organisation Verein sollte ich eine Statistik machen. Dann bin ich zu Leuten gegangen, von Haus bis Haus Frage gestellt.

 

E.I. [00:42:29]

Abgesehen davon, dass du vorhin genannt hast, den Konflikt mit der Mutter auf deinen Arbeitsplatz, gab es da andere Probleme, Probleme oder Konflikte mit also Kollegen oder etwas anderes, was dir so einfällt jetzt?

 

DR4.1 [00:42:51]

Nein. Aser mit der die Eltern nein. Also meine Arbeit mit den Kindern war perfekt. Die Kinder eigentlich hatten keine Probleme, mich zu akzeptieren. Ja.

 

E.I. [00:43:03]

Ja. Also die Kinder haben dich akzeptiert, obwohl nicht Romanes sprechen könntest 

 

DR4.1 [00:43:09]

Genau. Okay, manche von denen. Kinder, die sind alle dieses Jahr volljährig geworden. Wir haben immer noch Kontakte.

 

E.I. [00:43:20]

Sehr gut. Hast, das hast und dann eine andere Arbeitsstelle gehabt.

 

DR4.1 [00:43:28]

Nein.

 

E.I. [00:43:29]

Das war deine.

 

DR4.1 [00:43:30]

Nein. Dann, nach paar Jahre habe ich auch Mazedonien verlassen.

 

E.I. [00:43:36]

Dann bist du ja in nach Deutschland. Nach Deutschland.

 

DR4.1 [00:43:39]

Gekommen? Ja.

 

E.I. [00:43:40]

Okay. Kannst du mir von deinen ersten Tagen hier in Deutschland erzählen? Ankunft. Wie ist das für dich wie war?

 

DR4.1 [00:43:47]

Schrecklich. Also, wenn wir vergleichen, wie groß ist Deutschland im Vergleich mit Mazedonien es ist der größte Unterschied am Anfang. Ich muss sagen, also ich war viel unterwegs in Mazedonien. Ich kann mich erinnern, einmal in dem Jahr jeder August waren wir Urlaub mit meinen Eltern, aber ich habe nie Mazedonien verlassen bis dahin. Ja, und wie ich schon gesagt habe, ich musste Mazedonien verlassen mit meinem Partner. Damals haben wir uns entschieden, nach Deutschland zu kommen. Ein Asylantrag zu stellen. Wir sind mit private Auto nach Deutschland gekommen. Ich wusste nur, dass wir uns bei Polizei melden. Dann die Leute von da haben uns gebracht in eine Unterkunft, Flüchtlingsunterkunft und von einem normalen Leben normale Haus auf einmal gelandet in ein Flüchtlingsheim. Das war ein sehr großes Trauma für mich. Sehr große Trauma. Damals bin ich mit einem Kind hier gekommen. Gab es Vorfälle am ersten Tag mit Roma Leute ja. Gibt es. Schlägerei. Mit meinem Partner. Zwischen meinen Partner, um diese Roma Leute.

 

E.I. [00:45:45]

In den Unterkunft.

 

DR4.1 [00:45:48]

Genau.

 

E.I. [00:45:50]

Aus welchem Grund?

 

DR4.1 [00:45:52]

Wir waren sehr müde. Wir waren sehr traurig. Wir hatten Angst. Was kommt? Was passiert am nächsten Tag? Wir wollten nur schlafen. Ich finde, dass mein Kind damals war wirklich traumatisiert. Er war nur zwei Jahre alt und wollten wir nur schlafen? Dann, irgendwie um 3:00 nachts, war es so laut, dass mein Sohn hat ohne Ende geweint. Also Musik.

 

DR4.1 [00:46:28]

Von den Nachbarn?

 

DR4.1 [00:46:29]

Genau. Genau von dieser Leute Roma Familie. Die war dann so laut. Dann haben wir es fünf oder sechs Mal versucht, denen zu sagen, dass wir ruhe brauchen. Die waren betrunken. Dann irgendwann hat das alles eskaliert. Damals konnte ich sehr, sehr wenig Deutsch, ich habe bisher A zwei Niveau in Mazedonien gemacht. Durch meine Studien konnte ich ein bisschen, aber so in generell konnte ich ganz normal nur auf Englisch kommunizieren hier. Dann mit diese Security habe ich mich auf Englisch unterhalten. Ich habe gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bleibe. Überhaupt da. Ich weiß nicht wie. Er hat mir nur gesagt, ich merke, dass ihr als eine Familie. Ihr passt nicht hier in diese Unterkunft. Ich habe dann später erfahren, von anderen Leuten, wenn die Leute hier einen Asylantrag stellen, die gehen extra schmutzig, komisch begleitet und die machen extra aus. Die sind arme Leute und dass…

 

E.I. [00:47:59]

Die so aussehen.

 

DR4.1 [00:47:59]

Aussehen, aussehen und in meinen Fall. Ich war ganz normal. Ein Künstler mal wie heute und dann der, der Security meinte, ich rede mit mir. Die Leiterin morgen um 8:00, wenn sie kommt. Erst mal besprechen wir, aber ich garantiere euch, dass ihr bleibt nicht hier. Und es war wirklich so, Dann die Leiterin. 8:05 Minuten war sie vor unserer Tür mit irgendwelchen Unterlagen zu Tickets. Dann hat gesagt auf Englisch versucht mit Google mit mit eurem Handy ist diese Adresse zu gehen, dann bleibt ihr dort.

 

E.I. [00:48:43]

Also sie haben Transfer bekommen.

 

DR4.1 [00:48:44]

Sofort also wirklich in paar Stunden und dann haben wir unseren ersten Transfer hier bekommen. Das war hier in [Stadt 1 in Deutschland], in Godesberg. Das war eine kleine Unterkunft, wo so wirklich viel ruhiger war.

 

E.I. [00:49:04]

Auch eine Unterkunft, aber eine ruhigere und.

 

DR4.1 [00:49:07]

Genau.

 

E.I. [00:49:07]

Okay, genau die Eskalation. Was da eskaliert, ist ja ganz richtig. Kannst du mir da mehr davon erzählen?

 

DR4.1 [00:49:18]

Also, wie gesagt, gab es Schlägerei. Dann die Security. Haben das schnell erledigt und wir haben wieder Ruhe voneinander gehört. Okay.

 

E.I. [00:49:32]

Inwiefern spielt Religion oder ein Glauben für dich eine Rolle in deinem Leben?

 

DR4.1 [00:49:40]

Für mich spielt eine sehr große Rolle eine so. Meine Religion. Gib mir so eine Richtung, eine Richtung in mehrere Sinne, auf jeden Fall.

 

E.I. [00:50:03]

Also, du bist hier mit Muslimische Religion und bist du, Gläubig. kannst hältst du dich an der kannst du mir, bisschen mehr erzählen.

 

DR4.1 [00:50:13]

Ja. Also, ich bin gläubig, wenn wir vergleichen. Jetzt also das große Thema. Viele Leute denken Ja, okay, eine richtige muslimische Frau soll Kopftuch tragen und so in meinen Fall. Es ist nicht so! Also ich glaube an Gott. Ich versuche mich auf diese islamischen Regeln zu halten, so wie ich kann und so wir. So wie mir diese Leben hier in Deutschland erlaubt. Weil ich war wirklich sehr oft am überlegen. Okay wen ich trage jetzt ein Kopftuch. Habe ich erfahren von einer Nachbarin. Sie hat 13 Jahre lang Schule hier in Deutschland gemacht, sie hat sich so gut integriert ich weiß nicht. Welche Schule hat sie konkret gemacht ich weiß nur, dass sie wollte in Bank arbeiten. Konkret weiß ich nicht mehr. Dann, nach Jahren lang, hat sie erfahren, dass aufgrund dieses Kopftuches, was sie trägt. Sie kann nicht arbeiten. Und jetzt ist heute zu Hause Hausfrau.

 

DR4.1 [00:51:40]

Hat sie immer noch Kopftuch?

 

DR4.1 [00:51:41]

Ja, hat sie immer noch.

 

DR4.1 [00:51:43]

Würdest du ein Kopftuch gerne von dir selber tragen?

 

DR4.1 [00:51:47]

Ich weiß nicht. Ich weiß nicht. Wie gesagt, das war eine Überlegung von meiner Seite. Seit Jahren. Aber es ist unangenehm, wenn man muss überlegen: Mein Beruf oder meine Religion. Und dieser Vergleich welche Leute werden mich akzeptieren welche Leute werden mich jetzt nicht mehr kontaktieren wollen. Überhaupt erst mal ehrlich zu sein, wenn. Ich habe erstmal gesagt seit paar Jahre, ich will das machen, dann erstmal meine Mutter war dagegen.

 

DR4.1 [00:52:31]

Also, dass du Kopftuch trägst?

 

DR4.1 [00:52:33]

Ja, meine Mutter hat mir direkt gesagt, wenn du so was machst, dann kannst du auf mich vergessen. Ich hätte dich nie mehr besuchen lacht ja.

 

DR4.1 [00:52:43]

Aber denkst du, dass du, wenn du das jetzt. Das ist also deine Entscheidung, wo auch deine Eltern das haben, das nicht so bzw deine Mutter unterstützt. Denkst du, wenn du… Du hast jetzt vorher ein Beispiel genannt mit deiner Freundin in eine Bank? Denkst du wenn du das gemacht hättest, hättest du Nachteile gehabt hier oder andres gesehen?

 

DR4.1 [00:53:04]

Nachteile in Sinne das vielleicht nicht mehr. Ich weiß nicht ob kann ich das so nennen, also spirituell. Mehr zu, also diese innere Ruhe. Ich konnte schaffen, weil ich habe gemerkt. Jetzt schaffe ich das nicht mit alle meine Aufgaben. Aber früher seit paar Jahren war ich mehr zu Hause. Dann konnte ich richtig fünfmal am Tag beten.  konnte mir dreißig Tage lang Fasten leisten und soweit dann psychische Ruhe hatte ich innere Ruhe hatte. Ich konnte mich viel mehr konzentrieren. Auf jeden Fall, ich hatte eine sehr, sehr interessanten Gefühl, oft zu Zufriedenheit.

 

DR4.1 [00:54:11]

Innere Zufriedenheit?

 

DR4.1 [00:54:13]

Das ist aber auch als Vorteil, als Vorteil, aber als Nachteil. Wenn du jetzt eine ein Kopftuch tragen würdest, oder hättest du dich, dich entschieden, das zu machen. Denkst du, dass es da für dich Änderungen geben würde wie deine?

 

DR4.1 [00:54:33]

Auf jeden Fall, weil ich habe gemerkt, also wie die anderen Leute hier Männer und Frauen, die kritisieren, die die, die das Kopftuch, Kopftuch nicht. Ja.

 

E.I. [00:54:47]

Meinst du, dass die Frauen mit Kopftuch in Deutschland nicht gut akzeptiert sind wie sie?

 

E.I. [00:54:55]

Wir haben Beispiele von beide Seiten. Zum Beispiel habe ich gemerkt in private Praxis Spar Marketing auch jetzt kann immer mal eine Frau mit Kopftuch arbeiten. Von anderer Seite gibt es auch Diskriminierung, Beleidigungen direkt auf die Straßen. Habe ich auch so was mitbekommen ja, also Vorteile und Nachteile? Beides.

 

E.I. [00:55:28]

Also gibt es von beide Seiten. Kann man ja. Okay. So, du hast jetzt. Erwähn, dass du aus Deutschland gekommen bist. Hattest du ein. Ein Kind? Jetzt hast du.

 

DR4.1 [00:55:47]

Das ist eine komplizierte Geschichte. Ich bin mit mein zweites Kind nach Deutschland gekommen. Mein erstes Kind meiner Tochter. Ich musste die mit meinen Eltern lassen, denn sie ist nach einem Jahr nachgekommen. Nachgekommen.

 

E.I. [00:56:03]

Okay. Also. Das heißt, sie hatte schon zwei Kinder. Okay. Kannst du mir mehr über deine Familie erzählen? Deine Kinder?

 

DR4.1 [00:56:12]

Genau

 

DR4.1 [00:56:13]

Ja. Also, dann habe ich noch zwei Kinder hier in Deutschland bekommen. Und ja, seit viereinhalb Jahre bin ich Alleinerziehende und wir haben versucht, mit meinen Kindern zusammen die Situation zu akzeptieren. Wir mussten uns anpassen und es neue Situation Zu Hause Gibt es keinen Vater mehr, gibt es kein Papa mehr. Mama ist alleine und trotzdem das die bekommen die ganze Liebe und bis heute versuchen wir so, alles organisatorisch zu erledigen. Wir helfen uns gegenseitig, ich bin sehr dankbar, dass die sind nach dieser Trennung mit neuem Partner, dass die sind eigentlich sehr selbstständig geworden. Ja.

 

E.I. [00:57:07]

Wie war das für deine Kinder? Haben die das nicht so gut akzeptiert am Anfang?

 

DR4.1 [00:57:13]

Die haben sofort akzeptiert, weil die haben mitbekommen, was der Vater gemacht hat. Das ist eine nicht schöne Situation. Die haben mitbekommen, dass der Vater hat zweite Frau auf einmal und dann wollten sie nicht mehr Papa zu Hause haben. Ja, und bis heute ist das so, also die konnten auch nicht diese Situation akzeptieren ihr Papa ist so drastisch nach Pakistan geflogen. Sollte er die Familie besuchen, dann auf einmal Hochzeit und zweite frau

 

E.I. [00:58:00]

Also er hat ja noch mal geheiratet.

 

DR4.1 [00:58:02]

Noch geheiratet, noch mal geheiratet ohne unser Wissen. Eigentlich wussten wir nicht, wir haben das durch Sozial Media erfahren. Ja Facebook.

 

E.I. [00:58:13]

Okay, wie haben, waren dann Kinder traurig?

 

E.I. [00:58:22]

Natürlich waren die traurig hatten wir so unterschiedliche Phasen.

 

E.I. [00:58:30]

Und für dich, vor allem, das war schock?

 

E.I. [00:58:33]

Also für mich. Das ist eine Geschichte, wo ich muss vielleicht fast erzählen, hatte ich richtige Depressionen. Meine Eltern haben mich richtig unterstützt, ein paar Freunde. Also ich konnte nicht von Anfang an alleine zu Hause mit meinen Kindern bleiben, weil der Vater ist nach Pakistan gegangen, erst mal zehn Tage nach der Geburt der Kleinsten. Und da war ich immer noch nicht so richtig gesund. Richtig fit war ich immer noch nicht. Und dazu jetzt diese Schock und dieser Stress dann hatte ich monatelang meine Mama dabei und paar Freunde. Mama war hier, um mich zu pflegen. Natürlich. Meine Kinder sollten noch mal zur Schule gehen und Kindergarten. Dann die anderen technischen Sachen mit einkaufen und kochen und putzen. Ein paar Freunde von mir, die gute Freunde waren – die immer dabei, ja.

 

E.I. [00:59:36]

Ja, dass es nicht einfach für dich gewesen in dieser Zeit.

 

DR4.1 [00:59:41]

Nein, aber nach kurzer Zeit, eigentlich nach ein Jahr, dann auf einmal war ich voll motiviert. Ähm, ich wollte erst mal hören von meiner Rechtsanwältin. Was von einem Recht habe ich überhaupt, wenn mein Status Hier in Deutschland hatte ich ein bisschen Angst. Nicht, dass ich verloren. Mein Status auf einmal war mir ein bisschen unbekannt. Dieses Thema dann ja, ich habe nur positive Sache gehört von meiner Rechtsanwältin. Dann war ich auf einmal motiviert, dass ich erst mal soll ich etwas für mich machen. Dann habe ich gesagt damals okay, was brauche ich auf erste Stelle? Als eine alleinerziehende Mama habe ich mir gedacht, ich brauche einen Führerschein, dass ich kann einkaufen und funktionieren mit meinen Kindern. Ja, gute und schlechte Momente. Das erste Was habe ich gemacht? Ich habe mich gemeldet bei einer Fahrschule. Damals habe ich ein Hartz vier bekommen. Jobcenter. Dann habe ich mit meiner zuständigen Sachbearbeiterin gesprochen, habe ich gesagt, Ich muss das für mich machen, ich will nicht mehr zu Hause bleiben, weil vorher diese letzte Schwangerschaft habe ich ein bisschen ehrenamtlich hier in Deutschland gearbeitet. Aber dann habe ich gesagt Okay, jetzt ist die Zeit, aber ich muss bisschen was machen. Dann die zuständige Sachbearbeiterin hat mir wirklich sehr, sehr weit. Geholfen ich weiß nicht, die haben irgendwelche Couch Teams. Da im Jobcenter habe ich eine kurze kurz da besucht. Das war eine Beratung eigentlich. Was kann ich machen? Wir haben gemeinsam einen Lebenslauf geschrieben.

 

E.I. [01:01:38]

Also Bewerbungstraining.

 

DR4.1 [01:01:40]

Genau. Genau. Dann habe ich ein bisschen Internetrecherche gemacht. Was für ein Job kann ich mir suchen durch alle meine Erfahrungen, Das Was habe ich in Heimat gemacht, Das Was habe ich hier gemacht? Ja dann ganz schnell. Nach zwei Monaten habe ich schon angefangen zu arbeiten. Selbe Stelle wie heute Sozialpädagogische Familienhilfe.

 

E.I. [01:02:06]

Also du hast erst mal deinen Führerschein gemacht.

 

DR4.1 [01:02:08]

Ja, und gleichzeitig gleich zwei gleichzeitig. Ja.

 

E.I. [01:02:12]

Also das heißt, du hast richtige wichtig und richtig Motivation bekommen. Und hast du gesagt, ich möchte jetzt was tun?

 

DR4.1 [01:02:21]

Genau. Also der, der. Der Kindesvater ähm. Ich habe ihm richtig geblockt auf mein Leben wollte ich keine weiteren Kontakte natürlich gab es Probleme, Vorfälle, Meldungen beim Jugendamt. Aber Gott sei Dank, ich habe nur Unterstützung von Jugendamt bekommen.

 

E.I. [01:02:44]

Also Meldung beim Jugendamt von seiner Seite.

 

DR4.1 [01:02:46]

Von seine Seite. Meldungen, dass die Kinder wo dann geschlagen.

 

E.I. [01:02:52]

Nachlasse sind oder wie auch immer.

 

E.I. [01:02:54]

So viele Geschichten. Und natürlich die die Zuständige vom Jugendamt. Die mussten immer das prüfen und er kam nie raus. Was also die Kinder, wie gesagt sind selbstständig. Die könnten jedes Mal, wenn die zuständige von Jugendamt selber reden ich musste mich eigentlich nie einmischen in diese Gespräche. Die haben immer nur die Wahrheit erzählt, dann war automatisch alles geklärt.

 

E.I. [01:03:23]

Das waren so Meldungen von Kindesvater.

 

DR4.1 [01:03:26]

Kindesvater.

 

E.I. [01:03:27]

Die aber nicht stimmten.

 

DR4.1 [01:03:29]

Ja genau, was wusste nicht.

 

E.I. [01:03:31]

Genau, dass es so du kommst ja klar, die Kinder sind alle gut versorgt. Ich habe eine Frage. Du hast ja gesagt jetzt hast du vier Kinder? Was ist für sie besonders wichtig? Ihnen deine Kinder was mitzugeben? Was ist wichtig?

 

DR4.1 [01:03:57]

Dir Bildung? Bildung. Jeden Tag bespreche ich das mit meinen Kindern. Vielleicht ist es ein bisschen langweilig für meine Kinder, aber ich hoffe, sie werden das verstehen. Und ich hoffe, das lohnt sich. Das, was ich wiederhole, jeden Tag.

 

E.I. [01:04:12]

Bildung ist sehr wichtig, findest du…

 

DR4.1 [01:04:15]

Hauptrolle spielt. Durch diese Bildung also von Kindheit an die lernen Alles wie, wie das Leben überhaupt soll funktionieren? Und ich hoffe, dass ich bin ein gutes Vorbild für meine Kinder, dass die lernen auch ein bisschen von mir. Wie wie in Zukunft soll ein Alltag überhaupt das, was ich jetzt in meiner Tätigkeit mache? Ich kämpfe mit viele Familien, erst mal die Eltern zu verstehen und danach die Kinder. Wie soll ein Alltag laufen? Früh aufstehen, vorbereiten, raus arbeiten gehen.

 

E.I. [01:04:55]

Noch dazu studieren?

 

DR4.1 [01:04:57]

Ja, okay. Na ja.

 

E.I. [01:05:02]

Also du bist ein Vorbild für deine Kinder. Nehmen Sie das auch so wahr oder respektieren Sie das? 

 

DR4.1 [01:05:10]

Ja ja ich habe mitbekommen, wenn andere Bekannte Freunde, dass die erzählen, dass die sind sehr stolz, dass sie so eine Mama haben. Und das macht mich sehr glücklich.

 

E.I. [01:05:21]

Ja, das ist wirklich toll. Also, welche Sorgen machst du dir jetzt für deine Kinder?

 

DR4.1 [01:05:28]

Sagt man also: Falsche Wege, falsche Wege im Sinne übertriebener Alkoholkonsum. Drogen irgendwelcher vielleicht. Falsche Freunde? Ja.

 

E.I. [01:05:51]

Du hast die Kontrolle. Kannst du?

 

DR4.1 [01:05:53]

Ja, habe ich. Kann ich sehen. Bis jetzt, ja.

 

E.I. [01:05:57]

Okay. deine Kinder gehen zur Schule. Kannst du mir mehr erzählen? Welche Schule? Was besuchen die? Wie alt sind die konkret?

 

DR4.1 [01:06:06]

Also, die Älteste. Sie 16 hier. Zehnte Klasse. Gesamtschule. Motiviert zu studieren ist sie immer noch nicht. Aber ich denke, das ist jetzt nur eine Phase. Und sie will nicht. Ich sage das immer, sie soll sich jetzt aktuell entschieden über eine richtige Berufskolleg Ausbildung. Warum es richtige, weil, wenn sie später trotzdem studieren will, dass sie eine gute Möglichkeit hat und dann der und der zweite, was bis jetzt habe ich nicht genannt. Also ich habe zwei Mädchen. Zwei Jungs. Also Mädchen, Junge, Mädchen, Junge sind so nach Alter. Und die beide Jungs bei mir leider sind so geboren, oder ist das später nach gekommen kann ich nicht sagen. Gibt es keine medizinische Erklärung, sind beide mit Förderung-Diagnosen, also Entwicklungsprobleme erst mal. Schwerpunkt Sprache und mit sehr sehr leichter Form auf Verdacht auf sehr leichte Form von Autismus.

 

E.I. [01:07:33]

Also ist es noch nicht eine festgestellte Diagnose das ist jetzt nur Verdacht?

 

DR4.1 [01:07:36]

Also Diagnose haben die Schwerpunkt Sprache, also diese emotionelle Entwicklung auch läuft nicht so gut, aber dieser Verdacht auf leichten Autismus, das ist nicht festgestellt. Dann, wie gesagt, der und der zweite, der Junge besucht ein Förderschule Sprache jetzt seit drei Tage schon in der fünften Klasse. Versuche ich meine beste Mama. Also, von meiner Seite ist alles besorgt. Richtige Schule, zusätzliche Therapie, was er alles braucht, regelmäßige Kontrolle zu Ärzten und so. Dann kommt das zweite Mädchen, zweite Klasse. Sollte sie in der dritten Klasse sein. Grundschule. Sie hat die erste Klasse wiederholt. Nicht, dass sie irgendwelchen Schwerpunkt hat. Sogar ich habe von der Lehrerin erfahren, dass sie immer noch so wie Kita Kind war diese erste Klasse immer noch mehr konzentriert für spielen keine richtige Konzentration, kein Interesse eigentlich. Aber letztes Jahr ist es viel besser geworden.

 

E.I. [01:09:09]

Sie hat mit sechs gestartet oder mit sieben.

 

DR4.1 [01:09:12]

Die mit sechs sie musste es zweimal in der ersten Klasse gehen und jetzt in der zweite. Ja, und dann der Kleinste, Der 4-jährige. Also ich war nur ein Jahr alt, wenn er hat bei der Tagesmutter angefangen. Ich wollte arbeiten damals. Wie gesagt, dann haben wir schnell eine Tagesmutter Platz bekommen und dann letztes Jahr in einen städtischen Kindergarten, hat er zweimal in der Woche sein Sprach und Logotherapie. Bis letzten Monat war das in Privatpraxis offiziell bei der. Führte. Wie heißt das? Das ist in Chorweiler.

 

E.I. [01:10:03]

Forderung. Vorbereitung oder. Zentrale Forderung. Zentrum.

 

DR4.1 [01:10:09]

Ja.

 

E.I. [01:10:11]

Okay. Also, das heißt.

 

DR4.1 [01:10:13]

Das Zentrum.

 

E.I. [01:10:15]

Für Förderung. Zentrum. Genau. Das ist für einen Kindergarten und für einen Kindergarten. Wird der zu früh Förderung?

 

DR4.1 [01:10:24]

Von mir, von mir eigentlich dieser Verdacht, dass etwas läuft nicht gut mit seiner Entwicklung habe ich gemerkt, wenn er zwei Jahre alt war. Nur aus Erfahrung in der Art ist es so, dann habe ich mich selber bei dem Kinderarzt gemeldet, ich gesagt Gefällt mir nicht. Ich mache dieselben Sachen wie bei Der Armin hat ja gesagt, Ich habe schlechte Erfahrung mit Armin. Dieser Verdacht, was ich hatte damals durch diese ganzen Untersuchungen ärztliche Untersuchungen in der Uniklinik. Sind drei Jahre. Das hat gedauert. Drei Jahre lang. Dann mit fünf Jahre. Eigentlich hat er seine erste Therapie bekommen. Und das denke ich sehr, sehr. Das war sehr falsch. Deswegen habe ich mir gedacht, jetzt bin der Kleinste. Hat er sowieso Sprachprobleme. Habe ich mir gedacht. Das war eigentlich mein Plan, meine Idee. Machen wir erst mal die Sprachtherapie, braucht er sowieso. Die Ergotherapie und Konzentration braucht er sowieso. Gleichzeitig gehen wir in diese ganzen Untersuchungen. Und dann. Es hat sich so weit entwickelt, das langsam, langsam. Die, die die Ärztin sagt, dass sie hat keine Vermutung mehr das bei ihm besteht. Ein Autismus?

 

E.I. [01:11:49]

Ja und bei den Eltern zwei Söhne oder nur bei den einen? War da der Verdacht oder bei den beiden? Bei den einen der Ältere. Der eine ist ja der 4-jährige.

 

DR4.1 [01:12:01]

Der 4-jährige hat sich sehr weit entwickelt. Okay, bei der Älteren. Diese Diagnostik läuft immer noch.

 

E.I. [01:12:13]

Fandest du das richtig? Oder Du hast gesagt, Ist es sehr falsch gemacht worden? Drei Jahre. lange Untersuchungen?

 

DR4.1 [01:12:20]

Okay. Damals konnte ich auch immer noch nicht gut Deutsch, konnte ich auch überhaupt nicht dieses ganze System in Deutschland. Verstehe. Wo soll ich hin? Wo soll ich mich beraten lassen? Was ist falsch, Was ist richtig? Also ich kann mir gar nicht vergleichen, das mit Mazedonien, also komplett andere System, das hat mit Gesundheit zu tun und viele, viele andere Sachen. Auf was haben wir Anspruch hier? Ich habe so spät erfahren, dass ich habe Anspruch ein Antrag zu stellen, dass der bekommt zusätzliche Inklusion im Kindergarten. Wenn jemand das sagt mir nicht, woher soll ich das Wissen, wenn ich erst mal seit paar Jahre in Deutschland bin?

 

E.I. [01:13:08]

Also dein Sohn ist in Mazedonien geboren und da in Mazedonien. Könnte man überhaupt nicht feststellen, dass er…

 

DR4.1 [01:13:15]

Nein nein er war immer noch klein.

 

E.I. [01:13:16]

Okay. Also das heißt…

 

DR4.1 [01:13:18]

Also die zwei Jahre seine Entwicklung war normal.

 

E.I. [01:13:22]

Dann einmal ab dem zweiten Jahr hier in Deutschland wurde festgestellt, dass er ja etwas braucht. Und dann haben die Untersuchungen angefangen.

 

DR4.1 [01:13:31]

Ja. genau

 

DR4.1 [01:13:32]

Okay. Und du bist jetzt alleinerziehend? Hast du erwähnt?

 

E.I. [01:13:39]

Ja.

 

E.I. [01:13:40]

Mit vier Kinder arbeiten und auch noch zum Studium? Ja. Wie schaffst du das?

 

DR4.1 [01:13:46]

Ich hab seit vier 1/2 Jahre nach dieser Trennung ein einziges Motto: Ich muss. Ich habe keine andere Wahl. Er ist mein einziger Motor. Also generell bin ich kein Mensch. Was will zu Hause bleiben? Ich sage nicht, ich bin gute Hausfrau. Alles putzen, kochen aber es gefällt mir gar nicht, dass ich bleibe zu Hause. Ich muss irgendwie beschäftigt sein. Das liegt an meinem Charakter.

 

E.I. [01:14:18]

Du bist aktiv. Sehr aktiv.

 

DR4.1 [01:14:20]

Ja, ja, Gott sei Dank.

 

E.I. [01:14:22]

Und du hast ja, mir erwähnt, das. Also, du hast jetzt eine Stelle. Eine volle Stelle als sozialpädagogische Fachkraft? Ja. Und, hast du dich? Und parallel studierst du noch? Ja, das ist jetzt. Vor kurzem hast du ja gestartet. Studium, du hast ja erwähnt, dass Bildung auch für deine Kinder. Auch was für dich sehr wichtig. Und wie kam es dazu kannst du ein bisschen mehr erzählen? Du hast dich noch mal, Du hast dieses Studium in Mazedonien, Hausbau hast du angefangen, abgebrochen.

 

E.I. [01:15:00]

Und jetzt.

 

E.I. [01:15:01]

Wolltest du das zu Ende bringen. Auch, oder? Oder Wie? Ist es so gewesen?

 

E.I. [01:15:08]

Also. Durch meine Tätigkeit habe ich gemerkt auch das habe ich studiert in Heimat und das, was ich arbeite. Hier gibt es einen kleinen Unterschied inzwischen Zeit. Es ist passiert, dass ich habe von meinem Arbeitgeber mitbekommen, dass Meine meine Stelle kommt in Fragezeichen und aufgrund meiner nicht abgeschlossenen Studien. Und das war noch eine Motivation für mich. Das. Ich liebe meine Arbeit, Ich liebe meinen Beruf. Dann habe ich mir gedacht Vielleicht ist es nur ein Vorteil für mich, wenn ich einen deutschen Bachelor habe. Das vielleicht, in Zukunft kann ich mir auch andere Sachen aussuchen. Vielleicht eine andere Stelle, eine bessere Stelle in Zukunft. Und das hat mich motiviert, das Weiterstudieren.

 

E.I. [01:16:12]

Also sie wollte sich beruflich weiterentwickeln.

 

E.I. [01:16:16]

Und.

 

E.I. [01:16:17]

Dein angefangenes Studium.

 

DR4.1 [01:16:20]

Endlich.

 

E.I. [01:16:21]

Endlich mal!

 

DR4.1 [01:16:22]

Ja, ja, das ist ein Stolz. Auf jeden Fall. Ja.

 

E.I. [01:16:28]

Ja, finde ich sehr gut. Respekt dafür Bildung auch wirklich wichtig bin ich auch deine Meinung ja so, du bist jetzt hast du erzählt in Deutschland. Die ersten Tage Ankunft Heim, Flüchtlingsstatus und so weiter und sofort. Jetzt, nach paar Jahren hier in Deutschland. fühlt sich Deutschland für dich als Heimat? Kannst du das so sagen?

 

DR4.1 [01:17:10]

Hmm, 90 %, 10 % nicht. Warum sage ich 90 %? Ja. Ich bin seit neun Jahren hier. Sagen wir zehn. Dann bin ich nie mehr nach Heimat gegangen.

 

E.I.-01 [01:17:26]

Also in diesen zehn Jahren warst du noch nicht in Mazedonien?

 

DR4.1 [01:17:31]

Nein. Am Anfang war mein Status, durfte ich nicht. Dann später ein Kind bekommen. Zweite Kind bekommen. Dann irgendwie jedes Mal fällt ein Reisepass bei. Ein Kind wollte ich nie alleine. Und heutzutage sage ich: Ich habe keine Zeit. (lacht)

 

E.I. [01:17:54]

Würde aber endlich mal Zeit. Nach zehn Jahren hast viel verpasst. Hat sich aber viel verändert.

 

DR4.1 [01:18:02]

Ja, aber ehrlich zu sein, ehrlich zu sein. Wenn ich diese Möglichkeit habe, dann werde ich mir diese Zeit nutzen. Ein bisschen mehr exotische Land zu.

 

DR4.1 [01:18:12]

Besuchen.

 

E.I. [01:18:13]

Etwas anderes, etwas anderes ist schöner.

 

E.I. [01:18:15]

Okay, also.

 

DR4.1 [01:18:16]

Mazedonien kenne ich schon.

 

E.I. [01:18:17]

Ja, aber zieht dich da nichts zurück? Oder jetzt deine Nachbarn, deine Freunde, deine Eltern sind hier.

 

DR4.1 [01:18:25]

Das Einzige, ja, was zieht mich da, wenn ich denke, mir diese abends leben da ja diese Freiheit. Abends Discos und Cafés, Bars, spät abends auf Livemusik und so. Ja, für Spaß.

 

E.I. [01:18:44] Ich will dich jetzt nicht motivieren, aber die Bars haben nur bis 1:00 auf. Aber trotzdem.

 

DR4.1 [01:18:52]

Ja. Ich habe mitbekommen, aber trotzdem ist was.

 

E.I. [01:18:53]

Okay. Also das ja dann vielleicht irgendwann mal gehst du ja.

 

DR4.1 [01:18:59]

Irgendwann, ja.

 

E.I. [01:19:00]

Ja. So, also das heißt Deutschland zu 90 % ist wie deine neue Heimat. Okay, also…

 

DR4.1 (01:19:11)

Genau. Die 10 %.

 

E.I. [01:19:16] Und die 10 % sind noch…

 

DR4.1 [01:19:18]

Würde ich auch gerne darüber was sagen.

 

E.I. [01:19:20]

Ähm, ja.

 

DR4.1 [01:19:22]

Ich habe einen Aufenthaltsstatus. 25 fünf.

 

E.I. [01:19:26]

Also Paragraf.25 fünf.

 

DR4.1 [01:19:27]

25 fünf. Ich habe diese Paragraf bekommen, diesen Status durch meine Tochter. Das dritte Kind. Sie hat 25 drei. Sie hat das bekommen aufgrund des pakistanischen Pass, Staatsangehörigkeit usw. Dann habe ich als Mutter diese Humanistische Aufenthalt Status bekommen. Irgendwann später habe ich erfahren, dass mich dieser Aufenthaltsstatus in alle möglichen Shops hier in Deutschland kann ich nicht auf Raten kaufen.

 

E.I. [01:20:11]

Keine Finanzierung.

 

DR4.1 [01:20:12]

Keine Finanzierung und ich fühle mich diskriminiert in diesem Sinne. Dann irgendwann später – ich hatte keinen Plan – ich habe etwas auf Internet gelesen. Neue Möglichkeiten, wie Menschen sich einbürgern lassen. Dann wollte ich das durchlesen. Dann lese ich: Alle dürfen, außer Leute mit Aufenthaltsstatus Paragraf 25 fünf. Genau das, was ich habe. Dann jetzt, ich frage mich selbst, wenn ich will mich einbürgern lassen, ähm ich hoffe, das klingt nicht so hochnäsig. Ich habe mich so weit entwickelt in kurzer Zeit hier in Deutschland, ich zahle Steuer auch für die deutsche Leute und alle anderen. Dann Warum darf ich mich nicht einbürgern lassen, nur weil ich habe so ein Paragraph. (lacht)

 

E.I. [01:21:16]

Also ich denke mal, das ist, das wird wohl möglich sein.

 

DR4.1 [01:21:20]

Wie gesagt, vielleicht hätte ich auch nicht so gut Leute seit erst mal, seit paar Monaten oder seit zwei drei Jahren hier, ich nenne nicht solche Länder hier, gekommen, automatisch bekommt ein deutscher Pass, obwohl die jahrelang oder lebenslang Hartz IV bezogen haben. Kein Plan überhaupt zu arbeiten, wollen sich gar nicht hier integrieren und das rede ich mit so eine Sicherheit, dass ich habe das erfahren durch meine Tätigkeit. Ich betreue die Familien in diese zweieinhalb Jahre. Ich habe von so viele Familien erfahren, dass die wollen gar nicht in Deutschland arbeiten. Und trotzdem haben die deutschen Pass.

 

E.I. [01:22:15]

Ja. Also, das heißt, du fühlst dich diskriminiert von der Gesetzgebung hier, sozusagen. Dass mehrere, so viele Leute, die hier jetzt, die bekommen viel mehr, aber die tun davor weniger. Und diejenigen, die viel tun, bekommen die weniger?

 

DR4.1 [01:22:33]

Genau. Habe ich das auch mit anderen Leuten gesprochen Ich habe als die bekommen. Das hier soll mich mit meine zuständige Sachbearbeiterin Ausländeramt sprechen. Habe ich so eine kalte Antwort bekommen es ist so wie ist mit diesem Paragraphen können Sie nicht, wenn Sie wollen in der Paragraf Wechsel machen Sie das. Sie sind Studentin jetzt. Und habe ich gesagt okay, was soll ich in dieser Falle machen ja, Deutschland verlassen. nach Mazedonien gehen, Visum beantragen. Für Studenten habe ich gesagt Niemals meine kompletten Leben in Deutschland riskieren. In Mazedonien, in Mazedonien habe ich nix.

 

E.I. [01:23:24]

Das war eine Aussage von den Ausländer-Sachbearbeiterin, dass du wolltest jetzt ein andere Paragraph Aufenthalt bekommen. Also das heißt ein tipp von ihr. Ja, also der komplette Prozess als Studentin nach Mazedonien zu…

 

DR4.1 (01:23.21)

Genau. Genau, erstmal nach Mazedonien gehen, also meinen Status hier aufgeben. Eigentlich. Dann gehen Mazedonien für deine neue Visa durch das Botschaft zu beantragen, ob ich bekomme oder nicht. Keiner kann sagen. Also erst mal mein Leben kaputt machen, dann das Leben meiner Kinder werde ich nie machen. Na ja, das regelt sich bestimmt irgendwie anders. Ich finde… Ich bin immer noch am Überlegen. Diese Diskriminierung einfach motiviert mich weiter zu kämpfen. Genau. Genau. Ich muss rauskriegen.

 

E.I. [01:24:23]

Ich glaube, dass diese Aussage auch nicht so ganz gut ist. Da gibt es bestimmt, was das ist, was man da finden kann, das zu regeln und so vor allem Du hast jetzt mit dem Studium hier angefangen, hast du eine Arbeitsstelle finde ich wirklich sehr gut, vor allem alleinerziehende Mutter mit vier Kinder und sehr aktiv. Also mein Respekt. Ähm ja. Wo sind wir jetzt stehen geblieben haben wir viel hier gesprochen was hat dir den Lebensweg am meisten geprägt dein Lebensweg was hat dich meistens geprägt?

 

DR4.1 [01:25:13]

Mein Privatleben.

 

E.I. [01:25:14]

Dein Privatleben?

 

DR4.1 [01:25:15]

Mein Privatleben ich habe mir seit Kindheit, also, ich erinnere mich jetzt gerade, wenn du mich fragst. Ich war zehn Jahre alt, wo ich so eine Wünsch hatte. Ich habe irgendwie diese Namen irgendwo gehört. Melissa. Habe ich mir gedacht. Wenn ich heirate, wenn ich mein erstes Kind bekommen. Ich wünsche mir deine Tochter. Und sie soll Melissa heißen. Genau. Und vielleicht aufgrund dieser Leben von meinen Eltern diese Ehe, oder weiß ich nicht. Vielleicht bin ich so emotional. Als als Charakter. Ich habe mir immer gewünscht eine perfekte Familie. Und leider denke ich immer noch, so eine perfekte Familie bedeutet eine Ehe und Kinder. Und ich weiß nicht, ob es ein bisschen egoistisch für mich selbst, wenn ich sage, selbst kritisieren ist, dass, wenn ich sage, ich habe das nicht geschafft, Obwohl es ist nicht meine Fehler, aber es ist leider so, ja.

 

E.I. [01:26:30]

Also, du denkst, dass du jetzt nicht durch eine Trennung, dass du es nicht geschafft, dass, obwohl du schon eine Familie hast?

 

DR4.1 [01:26:36]

Ja, kann ich sagen. Also, ich habe nicht gesagt, meine Seite war alles in Ordnung, aber. Ja, heutzutage. Ich habe einen. Ich habe nicht diese perfekte Familie, also. Aber das bedeutet auch nicht, dass ein Mann muss dabei sein. Der Vater. Was bedeutet perfekte Familie diese normale Atmosphäre. Harmonie in jedem Haus. Also eine normale Ehe. Man weiß jede. Was bedeutet Liebe Respekt. Also gemeinsame Unterstützung.

 

E.I. [01:27:16]

Gleichberechtigung.

 

DR4.1 [01:27:18]

Auf jeden Fall das, was meine Eltern bis heute machen. Ja, so was habe ich mir auch immer gewünscht.

 

E.I. [01:27:28]

Was würdest du rückwirkend etwas anderes machen in deinem Leben, wenn du jetzt die Möglichkeit hättest, rückwirkend zurück…?

 

DR4.1 [01:27:37]

Null. Null, weil ich denke, dann hätte ich nicht diese selbe Person sein durch diese alle gute und schlechte Erfahrungen durch diese Erfahrung sammeln. Man bildet heutige Charakter. Ja. Dein Leben ist kein perfekter. Story Also es ist auch in Ordnung manchmal, dass wir erleben auch schlechte Sachen und wir sind jedes Mal mehr stark geworden durch diese schlechten Erfahrungen.

 

E.I. [01:28:13]

Also du würdest nichts anderes machen, würdest du nicht anders wechseln und auch nicht perfekt ehe

 

DR4.1 [01:28:20]

Nein.

 

E.I. [01:28:21]

Es ist auch eine Erfahrung, dass so eine in einem Monat eine Nachricht, was ich gerade höre. Ja, man soll ja weiterkämpfen.

 

DR4.1 [01:28:29]

Auf jeden Fall sehr gut.

 

E.I. [01:28:34]

Gibt es etwas, was ich. Was du gerne mir noch erzählen möchtest? Und ich habe dich da nicht gefragt über dein Leben oder ein Thema, die du gerne besprechen möchtest. Oder einen Teil deines Lebens. Oder vielleicht über deine Eltern oder was ich dich da nicht gefragt habe.

 

DR4.1 [01:28:56]

Bin am überlegen. Eigentlich nicht.

 

E.I. [01:29:05]

Ich hätte noch eine Frage. Vielleicht zum Abschluss. Du hast ja erwähnt, deine Eltern sind auch hier und die unterstützen dich.

 

DR4.1 [01:29:13]

Ja, und das haben wir auch gar nicht erwähnt. Also ich bin 2014 hier gekommen und dann meine Eltern. Ein Jahr später, genau ein Jahr später, sind wir gekommen. Ich wollte meine Eltern dabeihaben. Auf jeden Fall. Und dann? Aber ich weiß nicht. Es ist positiv, Aber trotzdem ist ein Vorfall passiert in der Heimat. Ich habe gesagt, Papa hat ganze Leben Militär als Militär gearbeitet, Richtung Medizin. Gab es einen richtigen Vorfall in Mazedonien dann sollte er auch Deutschland verlassen.

 

E.I. [01:29:58]

Also aus Sicherheitsgründen.

 

E.I. [01:29:59]

Aus Sicherheitsgründen. Auf jeden Fall aber zu meinem Glück.

 

E.I. [01:30:04]

Und dann ist er auch nach Deutschland gekommen.

 

DR4.1 [01:30:07]

Ja, genau.

 

E.I. [01:30:10]

Du. Du. Kannst du mir mal den Kontakt. Also, du hast einen engen Kontakt. Sehe ich aus den Erzählungen mit deinen Eltern. Wie würdest du deinen Vater beschreiben?

 

DR4.1 [01:30:24]

Ja, Mein Vater ist mein Vorbild. Meine ganzen Leben. Und ich will mir gar nicht vorstellen. Wie kann ich mein Leben weiterführen ohne meinen Vater will ich gar nicht. Kann ich gar nicht vorstellen. Nein. Es ist, wenn ich sage manchmal ich sage mir besser gehe ich. Erste Verlasse ich diese Welt als erste. Ja. Weil ich will nicht so was erleben.

 

E.I. [01:31:02]

Und deine Mutter? Wie würdest du deine Mutter beschreiben? Der Kontakt zu dir?

 

DR4.1 [01:31:07]

Ja, sehr enge Kontakt Auf jeden Fall. Meine Mama ist eine Person. Ein Mensch. Was unterstützt alle uns leider aus gesundheitlichen Gründen arbeitet sie nicht mehr in Deutschland. Früher in Mazedonien war sie jahrelang selbstständig. Als Friseure. Und aber sie unterstützen uns in jedem Sinne hier in Deutschland. Also nicht jetzt natürlich. Mein Vater und meine anderen Geschwister, aber mich jetzt auch mit vier Kinder.

 

E.I. [01:31:50]

Du hast ja noch zwei oder drei Geschwister.

 

DR4.1 [01:31:53]

Noch zwei.

 

E.I. [01:31:54]

Noch zwei.

 

DR4.1 [01:31:54]

Geschwister. Eines in Deutschland ist nicht in Deutschland. Ich bin die Älteste. Mein Bruder wohnt aktuell in Kroatien und die 23-jährige Schwester. Sie ist mit meinen Eltern.

 

E.I. [01:32:14]

der Kontakt mit deinem Geschwister wie wurdest du es beschreiben

 

DR4.1 [01:32:16]

Ganz normal 

 

E.I. [01:32:17]

Habt ihr einen engen Kontakt?

 

DR4.1 [01:32:20]

Enge Kontakt. Wir sehen uns natürlich nicht jeden Tag, aber ja.

 

E.I. [01:32:29]

Schön. Ja. Also das haben wir jetzt auch erwähnt, gibt es noch etwas anderes, was ganz sicher überlegen, was sie vielleicht noch sagen möchte hier.

 

DR4.1 [01:32:42]

Sie haben auch gesagt Ich habe erst mal mit 21 angefangen, überhaupt Roma richtig zu sprechen. Alle verstehen. Durch diese Ehe mit der nicht Roma Mann, Bei mir hat sich etwas so weiterentwickelt, dass auf einmal war ich verliebt in diese Roma Kultur. Meine Eltern waren wirklich begeistert. Ich wollte nie auf eine Hochzeit gehen, nie eine traditionelle Kleidung anziehen, Hochzeit, dann auf einmal alles. Es ist bis heute mit diesen ganzen Schmucksachen, auch Friseuren, die Klamotten also tanzen auch. Ich weiß nicht. Also ich habe. Ich habe wirklich keine Erklärung, wie ist das passiert? Aber irgendwann dann ist es automatisch später gekommen.

 

DR4.1 [01:33:41]

Also erst nach dem 21. Lebensjahr ist das jetzt und bis heute. Also ziehst du gerne die traditionelle Kleidung an?

 

DR4.1 [01:33:51]

Gerne.

 

E.I. [01:33:52]

Und die Sprache hat sich entwickelt. Hast du jetzt hier mehr Kontakt? Auch mit Leuten aus der Community.

 

DR4.1 [01:33:59]

In Deutschland muss ich sagen Ich habe viel mehr Kontakt mit Leuten im Vergleich mit Mazedonien. In Mazedonien hat es keine richtigen Kontakte. Aber hier in Deutschland, Meine besten Freunde sind alles Roma.

 

E.I. [01:34:20]

Und wie fühlt sich das jetzt an? Fühlst du dich mehr zugezogen? Zur Roma Community?

 

DR4.1 [01:34:25]

Ja, ja, ja, ja, ja.

 

E.I. [01:34:30]

Ja. Super. Die Schlussfrage…

 

DR4.1 [01:34:35]

Vielleicht können wir daraus sagen, dass hier mehr Leute im Vergleich mit Leuten aus Mazedonien sind. Viel mehr offen in Deutschland. In Deutschland auf jeden Fall.

 

E.I. [01:34:47]

Also die Roma Communities hier offener als in anderen Zeiten?

 

DR4.1 [01:34:54]

Ja.

 

E.I. [01:34:54]

Also, du hattest die Erfahrungen, dass die Roma in Mazedonien nicht so offen sind.

 

DR4.1 [01:35:00]

Also gar nicht. Nein, nein.

 

E.I. [01:35:06]

Hier hast du auch mehrere. Also man hat in Auswahl hier so mehr verschiedene Roma kennenzulernen. Von einer fast ganzen Welt leben Leute. Hier kommst du ja auch mit dem anderen Roma klar. Aus anderen Ländern, nicht nur aus Mazedonien.

 

DR4.1 [01:35:27]

Doch doch, ganz normal.

 

E.I. [01:35:32]

Ja, super. Also hast du noch etwas, was du sagen möchtest viellicht?

 

DR4.1 [01:35:38] Jetz nicht mehr. (lacht)

 

E.I. [01:35:39]

Hier haben wir alles thematisiert. Hoffentlich. Ich möchte mich bei dir bedanken für das heutige Interview. Dass du dir Zeit genommen hast. Ich weiß, dass du noch gleich arbeiten musst. Deswegen hast du ein bisschen Zeitdruck. Sonst kann ich. Trotzdem danke ich dir, dass du dir Zeit genommen hast, dass du gekommen bist. Ich fand eine Geschichte sehr interessant und interessant, mir das anzuhören. Bedanke ich mich noch mal und wünsche dir viel Erfolg in dein Leben und vor allem in, dass du so schnell wie möglich das Studium abschließt.

 

E.I. [01:36:18]

Danke dir auf jeden Fall. Hat mich gefreut. Das ist mein erstes Interview überhaupt. Also Erfahrung auch. Er hat mich auch gefragt, meine komplette Geschichte Erfahrungen mit dir zu teilen.

 

E.I. [01:36:34]

Danke schön. Freut mich. Alles Gute.

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