Transkript-4-anonym

August 13, 2023

Name der interviewten Person Anonym
Geschlecht Männlich
Alter 25 Jahre
Religion/Glaubenszugehörigkeit Moslem
Herkunftsland –
Herkunftsland der Eltern –
Kürzel DR19.1
LG/TZ LG

Speaker 1 [00:02:21]

Okay, super dann können wir auch starten. Ich würde von dir erstmal deine Daten aufnehmen natürlich die dann anonymisiert werden. Du kannst dich gerne vorstellen.

Speaker 2 [00:03:03]

Also ich heiße [Name des Interviewten], ich bin 25 Jahre jung, geboren in das heutige Nordmazedonien, [Geburtstag] und wohne seit knappe 10 Jahren jetzt in Deutschland.

Speaker 1 [00:03:19]

Okay. Dann würde ich mich freuen, wenn du mir deine Lebensgeschichte anfangen würdest.

Speaker 2 [00:03:24]

Kann ich sehr gerne machen. Also bei uns hat angefangen, aahh also ich bin sehr jung aus meiner Heimat geflogen, als erstens aufgrund dessen, weil meine Familie politisch verfolgt und bedroht wurde und, dass sogar Leute bis Bedrohung, als nach Hause kam und mich in der Schule verfolgt haben in meinige Heimatland und dann sind wir geflohen. Von da aus in der Schweiz, bzw. in die Schweiz sind wir geflogen und aahh nach mein 11 Jahren, also ich war in ein Land gebunden, wo nicht so viele Nationalitäten, verschiedene Nationalitäten gelebt haben, wo nicht verschiedene Menschen gelebt haben. Viele Menschen, die ich kannte, kannte ich als Kind nur aus dem Fernseher und als wir erst mal in ein fremdes Land ankamen, wo ich die Sprache nicht konnte, war für mich ein Trauma, ein Schockmoment. Ich kann damit erstmal nicht zurecht, weil ich sah Menschen, die ich davor in Mazedonien einfach nie ins Gesicht bekam. Und wir waren ein Flüchtlingslager, das heißt in [lacht] unserem Heimatland, wir hatten eine Wohnung, man hatte seine Privatsphäre – da nicht. Wir waren da zu 5, zu 6 Familien in ein Zimmer und wir haben 6 Familien in einem großen Zimmer geschlafen. In Gitterbetten, [lächelt] so Knastbetten, die man so sagt und das war ein Schockmoment, wo ich sehr lange Zeit, auch während wir in diesem Flüchtlingslager geblieben sind, für mich ahh nicht zu verarbeiten war. Klar als Kind ne, man findet dort Freunde und dies und das, aber sobald man dann in der Uhrzeit für den sein Zimmer muss, war das so was für mich wie ein Gefängnis. Man durfte nicht raus, man wollte, man durfte, aahh man hatte Zeiten für rausgehen und reinkommen. Dann von da aus, aus dem ersten Flüchtlingsheim sind wir im Zweiten gekommen. Ohne im Zweiten war es umso schlimmer, weil wir wurden einfach nicht akzeptiert. Wir wurden nicht respektiert, weil wir Roma sind. Äh, keiner konnte bei uns die Sprache außer meinem Vater. Wir, was auch komplett unser Glück war, weil er sich für alles gesorgt hat, und dann bestimmten Zeitraum, wo dies gemerkt haben, dass mein Vater die Sprache beherrschen kann und er sich artikulieren kann und, dass man nicht mit uns alles machen kann. Haben wir einen [überlegt], kleinen geringen Respekt von denen bekommen, aber auch nur, weil sie dachten ok, der kann die Sprache beherrschen, der könnte vielleicht was machen und das war die Vermutung in dem Heim. Da ansonst, aahh man hat sehr viel mit den Krankheiten, ahh sehr viel mit den Krankheiten zu kämpfen, weil wir waren ja familiär siebenköpfig, geflüchtet aus der Heimatland und wir hatten mein Oma und mein verstorbenen Opa, der damals gelebt hat, war mit uns und der war ja psychisch krank und ich war mit dem ein Seelenmensch. Ich hab den über alles geliebt und ich hab sie einfach nur da gesehen, in diesem 4 Räumen, wie der immer immer wieder schwächer wurde und du konntest da einfach nichts machen, nichts helfen. Dir wurde nicht geholfen. Es kamen Leute, die haben gesagt ja, das wird schon, die Infusion haben dem gegeben. Das, sie, dieses Szenario geht einfach nie aus meinem Kopf weg, warum? Weil er einfach gesagt haben, so dass sind Flüchtlinge und sobald sie erfahren haben, dass wir aus einem balkanischen Land kommen, haben sogar manche gesagt, das sind Zigeuner!!!! In den damaligen Zeit wusste ich nicht, was Zigeuner bedeutet, weil die Sprache nicht konnte. Und nun gab es eine Schule, wo man Deutsch lernen konnte, in dem Asylantenheim. Da sind wir erstmal, ich und mein Bruder, nicht rein gekommen. Wollten die nicht den Grund wissen? Wir nicht erst nach 2 Monaten sind wir erst in dieser quasi Schule reingekommen und dann haben wir ganz normal angefangen mit Subjekt, Artikel, sonst weiß zu lernen. Irgendwann konnte ich Deutsch, aber mein Deutsch war gebrochenes Deutsch nicht mal. Ich wusste nicht, was ich rede, aber hauptsache, ich konnte Deutsch so und nach einem Jahr aus dem Asylantenheim in der Schweiz, bekamen wir endlich eine eigene Wohnung an einer anderen Stadt und ah da konnte ich tatsächlich quasi ein Leben aufbauen, aber mit Ängste, weil das, was ich in den Heims erlebt habe, dachte ich ok, das erlebst du jetzt überall in der Schweiz. Klar, ich dachte mir so ah, warum sollen dann der andere so anders gegenüber mir treten und dann kam ich in so eine Klasse, wo nur Leute drin sind, die halt kein Deutsch können ja oder, ahh sowas wie hier Sonderschule in Deutschland. In der Schweiz heißt es halt anders, ne? Und als ich da rein kann, darf man nur Ausländer, nur! [betont]. Ich kam da rein und erstmal, als ich gesagt habe, ich bin stolzer Roma und das beton ich immer wieder aufs Neue, seitdem ich klein bin. Ich hab, ich schäme mich ja dafür nicht und ich hab immer gesagt, dass ich Roma bin und die haben immer zu mir Zigeuner gesagt. Dieses Zigeunerwort verfolgt mich seitdem ich, seit Mazedonien. In Mazedonien gibt es den Zigeuner Wort auch, aber da konnte ich mich wehren, da konnte ich die Leute von einem anderes überzeugen, weil ich die Sprache konnte und hier nicht, beziehungsweise in der Schweiz nicht und aahh. Dieses Zigeunerwort ich hab ich hatte ängstlich, ich hab geweint, ich war alleine, weil ich wusste nicht was dieses Zigeunerwort heißt, bis ich einerseits den Mut hatte, zu meinem Vater zu gehen und ihm zu fragen: „Was bedeutet Zigeuner?“. Und ahh mein Vater hat zu mir gesagt wer sagt ihr das, warum erlaubst du dir, dass dir jemand überhaupt als Zigeuner beschimpft? Und ich so, wie beschimpft? Heißt es nicht Roma auf Deutsch? Der so: „Nein“. Dann hat mir mein Vater erklärt, was Zigeuner bedeutet. Ein Herzog Ender Gauner, also ein sehr, sehr dreckiges Wort auf Deutsch gesagt. Plattdeutsch gesagt. Na und? Ich war dann traurig, ich so warum, warum haben die mich so verascht? Ich dachte, das heißt Roma. Also sobald man irgendwo sagt, dass man Roma ist in der Schweiz, man hat sich sofort runtergestuft. Klar, ich konnte dort ein 2 Freundschaften schließen. Klar, ich hatte auch währenddessen meine Freunde, wir waren ja 3 Jahre in der Schweiz insgesamt. Ich hatte auch meine Freundin dort, man hat doch schöne Seiten, so ist es nicht, aber wir hatten sehr viel wie gesagt, deshalb bei meinem Opa angefangen, mit seiner psychischen Krankheit, dann bei meiner Mutter. In diesen 3 Jahren hab ich meine Mutter insgesamt vielleicht nur ein Jahr gesehen, davon war sie nur in der Geschlossenen. In meiner jüngsten Jahren hab ich meine Mutter nur in der Psychiatrie besucht. Mit meinem Vater natürlich und mein Opa genauso. Ne und wie gesagt, mit meinen Opa war ich ein Herzensmensch, also Schweiz hatte seine guten, aber umso mehreren schlechten und Sachen. Bis eines Tages ich dort kurz davor war mein Abschluss zu machen, also ich war letzten Jahrgang achter Klasse und dann neunter Klasse und dann hat man in der Schweiz die Schule abgeschlossen. Ich war 8. Klasse, ich in 2 Wochen hole ich meine Zeugnis und dann nächstes Jahr quasi ich beende meine Schule. Und 2 Wochen davor aus dem nichts, ich geh in der Schule war alles gut, ich komm zurück beziehungsweise ich komm aus der Schule raus, ich seh mein Vater wartet. Eigentlich er holt mich nie aus der Schule ab, weil die Schule war von mein zu Hause knappe 15 Minuten Fußweg, bräuchte er nicht ne und nicht so was ist passiert? Es muss was passiert sein. Der so, setzt dich rein und dann hat er mir erzählt, dass 4 Polizisten zu uns nach Hause gekommen sind. Sie unter Polizeigewalt mein Opa und Oma in der Polizeistation abgenommen haben. Und die werden abgeschoben. Und ahh ich bin ein Familienmensch, ich bin seit klein auf mit meiner Familie aufgewachsen und ich kenne das nicht anders. Heute genauso. Ich bin 25, aber ich liebe es meine Eltern nur mehr zu haben und aahh, als gesagt hat, dass 2 Menschen sich aus unserem Leben trennen, mit denen ich aufgewachsen bin, seitdem ich ein Baby bin, war für mich ein Trauma. Ich kann damit, ich konnte damit ein Jahr lang nicht leben, dem die waren ein Jahr nicht mit uns länger sogar. Aber ein Jahr konnte ich nicht, nicht leben. Und ich, ich bin zusammengebrochen. Ich hab Vater gesagt, dass ich sie sehen will, ich, ich will in diese Polizeistation. Ich will wurde auch immer Sinn dorthin gehen und dann hat er gesagt, erst mal gucken, ob wir das schaffen und der so vielleicht wird Oma oder Opa emotional du weißt, die sind krank, sie sollen nicht noch mehr weinen. Hab ich gesagt das interessiert mich nicht, vielleicht sehe ich die nie wieder. Die sind krank. Ich will die jetzt sehen. Und ich weiß nicht, wie auch immer ist mein Vater geschafft hat es. Wir sind da reingekommen und dann bin ich nochmal, nicht nur ich, mein Opa, mein Oma, wir sind alle zusammengebrochen. Wir konnten nicht mehr, ich hab geweint wie ein Baby 2 Tage lang und dann kam Leute, die uns damals durch den Asylaussenstatt, sowas wie Ausländerbehörde, uns betreut haben, haben gesagt passt auf, eure Abschiebung entfolgt auch sobald die Kinder, deren Abschlusszeugnisse kriegen. Mein Vater sagt, also in einem Jahr aufgrund mir? Die so, nein in 2 Wochen. Meine Mutter war in der Geschlossenen noch in der Psychiatrie und aahh dann hat mir mein Vater halt das erzählt, was ihm gesagt haben und ich so, ganz ehrlich müssten wir sie mal informieren. Klar, sie ist zwar dort, aber sie muss das wissen. Und mein Vater hat sich dann gesorgt hat, was auch immer gemacht hat, wie auch immer das gemacht hat. Wir sind auf diesen 2 Wochen, nachdem ich diesen Schulzeugnis bekommen habe, sofort am selben Tag aus der Schweiz geflogen. Wir sind untergetaucht. Wo, will ich nicht sagen. Wir waren für ein paar Monate weg und von da aus wollten wir ein neues Leben starten, beziehungsweise wieder uns als Asyl bewerben, weil in unserer Heimat für uns kein Ausweg mehr gibt, für wir können nicht mehr zurück. Aufgrund dessen, was schon in der Heimat mit unserer Familie passiert ist mit dem Verfolgungen, mich hat dort ein Auto als Kind umgefahren und sonst was von etc. pp. [atmet tief ein]. Und sind wir untergetaucht, dann in Belgien angekommen. Schon wieder dasselbe Prozess. Flüchtlingsasyl, man musste Interviews geben, ah die Leute in Belgien sind aber, die sind nicht arrogant, aber stolz auf deren Sprachen Land. Selbst wenn die sehen, dass du Englisch kannst oder sie dich auf Deutsch verstehen, sie würden mit dir auf Englisch reden, aber nicht auf Deutsch und aahh  wir konnten halt nur diese eine Sprache. Ich war klein, mein Vater genauso, der konnte auch nur Deutsch und ganz wenig Englisch. Und die haben uns einfach nicht geholfen und dann haben die uns in ein Asylheim reingeschickt, wo erstens für kein Geld bekam, was heißt kein Geld, wir haben wöchentlich, ich weiß es ganz genau, 155,00 Euro für 5 Personen bekommen, 155,00 Euro. Wir kamen aus einem Luxus, wo ahh mein Vater gearbeitet hat in der Schweiz, wo wir Geld hatten, eigene Wohnung. Schon wieder in einem Zimmer mit 3 Familien? Ich dachte Gott, was hab ich gemacht, dass ich wieder sowas erleben muss, da war ich 15, ich hätte noch meine Freundin in der Schweiz, ich wurde selbst von ihr getrennt. Meine damalige erste Liebe und ah als wir dann da waren, ich hatte schon wieder psychische Trauma. Ich dachte, meine Mutter ist krank, sie braucht Tabletten, sie hat sie das nicht. Mein Bruder hat posttraumatische Kindertrauma, der braucht außer eine psychiatrische Behandlung. Bekommt er nicht, da meinen kleinen Bruder kaum hatte in der Kindergarten angefangen, der muss kaum hatte angefangen, die Sprache zu lernen, hat er wieder Land gewechselt und es war ein Traum, obwohl ich einfach, wenn ich dieses Szenarios auch hier jetzt erzähle, kommen die Bilder. Ich damit nicht klar gekommen in diesem Moment und ahh wir sind da angekommen, schon wieder neue Menschen, neue Nationalitäten, Schlägereien, Messerstechereien. Belgien eigentlich ein wunderschönes Land, nur die Leute, was sie da gemacht haben, ist nicht gut und ahh man hatte Drogen an jede Ecke gerochen, Prostitution mitten in ein Asylheim. Es war rein chaotisch, ich hab geweint. Wie auch immer. Wir waren 4 Monate in Belgien, während dessen 4 Monaten hat meine Mutter ein Anfall, psychischen Anfall, dass sie komplett gezittert hat. ATW war da, KTW war da, Notarzt  war da. Ich red mit denen auf Deutsch mit den Sanitätern mit meinen halbgebrochen Los Englisch. Die Antworten aber auf Französisch [lacht]. Und ich dachte mir so, das kann doch nicht ernst sein. Also wir sind in ein Flüchtlingslager, zumindest hier können die uns helfen, wenn es draußen machen wir es in deren Land ok, wir müssen deren Sprache lernen, habe ich kompletten Verständnis, aber die wissen wir sind in ein Flüchtlingslager. Und als ich das dann gesehen habe, habe ich tatsächlich den Sanitäter auf Deutsch beleidigt aus Wut und das hatte es verstanden. Das hatte sie nicht gefallen, aber meine Mutter hatte Zitteranfälle im Bett, das Bett hat mit ihr gesprungen. Dieses Szenario würde keiner durchstehen, wird jeder Suizid danach beginnen in meinem Alter, damaligen Alter. Wie auch immer. Wir haben es irgendwie dann hinbekommen, ein Mitarbeiter konnte Deutsch und Französisch, der im Heim gearbeitet hat. In den Asylheim durch den, mit dem sind wir mit Mutter in Krankenhaus gefahren. Haben die ihr Tabletten gegeben, aber falsche Tabletten, weil das, was in Schweiz war, gab’s in Belgien nicht, die Dosierung, die meine Mutter gebraucht hat. Und aus dem nichts als Gott uns helfen wollen würde, na, kommt ein Brief aus der Schweiz. Sagt ja ok, ihr könnt wieder zurückkommen, ihr habt kein Abschiebung mehr. Und ahh mein Vater hat uns gesagt, dass unser einziger Ausweg wieder in Beine zu kommen und wir wussten ok, wir kommen wieder in ein Asylheim, aber ey besser als hier. Dort konnten wir die Sprache, wir konnten das Dialekt Schweizerdeutsch, ne. Ahh es war, man fühlte sich einfach wohl in der Schweiz. Wir sind angekommen, wie auch immer, wir waren in der Schweiz. Wir haben uns dort angemeldet, was es im Brief stand. Und die schicken uns in die Berge mitten [lacht vor Wut] im Winter. Wir sind in die Bergen mitten im Winter, da ich meine Mutter und mein drei Geschwister, beziehungsweise 2, wir sind 3 Geschwister und wir sind da. Ahh nicht mal ein Kiosk in der nächsten paar hundert Meter. Das nächste Laden, was es ist, ist viereinhalb Kilometer entfernt und da fährt jede Stunde einen Bus. Selbst wenn man fliehen würde aus diesem Heim, konnte man nicht. Das Schlimmste von allen war ahh das letzte, was ich besucht habe in der Schweiz. Wir waren da, 2 Tage später sofort meine Mutter wieder in der Psychiatrie eingewiesen. Also seit zweiten Tag, sie wurde wieder weg, weil sie braucht ihre Tabletten, sie war nicht in sich. Und 2 Wochen später hatten wir erfahren, dass mein Vater einen kleinen Tumor hatte und er musste operiert werden. Und ahh nach 2 Wochen später, heute auf morgen, war ich mit meinen 15 Jahren, Vater und Mutter, für meine 2 Geschwister, für den nächsten ein oder ein halb Monate und und die wussten, dass wir Roma sind, aber die Mitarbeiter waren immer nett zu uns, sobald mein Vater da war, aber als er nicht wahr, die haben uns nicht ernst genommen, die haben uns nicht als Kinder behandelt. Die haben gesagt, ihr müsst das machen, sonst könnt ihr kein Essen. Ihr müsst hier sauber machen, sonst könnt ihr morgen nicht rausgehen. Wir schließen mal die Tür ab und erstmal hab ich aus Angst, hab ich alles gemacht. Bis eines Tages und Kinder gespielt haben, meine Geschwister mit inklusive mit den anderen Kindern und weil die Kinder in ein Heim wohnen, in der nächsten ein Kilometer Radiusempfang nicht mal ein einziges Haus war, die zu laut war, haben die sie mit dem Handschellen, wie so Soldaten nebeneinander gefesselt. Und ich hab sogar Bild versteckt gemacht und dann sind bei mir sicher schon durchgegangen. Wirklich am Anfang genannt habe, ich bin ein Familienmensch und aahh ich hab das Bild gemacht und ich bin direkt zu dem Leiter ins Büro gegangen und hab gesagt: „Ok Ihr habt jetzt exakt eine Minute Zeit, nicht nur meine Geschwister, alle, aus dem Fässern zu entlassen. Am sonsten landet dieses Bild morgen in der Zeitung. Wo sind wir hier gelandet? Wir sind hier, weil uns so was in unserer Heimat passiert. Warum müssen wir’s ja auch noch erleben?“. Ne und da konnte ich die Sprache, Gott sei Dank konnte ich mich artikulieren, was wenn nicht? Was bringt mir so ein Bild damals von den Medien nicht so stark wie heute, dass es einfach poste und wow hunderttausend Leute werden dann vielleicht dastehen? Damals war es aber nicht so. Und ahh dann haben die es tatsächlich gemacht und das war die dritte Woche, wo ich ohne Eltern in dem Heim gelebt habe, nur ich, meine Geschwister. Ich hab alles gemacht, manchmal auch drinnen gekocht, wir sind nicht draußen essen gegangen, also ahh in den Kantine, sondern ich hab drinnen gekocht. Natürlich hab die Wäsche gemacht, alles hab ich gemacht und darauf dem Tag hab ich den Mut genommen, hab ich, hab ich dann meine Freundin aus der Schweiz angerufen. Die wusste auch, dass ich da bin, nur es waren 400 Kilometer Entfernung. Die konnte nicht immer kommen, ne und ich war frisch jetzt, da hab ich ihr gesagt, wie du auch immer komme bitte mit deiner Mutter. Wir müssen zu meinem Vater gehen. Die so, warum? Dann habe ich ihr erzählt, was passiert ist. Die waren innerhalb der nächsten dreieinhalb Stunden waren die da. Na, die haben mit uns geredet, dann sind die bei denen Büro gegangen, haben wir auch Palaver gemacht, dann haben die gesagt ja, woher kennt ihr die Familie? Ihr seid doch Schweizer, warum habt ihr mit Zigeuner Kontakt? Dann hat die Mutter mich dann verteidigt. Dann hat sie erzählt was für ein Junge ich bin, was mir alles anvertraut und alles etc. und ahh darauf den Tag, sie hat uns dann zu sich genommen, mit natürlich eine Unterschrift und Ausgangszettel, als wären wir im Knast. Die wollten wissen, wo wir sind, hat sie zu ihr genommen und von da sind wir zu Vater ins Krankenhaus gefahren erstmal. Und als ich mein Vater gesehen habe, der ist nicht gekommen, habe ich aber erst an dem Tag gecheckt, warum er nicht gekommen ist, als sie den operiert haben, haben die eine Vene zu viel geschnitten. Ist ein kompletter Unterlippe ist Schilf geworden, ahh sein kompletter Kopf bis auf Augen, Nase war bedeckt mit aahh Band, nicht wieder erkennbar. Als ich, als ich den gesehen habe, ich konnte mich noch irgendwie zusammenreißen, aber meine 2 Geschwister nicht, also erstmal war ganz okay, wir haben uns hingesetzt, haben was getrunken und dann habe ich ihm erzählt, was Sache ist. Und der wollte sich selber aus dem Krankenhaus entlassen, um zu kommen. Da wollte Gott weiß, was auch immer da machen, da war sehr emotional, dann hab ich schon gesagt, nein, dein Gesundheit geht vor. Die Tage irgendwann kannst bestimmt für das Wochenende bei uns kommen, dann kannst es vielleicht so klären, aber so will ich es nicht. Ahh Und wie auch immer hat er dann bekommen, dass er fürs Wochenende zu uns kommen kann, weil seine Kinder alleine sind. Na und? Dann war der fürs Wochenende bei uns, aber das war nicht das. Wir waren trotzdem vom Montag bis Freitag alleine. Na und? Für diese 2 Tage, eher gesagt eineinhalb Tage diesen Samstag und Sonntag, wurde er, da war klar du hattest ein Vater. Man hat sich mächtiger, stärker gefühlt, es war aber nicht das, was es ist. Es war nur für ein Halbtag und 3 Monate später nach ganze hin und her, kam einfach ein Mitarbeiter und sagt zu meinem Vater – ey pass mal auf, ihr werdet morgen abgeschoben. Was auch immer ihr macht, flieht! Und ahh wir dachten, warum sagt er uns das, will er uns veräppeln? Was ist eine Intention, was viele uns damit sagen? Wir hatten Angst, meine Mutter war auch an dem Tag da. Sie hatte ihre erste Entlassung nach 3 Monaten für einen Tag. Und als wir das erfahren haben in der Nacht, sind wir einfach weg gewesen. Falls ihr fragt wo, tatsächlich wo ich heute hier bin Deutschland. Und hier beginnt nochmal eine dritte Sayfa [Seite], ein drittes Kapitel und ein langes Kapitel. Ich bin fast Jahrzehnte jetzt hier. Ich bin auch froh, dass ich hier endlich meine Heimat gefunden habe. Meine Familie gefunden habe außerhalb mein Mutter und Vater, so eine wirklich auch mit Kollegen, aber ich habe hier auch großen Rassismus gegenüber von mir erhalten, indem Sie es erfahren haben, dass ich Roma bin. Aahh angefangen hat alles äh, wo wir uns als Asyl beworben haben. Im [Stadt 1 in Deutschland]. Wir haben uns da beworben, wir waren ein Asyllager. Am zweiten Tag sofort weg nach [Stadt 2 in Deutschland]. Wir sind [Stadt 2 in Deutschland] angekommen, na mit so einem weißen Zettel, wir hatten nicht und einen Koffer hatten wir mit uns. Wir sind hingegangen, die haben gesagt, ok Morgen, kommt bitte Finger abgeben, Name, Nachname, dann kriegt ihr so quasi wie ein laufender Ausweis. Aahh und wir waren froh, wir sind wieder in ein Land, wo wir Sprache sprechen können. Es war ok, es war jetzt nicht, woow, klar wieder schon 5, 6 Familien in ein Zimmer eh, aber wir sind in der Nacht, wo wir die Sprache sprechen können [lächelt]. Und darauf den Tag, wir gehen Finger abzudrücken, Bilder zu machen, aus dem nicht kommt Polizei. Und wir dachten hat sich bestimmt jemand geschlägert oder sonst was. Die kommen zu meiner Mutter und sie fragen bist du [Name der Mutter] – meine ich hab grad lang gesagt, aber möchte, dass es nirgendwo aufgeschrieben wird.

Speaker 1 [00:28:21]

Das werden wir auch machen, wir werden das Schwärzen.

Speaker 2 [00:28:26]

Danke. Sie haben meine Mutter nach ihren Namen gefragt, jetzt bestätigt und aahh danach haben sie die einfach mitgenommen. Mit Handschellen vor mir 15 Jahre, vor mein mittleren Bruder, der vier Jahre junger als ich ist, um ein kleinster Bruder, der zehn Jahre junger als ich ist. Mit Handschellen unter Polizeigriff. Mein Vater, das erste Mal, dass ich den machtlos in mein ganzen Leben gesehen habe. Und wir sagen, wie könnt ihr sie nehmen, sie ist krank, sie suizidgefährdet ahh. Ne, wir haben sofort, weil wir hatten nur einen Koffer, der Hefte von Koffer war nur Akten von uns und wir hatten diese Akten an dem Tag mit uns und dann haben wir alles vorgelegt. Und die so, nein wir müssen die mitnehmen für deine Mutter besteht internationaler Haftbefehl! Warum denn? Es sind einfach die Leute, die uns den Tisch in unsere Heimat verfolgt und bedroht haben. Meine Mutter hat mal Kredit auf sich genommen, ja, mag sein und es war nur 150€ offene Rechnung und dafür gab es internationale Haftbefehl, das kann man aber auch nur bei uns machen, weil für 150€ ich kenn keinen anderen, der in internationaler Haftbefälle beschafft. Dass sie dich zurückhaben für 150 Euro in Mazedonien, das wussten wir aber bis dato nicht. Wir dachten, dass sie abbezahlt. Und aahh mein Vater so ist ja kein Problem, da 150€ komm, ich zahlt sie jetzt sofort, der so NEIN, sie muss mit uns. Mitten in Knast kommen und ahh dann hat mein Vater und meine Mutter, die Polizisten gebetet, dass die Handschellen entgegen genommen werden. Ich war dabei, ich hab es zugehört, dass sie sich von uns verabschieden kann. Und dann gehen wir und hat sie gesagt, dass sie sich für uns verabschieden kann. Ich dachte mir ok, ich sehe jetzt ab heute auch meine Mutter nie wieder, dann war es für mich Blackout [traurig]. Ab dem Tag, ab diesem Moment ich sah nichts, egal was ist, ich sah nichts. Meine Mutter hat mich umarmt, meine Brüder, dann kann sie nochmals zu mir von der Seite und sagte pass auf dein Bruder auf! Und als dieser Wort ausgesprochen war, war für mich Game Over. War für mich Game [sehr traurig]. Ich sehe sie nur wie sie so am Kopfpacken sind, hinten rechts hinsetzen und ich dachte mir ok, [sein Name] ab heute ist mit dir vorbei. Ich hätte aahh dem Tag, dann die Tage danach starke, sehr, sehr starke Suizidgedanken, sehr, sehr starke Emotionen. Ich wusste nicht, wo links und rechts ist, ich weiß nicht, was ich machen muss. Meine Mutter war, aahh ich weiß 10/11 Tage im Knast und in diesen 10/11 Tagen habe ich vielleicht 5 mal gegessen. Aber nicht nur ich, mein Vater genauso klar, wir haben es unsere kleineren Brüder nicht anmerken lassen, weil die noch zu klein war, aber wir wussten, was für Lage wir sind ah und dann haben wir ein Rechtsanwalt gefunden im [Stadt 2 in Deutschland]. Wir haben mit dem gesprochen telefonisch. Der meinte, ihr seid doch Roma, das ist bei euch normal, wir werden euch nicht helfen! Und hat er einfach mein Vater ins Gesicht aufgelegt. Dann durch sehr viele Recherchen und Anrufe und Karitas und jenes haben wir dann tatsächlich ein Anwalt gefunden, wo wir auch Termin bekommen haben. Dann hat mein Vater gesagt ich geh alleine, dann ist er alleine hingegangen, hat ein Gespräch gehabt und als er zurückkam, hatte er zu mir gesagt, da war am Lächeln. Der war am Lächeln und ich dachte mir so was ist jetzt denn passiert? Ist Mutter jetzt raus oder warum lächelt der? Ich hab nach links und rechts geguckt ich dachte ok, jetzt kommt meine Mutter. Er lächelt, er kommt zu mir und sagt der Rechtsanwalt hat gesagt, dass ich morgen deine Mutter abholen kann und das Thema ist gegessen und die 150€ werden wir zahlen. Als er es mir das gesagt hat – ich konnte wieder schlafen nach diesem Wort, ich habe ein bis nächsten Tag da wieder geschlafen, bis meiner Mutter kann und mich aufgeweckt hat. Und als meine Mutter dann wieder zurückkam in dem Asylantenheim, 2 Tage später haben wir Transfer wieder bekommen. Wir sind in eine andere Stadt. Aber mein Vater steht nicht auf dem Zettel. Mein Vater war vor langere Zeit, mal in seiner Jugendherr hat Ausbildung gemacht und etc. pp. und aus diesem Gründen haben die den in seinen damaligen Stadt gebracht. Aber das wussten wir nicht, wir sehen auf dem Zettel, da steht nur meine Mutter und wir die 3 Geschwister einfach. Mein Vater steht nicht und wir wo ist er ahh? Dann sagen die ja, ne du musst in anderen Bus einsteigen, dein weg geht da lang. Und ahh meine Mutter war durchdrehen wie, warum und dann haben die es uns erklärt. Mein Vater sagt ja, wir haben, wir können ja nichts machen, müssen wir diesen Weg eingehen und heute auf morgen. Ich war quasi für alles zuständig, was mein Vater bis dato gemacht hat, weil klar ich war 15, klar etwas reif, aber nicht so reif, was mein Vater Sachen wusste. Ich konnte nicht das machen, was mein Vater machen konnte. Und wir waren einfach in dem anderen Stadt, die waren da, wir sind da angekommen, ohne Vater, schwer mit meiner Mutter. Ich konnte nur die deutsche Sprache, aber mein Deutsch mit Akzent auf Schweizerdeutsch, keiner konnte mich auch krassartig verstehen und ich dachte mir so, ok also jetzt kann nur noch Berg abgeben, ne ahh währenddessen 24 Stunden mit meinem Vater am Telefonieren. Mein Vater sagt mir, deine Mutter braucht die Tabletten hier, um diese Uhrzeit, das um diese Uhrzeit, aber es war ein Kind. Ich hab, ich hab da mit meinem Bruder manchmal um anderen Sachen beschäftigt, war mit denen draußen. Vielleicht um damit sie etwas beschäftige, damit sie nicht an dieser Situation denken. Hab es ein zweimal tatsächlich vergessen, es meine Mutter, der ihre Medikation zu geben ist, seines Tages meiner Mutter komplett ausgerastet ist aufgrund dessen der Mangel. Und durch diese Ausraster wir haben meinem Vater dann zu uns geholt haben. Durch diesen Ausrastung-Bestätigung dürfte mein Vater zu uns kommen und bei uns bleiben. Und dann konnten wir wieder familierisch alle wieder atmen, dann wars wieder ok und wir haben das erste Mal aufgrund der Panaka, Panikattacke von meiner Mutter ein Zimmer bekommen, wo wir alleine waren. Davor waren wir in einem Frauenhaus, wo alleinerziehende Mütter waren, wo meine Mutter nicht alleinerziehend war [lacht] und ich war 15 Jahre alt. Manchmal waren da auch andere Frauen, die waren 18/19 mit dem Kind drauf. Ne, ahh und das war für mich jetzt nicht unangenehm, aber ich bin immerhin 15, die ist 3 Jahre älter als ich und die fand das auch unangenehm so, dann musst ich raus während die sich umziehen oder so, ich war ja kein Kind in dieser Hinsicht. Und ahh da haben wir einfach wieder ein Zimmer für uns alleine bekommen. Es war gut, es für ein Asylantenheim, aber nicht mit 6 Familien. Wir waren alleine, es war ok dann [hustet]. Haben wir einen Monat waren wir da! Genau ein Monat waren wir da, da haben wir auch kein Geld bekommen. Wir haben wöchentlich 130, 140 Euro bekommen, ne nur so Zigarettengeld oder sonst was, weil Essen, Trinken gab es klar in Asylantenheim aber ist halt Asylantenheim. Ist jetzt nicht das was man so jeden Tag verfasst dasselbe Essen. Gott sei Dank es gab zumindest Essen. Und dann einen Monat später hieß es ja, Familie sowieso. Ihr habt jetzt wieder Transfer wohin in der Stadt, wo ich heute wohne. In der Stadt, wo ich heute wohne, seit über 8 Jahren. Und ahh jetzt sind wir hier in der Stadt und hier hat für mich 4 Kapitel angefangen, weil wir wurden wieder vom Vater getrennt. Vater war in sein Stadt, wir sind in diese Stadt gekommen mit meiner Mutter, aber im Container. Ich dachte mir so, das kann doch nicht wahr sein. Warum Container? Was sind wir, sind wir Menschen oder sind wir Gott weiß was? Warum Container? Wir gehen das Container hatte vielleicht mal vor 20 Quadratmeter und ich kann damit nicht zurecht, ich bin Gott sei Dank. Wir waren alleine, aber das war ein Container. Man hatte keinen Sauerstoff, wir hatten einen einzigen Fenster. Einen einzigen Fenster. Toilette war direkt daneben ohne Tür war auf. Und auch ich hatte Kulturschock, ich mein [hustet] … Es tut mir leid, ich mein, wo ich war in der Schweiz aus einer luxuriösen Wohnung aus. Da, wo ich grad mal angefangen hab ein Steinbein aufzubauen, schultechnisch. Einfach wo ich gelandet bin. Ne und klar ich war abgefuckt [Beleidigungswort aus Wut]. Ich hab angefangen zu beleidigen. Meine Mutter, beruhigt dich doch, dein Vater ist doch nicht da – bleibt du zumindest stark. Und ich wollte in der [lacht] Toilette gehen, ist er einfach da steht einfach ein Scheisshaufen in der Badewanne, beziehungsweise da, wo man sich Duschen sollte. Und dann dacht ich mir so, das geht nicht. Ich bin sofort zu dem die Verantwortlichen gegangen, der vorne saß. Hab ihm gesagt du kommst jetzt sofort mit mir. Der so, warum denn? Ich so, ja komm ich zeigst dir. Der ist gekommen ist so ist das menschlich gerechtet in Ordnung, was soll denn das? Wusstet ihr nicht, dass wir heute kommen, der guckt mich so an ja, aber das könnte doch sauber machen. Ich so, nein können wir nicht, warum soll ich jemand anderen sein Kot anfassen? Fast doch du an. Der so: „Nö!“. Ich so, dann rufst du jemand. Der so: „Ne.“. Ich so, ok dann gehe ich bei der Stadt. Und dann 10 Minuten später haben es erledigt. Und 2 Wochen ich bin aus diesem Container nicht rausgekommen, wie ich mein Brüder, meine Mutter doch und ich bin nur rausgekommen fürs einkaufen. Wasser oder sonst was, sonst nicht. Ich bin gar nicht rausgekommen und ahh meine Mutter, nach der zweiten Woche, sagt zu mir, mein Sohn geh raus schließ Freundschaften, du musst bisschen Seite wechseln, du musst bisschen zu dir kommen, so wirst du nur psychisch krank, bleibt nicht ganze Zeit drinnen. Auf Zwang von meiner Mutter, meinte sich das erste Mal rausgegangen und ahh. Ich bin rausgegangen und das erste, was ich gesehen hab, wie der Kulturschock Leute die aahh ich auch wieder das erste Mal sie so in ein zuständig nicht so warum macht ihr das? Und sie sagen so Bruder wir sind alle Zigeuner. Die, die, die sagen nicht die Deutsche haben sie so eingeprägt? So so in Tiefe gelegt, deren Erwartung so niedrig ist, dass die Leute da angefangen, selber sich als Zigeuner zu nennen. Und als sie dieses Zigeunerwort gesagt haben, dachte ich warum, du bist doch kein Zigeuner, du bist Roma? Und die so ja, aber Bruder wir sind Roma, aber in Deutschland sagt man Zigeuner. Ist so weißt du, was eigentlich Zigeuner bedeutet. Und der so ja, Bruder Roma. Ich so, nein, das bedeutet kein Roma und ab diesen Moment wusste ich, das sind keine Menschen, mit denen ich ein Freundschaft schließen kann, weil man erniedrigt sich selber nicht. Entweder man stärkt sich oder man bleibt auf ein Niveau, wo man denkt okay, bis hierhin kann ich es schaffen. Meine Mutter, ich bin zu meiner Mutter hin gegangen und hab gesagt die nennen sich selber Zigeuner, die beleidigen sich. So was ist hier? Ich so ja die Menschen sind so, hier sind nicht alle gebildet, hier sind nicht wie du es die Standarten aus der Schweiz kennst. Die Leute hier werden alle erniedrig, hat meine Mutter mir erzählt. Die so, guckt dich mal um. Hier konnte ich ein einziger rein außer wir, die hier wohnen? Wer wird hier freiwillig wohnen? Und nach bestimmtem Zeitraum aufgrund dessen, weil ich minderjährig war na, meine Brüdern auch meine Mutter krank war, die exakte Zeit weiß leider nicht, aber bestimmten Zeit haben wir es geschafft, dass mein Vater zu uns im Staat auch angemeldet ist. Dann konnten wir wieder atmen. Dann was ruhig. Wir hatten unser 20 Quadratmeter zu fünft. An bestimmten Zeitraum habe ich mich auch mit dem Leuten befreundet, musste ich, ich hab’s jeden Tag gesehen, ob man es wollte oder nicht [hustet]. Und dann waren wir da und ich wollte in der Schule gehen. Weil es war jeden Tag das ein und dasselbe. Kein von den Kindern ist von denen eine Pause in der Schule gegangen und weil die von anderen Leuten erniedrigt wurden, haben die einfach das gemacht, wo sie deren Frust entlassen könnten. Das war halt trinken, feiern, die tägliche haften, was man von Roma kennt. Und das ging tagelang, monatelang. Ich hab gesagt, ich will zu Schule, ich würde hier Psychosen kriegen. Es war jeden Tag der selbe Rhythmus, immer wieder Polizei kommen rein, Musik zu laut, Nachbarn beschweren sich, schreien Zigeuner, macht Musik aus und etc. pp. Und dann hab ich gesagt ja, ich will in der Schule. Mein Vater ok, dann gucken wir. Haben wir es beantragt, haben wir uns nicht bekommen. Warum? Ihre Kinder sind nicht kompetente in der Schule zu gehen. Mein Vater so, wie könnt ihr das wissen, ohne es zu überprüfen, das überhaupt meine Kinder inkompetent sind. Die so, ihr kommt doch frisch in Deutschland, wie sollen eure Kinder Deutsch sprechen? Mein Vater, so habt ihr meine Unterlagen gelesen, wir waren doch in der Schweiz. Dann die waren dort in der Schule, die beherrschen vielleicht die deutsche Sprache nicht auf eine perfekte Ebene oder auf eine sehr gute Ebene, aber die beherrschen die deutsche Sprache [lacht]. Jetzt kommt das lustige. Ich und mein mittlerer Bruder wurden auf ein IQ Test eingeladen, der für 3-Jährige ist. Als wir den bestanden haben, durften wir in der Schule gehen und bis dieses Prozess beendet hat, sind 6 oder 7 Monaten umgegangen. Und ich wusste, wenn ich in der Schule komme, ich werde mir ein Leben aufbauen. Weil man in der Schule hat man Freunde, man lernt sich kennen, es wiederum anders. Ich war jung. Und als mein Vaters mit uns es geschafft hat, mit seinen eigenen Kindern, dann hat er angefangen, für alle Leute sich da dort zu sorgen und dann hatte jeder dort ein normales Leben, dann war nicht jeden Tag Musik, jeden Tag Polizei. Nein, jeden Tag war ab 10:00 Uhr Feierabend. Die wussten, deren Kinder müssen zur Schule auf einmal hatte jeder eine Verantwortung. Und als ich in der Schule kam, was mir das erhalten Deutschland gefällt bei den Jugendlichen in meiner Generation der allgemeinen, die Leute waren offen, die waren nicht arrogant wie in der Schweiz. Die waren nicht so, ahh also die waren hilfsbereit, waren jetzt nicht wie in Belgien die Leute. Und ich dachte wow, ich kam erst mal in eine andere Ebene. Klar, man hatte ab und zu seine Differenzen, aber ich habs zum ersten mal nicht mit Stolz gesagt, dass ich ROMA bin. Jeder der mich gefragt hat, hab ich immer gesagt ich bin Mazedoner, ich bin Mazedoner, Mazedoner [betont]. Bis ich irgendwann einen Besten Freund hatte, mit dem ich bis heute immer noch befreundet bin. Der so, du bist doch Mazedoner, aber was? Dann hab ich schon gesagt, ja Bruder ich bin Roma. Dann hat er gesagt, ne!!! Ich so, doch. Aber, also bist du Zigeuner und dann hat er dieses Zigeunerwort gesagt in der Pause. Noch der wusste nicht, was er damit auflöst und dann haben alle mitbekommen, dass ich Roma bin. Der hat mich jetzt nicht damit ähh gehänselt oder gemobbt mit dem Zigeuner Wort. Alle verwursten es anderen, die mich gemobbt haben, wo der sich auch vor mir gestellt und gesagt hat nein, der ist kein Zigeuner, der ist Roma, der hat sich auch für mich dann auch eingesetzt. So ist es nicht. Er hat sich auch dauerhaft dann entschuldigt. Ich hab gesehen, dass auch Leute umgangssprachlich zu jedem sagen „Du Zigeuner“. Oder warum benehmst du dich für ein Zigeuner? Und ab bestimmten Zeitraum ich hatte es SATT den Leuten zu erzählen, was der Unterschied ist zwischen Zigeuner und Roma. Ich hab gesagt Leute macht mir einen Gefallen, wenn ich da bin, benutzt es im Wort nicht. Ich bin Roma oder ich ich komme aus Mazedonien, nennt mich Mazedoner, aber kein Zigeuner oder jemand anderen als Zigeuner zu beschimpfen, macht man nicht. Und wo ich dann enge Freundschaften hatte, und weil ich die Sprache konnte, war dann die Sache auch gegessen. Dann währenddessen habe ich andere Leute kennengelernt, womit ich mit denen wo die ein Projekt gestartet haben in meiner Stadt, ne ein Theaterprojekt vom Staat aus mit über 500 Jugendlichen und weil ich die deutsche Sprache konnte, von meiner nicht nur mein Asylheim, sondern anderen auch. Ich war der Vertreter von den Jugendlichen in meinem Asylheim, weil ich ganze Zeit übersetzt habe und sonst was. Und wir waren einfach da. Aus was, zu was ich angekommen bin, ich hab für meine Stadt und das Theater in meiner Stadt über 500 ehrenamtliche Stunden gearbeitet. Ich war mit denen zu Sozialbehörde und dies und das, für das eine Genehmigung geholt, das hier übersetzt, im Theater gemacht, jenes. Die sind für mich neue Türen aufgegangen. Und ich so, krass ok, hier kann man dann doch was aufbauen. Hier sind die Leute dann doch anders. Ne und dann waren wir da und dann hab ich angefangen mit der Musik zu machen. Mittlerweile mach ich das so hobbymäßig. Damals lief gut, heute mach ich das musikmäßig aus Theatergruppe zu Musik. Dann haben wir einen Höraber aufgemacht in meiner Stadt, wo jedes Wochenende einen neuen Künstler aufgetreten ist. Ich eine Idee hatte, die [Künstlername] heißt und mit dieser, mit diesem, mit diesem – ich entschuldige mich – diese [Künstlername]. Wenn man das aber auf Internet kommt, aufschreibt, kommt da mein Name raus, und von meinem Bruder das Name, deshalb möchte ich diese [Künstlername] auch geschwärzt haben.

Speaker 1 [00:49:24]

Ja ok kein Problem, das können wir gerne auch verschwärzen.

Speaker 2 [00:49:30]

Danke. Darf ich meine Pause bitten?

Speaker 1 [00:49:35]

Ja natürlich gerne, dann machen wir kurze Pause.

Speaker 1 [00:49:37]

So nach 10 Minuten Pause machen wir jetzt weiter. Wir sind ja bei den Projekt geblieben, wo du mit aahh 50 Jugendliche gestartet hattest, ne?

Speaker 2 [00:49:55]

Wir waren bei dem Projekt, den ich durchgemacht hab in der Stadt, bei der Hörbar genau und ist gut gelaufen. Es war alles schön. Danach mussten sich aber die Leute, die mit mit dem Projekt geführt haben, verabschieden, weil die in ein andere Stadt bessere Angebote bekommen haben. Die waren auch nicht von hier, die kam hier nur für das Projekt. Die wurden von der Stadt auch engagiert. Dann waren die weg und in dem Zeitraum, wo halt das alles passiert ist, natürlich neue Freundschaften, Schulen. Hab danach auch mein Abschluss geschafft in Deutschland. Nur mein Hauptschulabschluss nach 10, ne hab ich geschafft, aber ich hab den nochmal Abschluss geschafft. Danach hab ich Ausbildung angefangen als Altenpflegehelfer bestanden. Bin aber in der Pflege nicht geblieben, weil ich aahh jetzt hab 4 Jahre lang danach gearbeitet insgesamt in der Pflege, aber danach habe ich ein ahhh  Angebot bekommen. In der Stadt [Stadt 3 in Deutschland], bei der Erstaufnahme. Denn Stadt bitte [Stadt 3 in Deutschland] auch wieder Schwärzen.

Speaker 1 [00:51:09]

Kein Problem.

Speaker 2 [00:51:10]

Also ich hab eine andere Stadt, bei andere Stadt, hab ich ein Angebot bekommen, für die Erstaufnahme ne für die Ukraine, ahh Flüchtlingskrise, wo es war mit dem Krieg. Ne ahh für ein besseres Gehalt natürlich hab ich die angenommen. Hab da gearbeitet, hab da Erfahrung gesammelt mit dem Feuerwehren und alles etc. Es waren schöne Erfahrungen, die ich gemacht habe. Ich war auch ein Schichtleiter ne. Und ahh hatte meine Position. Es war sehr, sehr schön. Und dort auch wieder ne, man hat einfach an manchen Situationen hab ich mich dann wieder gespiegelt. Ich konnte einfach, ich war da und ich dachte mir paaah.. du warst auch mal so ne und die fliehen aus ein Krieg und es waren ja nicht nur bestimmte Personen, es waren landbezogen und ich. Ich könnte sogar vielleicht sagen, ich war der einzige, das sich hautnah mit den 1 gefüllt hat. Und ahh es war diese Erfahrung, da war für mich einfach so – wow. Aber danach, nach paar Monaten, wo ich dageblieben bin, aus der Hinsicht was für Sachen ich manchmal gehört hab, man ganze Zeit von Dolmetscher da, ich musste ja auch Erstaufnahme machen, aufschreiben.  Aahh konnte ich einfach nicht mehr, weil das war für mich zu viel. Habe ich dann eine andere Stelle bekommen als Sozialberater und Schulmittler in einen anderen Staat in der Sozialbranche. Die ich sofort mit auf den Hände angenommen habe, weil mein Ziel war schon immer in der Sozialbranche zu arbeiten, mich sozial zu betätigen und das fand auch für die Roma Bürgern, wo ich gearbeitet habe ne, für die Leute Roma aus Südosteuropa und es hat mir noch mehr gefallen, weil ich konnte meine Leute helfen, also Roma für Roma. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass ich so eine Stelle bekomme ohne., also mit ein Hauptschulabschluss, wo eigentlich dafür eigentlich was studieren muss in Deutschland, ne in dieser Stelle reinzukriegen, hab ich sie bekommen. Ich hab auch sehr gut meine Arbeit gemacht. Sehr intensiv, sehr emotional. Ich war dabei, ich hab die Leuten da geholfen, wo ich am besten konnte, weil ich sehr viel kann, ich sehr viel selber gemacht in Deutschland aus den Gesetzen mit den Städten. Ich wusste was, wo wir ist. Ich wusste, ich hab die Leute dort begleitet. Ich konnte übersetzen. Die Leute haben sich wohler gefühlt, ich hab mich wohler gefühlt. Die hatten ein Vertrauen, was ich zu mir, aber es war leider nur ein Projekt. Und danach sollte es hier wieder verlängert werden das Projekt, aber nur auf begrenzte Zeit und ich bin zwar 25 und wollte etwas Sicheres haben. Klar ist das Geld, war zwar schön für diese Brenn zurzeit, immerhin man, wenn man arbeitet, man braucht ja auch Geld, aber ich brauchte etwas Sicheres. Ich brauchte ein sehr lang laufenden Vertrag oder am besten direkt etwas unbefristetes ne. Weil ich bin zwar geflüchtet, hab Gott sei Dank in heutige Zeit mein Aufenthaltsgenehmigung, aber alles ist befristet und das ich irgendwann mal mein deutschen Pass kriege oder mein unbefristeten Aufenthalt kriege, brauch ich etwas Unbefristetes. Also, als ich es erfahren habe, das wieder begrenzt ist, habe ich tatsächlich mich auf einen Jobsuche gemacht. Wo aahh ich dann ein unbefristeten Arbeitsvertrag habe, hab ich, ich bin jetzt in einem unbefristet Arbeitsvertrag. Zwar nicht in eine Branche, wo aahh ich sehr gerne war, ne oder in eine Branche, wo ich sehr gerne arbeiten würde in der Sozialbranche, aber dafür bin ich, ne hab mein unbefristet Arbeitsvertrag. Und mein Leben hat sich jetzt so krass gewidmet. Ich mein aus der Schweiz von das, was ich komplett erlebt habe, durch die ganzen Gedanken, Psychosen, ne Suizidgedanken. Durch den ganzen Tiefen, wo ich nichts hatte, wo ich nicht mal, wo ich nicht mal gewusst habe, ob ich morgen überhaupt lebend aufstehen würde. Bin ich jetzt einfach hier in Deutschland. Na, ich bin jetzt 25 Jahre jung ne, ich hab so viel in meinem Leben alleine erreicht, wo manche Leute tatsächlich in mein Alter nicht so weit gekommen wären. Na, ich, ich kann’s also ich es hat sich für mich mein Leben sehr viel hier positiv gewidmet, außer meiner Familie hab ich zusätzlich noch quasi mein Heimat gefunden. Ich hab hier meine Freunde, Bekannte. Ich hab normales Leben ich, klar ab und zu man hat immer diesen rassistischen Aussagen sonst was, aber mittlerweile ich kann damit besser umgehen als im Anfang. Ist zwar in heutigen Zeitraum auch nicht bemerkbar, was das Problem bei den Gesellschaften ist, dass sie immer vom Aussehen bewerten. Ich hatte auch ne Schulung zum Elternbegleiter ne. Hab ich die auch gemacht. Ich bin auch qualifizierte Elternbegleiter und hmm Ende das Unterschied ist, was ich auch gelernt habe klar, auch schon davor wusste ich es, aber nochmal intensiver in dieses Thema war ich nach der Qualifizierung, es wie sehr wertvoll ist, dass zuerst mein Menschen kennenlernen, nachdem du den Urteils, weil bei mir wusste keiner, dass ich Roma bin. Die sagen, du siehst nicht für eine aus, du bist nicht schwarz, du kleidest dich normal. Ich so, Leute was erwartet ihr von mir, wie soll ich mich ankleiden, was ist, was ist euer Hintergedanke? Wir haben auch traditionelle Kleider. Wie jedes anderes Volk, Land, was auch immer. Wenn ich jetzt als klischeehaft was ich nehmen kann, dass jeder nachvollziehen kann, wenn ich nach Bayern geh. Ich erwarte auch nicht, dass jeder mit Lederhose an mir vorbeiläuft. Ne, deshalb sollte man jetzt nicht sofort, wenn man einer Frau sieht, die ein buntes Kleid anhat oder ein buntes Rock an hat, dass man sie als Roma oder als Romnja oder als Zigeuner oder Zigeunerin beschimpfen. Vielleicht ist das ne Deutsche und sie mag einfach den Kleider, also den die Mode von uns, könnte auch sein. Deshalb auch also in jede Nationalität gibt es Leute, die den Nationalität beschmutzen. Bin aber der Meinung, dass man nicht aus ein 1 prozentige Bevölkerung, die 99 mit und die 99% mit dazu zieht, ne. Weil, wie gesagt nicht jedem Bayern läuft mit Lederhosen rum, nicht jeder andere aus anderen Land ist tibo nicht, was weiß ich. Was muss gleich dreckig oder sonst was sein? Ich glaub, was uns weiterhelfen würde, ist die Leitung, die neue nach Deutschland kommen. Ich mein sehr viele Roma, die nach Deutschland kommen. Die kennen den Luxus von Deutschland nicht. Sehr viele Roma, die nach Deutschland kommen, kennen die Gewalt, die kennen die Unterdrückung. Sie kennen Misshandlungen, sie ahh, sie wissen, dass sie für Geld manchmal auch über Leiche gehen müssen, weil sie sonst nicht an Geld kommen. Wir leben im Deutschland in einem sicheres Land und ich glaub, man muss sie erstmal klarmachen, wo die sich befinden, dass man vielleicht dann die Zustände ändert. Man kann nicht ein jemanden hinsetzen, ich red jetzt aus eigener Erfahrung, jemanden hinsetzen in einem Deutschkurs, weil aber der Lehrer sein Sprache nicht sprechen kann. Wenn der Lehrer jetzt nicht Mazedonisch sprechen kann, wie soll ich Deutsch lernen, wenn ihr mir erklärt, was fröhlich war woher was soll ich wissen, was du fröhlich ist, wenn ich es nicht auf Mazedonisch übersetzen kann? Die Zeit, die schreibt das auf sehr viele in unser unsere Bevölkerung sind. Analphabet aufgrund dessen, weil die in unseren Heimatländern einfach nicht die Chance bekommen, um eine Schule zu besuchen. Die ausgegrenzt werden aufgrund deren Nation. Meine Meinung nach wäre, dass man dann anfängt, erstmal die Leute so zu schulen, mit deren Sprache, mit deren Nation, wo das Herkommen. Man sollte auch nicht ein Roma aus dem Balkan, egal wo aus Balkan mit einem Lehrer hintun, der aus Balkan kommt, aber kein Roma ist. Den Grund ist dafür, weil es wieder zu rassistische Aussagen kommen wird aus den Lehrern, weil der wird sich über die Roma stellen. Wir hatten so einen Fall in dem, wo ich gearbeitet habe, in dem Beruf ne, in der Sozialbranche. Der war kein Lehrer ehhh.. es war eine Übersetzerin ahh es war ein Rumänisch Roma Familienmitglied, den ich zum Arzt begleiten musste. Und ich war angemeldet und aus dem nichts taucht eine rumänische Übersetzerin, aber keine Roma! Und die sieht die Frau an und die hat sie tatsächlich beleidigt, auf Zigeunerin auf Rumänisch, ne ich hab nur Zigeuner verstanden. Weil auf Rumänisch heißt das Zigan. Und, aahh Ich hab nur das verstanden. Ich guck die Frau an, die Frau waren ihren Augen feucht und ich hab erstmal gesagt: „Stopp, was geht hier ab? Du bist hier, du bist hier gekommen zu übersetzen, warum erniedrigst du die Frau? Warum gibst du mir so ein Gefühl? Es ist, sie ist krank, sie ist zum Arzt gekommen für Hilfe und wenn niedrigste hier?“. Und die so zu mir: „He wer bist du? Und was bist du?“. Dann habe ich meine Visit Karte rausgeholt. Ich mag das nicht, aber in dem Moment musste ich auch hier zeigen, hey du bist nur eine Übersetzerin. Hier bin ich über dir, dann war die still. Dann hab ich gesagt, wer auch immer dich hier hingeschickt hat, weil ich war zuständig für diese Frau, ich hatte Schweigepflicht und alles andere und ich bin mir ganz sicher, dass ich keine Übersetzer gebucht habe oder beantragt habe, weil ich gekommen bin. Hab gesagt, kanns gehen. Sie so, du musst unterschreiben. Hab ich gesagt, ich muss gar nicht machen, ne? Bitte verlass jetzt den Raum, hab ich zu ihr gesagt und ab diesen Zeitpunkt war mir auf jeden Fall auch klar, Leuten, wenn man helfen muss, man sollte wie ein Kind, der im Kindergarten geht, so soll man denen helfen von 0 unter nur soll man gehen, man soll dich schon den dort hinbringen, wo die sich wohl fühlen. Ein Deutscher fühlt sich auch mit ein Deutscher wohl, sobald die gleiche Sprache sprechen. Deshalb ein rumänischer Roma soll aber auch ein rumänischer Roma die anlernen, ne Balkanische Roma soll sie ein balkanische Roma sie anlernen. Es soll alles auf einen Augenhöhe sein, damit jeder seine Antwort, seine Frage alles beantwortet kriegt, damit der weiß erst mal wo er angekommen ist, was hier seine Möglichkeiten ist. Das heißt, dass er hier nicht unterdrückt ist, dass er nicht alleine ist, damit er erstmal so ein kleines warmes Gefühl kriegt, weil das ist sehr wichtig, wenn man neu hier ankommt, egal wo in der Welt, weil egal in welchem Land man geht, man braucht ja die Sprache. Du kannst ja auch nicht in der Türkei gehen, aber erwarten, dass dort die Leute Deutsch sprechen. Internationales Englisch, aber in Türkei spricht auch nicht jeder Englisch, genau wie in Deutschland. Deshalb man sollte Leute warm empfangen, bin ich der Meinung nach, anstatt sie zu diskriminieren auf ihrem Aussehen. Ne oder zu beschimpfen. Ich hab’s geschafft, ich bin heute da, wo ich bin. Klar, ich stehe für alles weitere immer wieder offen. Und ahh ich würde einfach die Aussage so beenden. Und mehr, hab ich nicht mehr dazu zu sagen.

Speaker 1 [01:05:22]

Ich hätte eine kurze Frage.

Speaker 2 [01:05:25]

Ja, bitte.

Speaker 1 [01:05:26]

Darf ich dir noch ein paar Fragen stellen?

Speaker 2 [01:05:27]

Ja, klar!

Speaker 1 [01:05:30]

Amm… Wie würdest du deine Großeltern beschreiben? Weißt du etwas von denen, weil du gesagt hattest, ich, du bist erzogen worden, mit denen zusammen. Wie würdest du die beschreiben?

Speaker 2 [01:05:43]

Ich bin das älteste Enkelkind in der Familie, ne und ich bin mit dem groß aufgewachsen, wie gesagt mit meinem Opa war ich ein Seelenmensch. Lebensvolle Menschen ne, die sich für alles einsetzen, die mich für nichts per eingeschränkt haben, die immer mich gefördert haben für egal was, die immer hinter mir standen, aber die mich dann auch auf mein Fehlern hingewiesen haben, ne? Alles was ich heute weiß, was ich meine Denkvorweise, meine Schutzvorweise, mein Schutzinstinkt alles, was ich habe, besitze ich am meisten von meinem Opa. Ich bin, seitdem ich denken kann, ich bin, ich hab mit dem geschlafen so, ich ich hab so ein Kontakt mit meinem Opa klar, meine Oma auch, aber mit mein Opa ist wiederum anders und während der Flucht, der ist ja von uns gegangen ist, der ist gestorben. Was mir zum Beispiel ne sehr große Wunde ist, ist zum Beispiel das ich in sein Begräbnis nicht gehen konnte und bis heute nicht gehen kann auf seinem Grab zu besuchen. Ja….

Speaker 1 [01:06:58]

Wie würdest du deine Mutter beschreiben?

Speaker 2 [01:07:03]

In allgemein oder heute?

Speaker 1 [01:07:07]

Alle beide.

Speaker 2 [01:07:10]

In allgemein meiner Mutter war früher eine Frau, sehr stark Frau mit sehr starken Nerven. Immerhin die hat 3 Söhne mit sehr starke Nerven [lächelt]. Und klar, sehr viel von unserer Erlebnis hat sie sehr schwach gemacht. Die ist immer noch stark für ihre Umstände, widerspreche ich nicht. Aber mittlerweile sie, sie ist jung, aber aufgrund der Erlebnisse der heute, zum Beispiel sie braucht ihre kompletten Medikamente nicht. Na, nur beschränkte Medikamente, sehr viele Krankheiten konnten auch so geheilt werden, weil die sieht ihre Familie ist in Sicherheit, ihr eigene Familie baut ein eigenes Standbein. Aber die Erlebnisse, es gibt so Momente, wo sie schwach ist. Und dagegen kann man leider nichts machen, außer entweder die Zeit für sie zu konzentrieren oder die Zeit für ihr alleine zu lassen, damit die wieder klarkommt. Ansonsten liebevolle Frau, welche Mensch kann von seiner Frau schlecht reden. Ich zumindest kennt kein und, und sie hat bis heute alles richtig gemacht und egal was sie gemacht hat bis heute hat sie alles nur für ihre Söhne gemacht.

Speaker 1 [01:08:41]

Und wie würdest du deinen Vater beschreiben?

Speaker 2 [01:08:46]

Mein Vater? Mein Vater ist ein Mensch, den ich bis heute nicht kein zweites Mal an charaktermäßig begegnet bin. Ein Mensch der weißt, wie man eine Familie 3 Monate lang nur mit 500 Euro ernährt. Und der weiß, wie man in einer Woche 5000€ mit seiner Familie, nur um Luxus zu machen, ausgehen kann. Mein Vater ist ein Mensch, der die Erde und die Wolken zusammenbringen würde nur damit seine Familie glücklich wird. Mein Vater ist ein Mensch, der in einer Lage ist, dass du unmögliche möglich zu machen, weil durch so viele Erlebnissen, durch seine Tumor, durch sein Operation, hin und her getrennt, der hat die Fassung nicht verloren. Er hat einfach die Fassung nicht verloren, der hat sich für alles bis auf den letzten Punkt, Komma gesorgt. Für alles, klar fa hat uns auch sehr viel für seine Kinder weitergegeben, aber fas, was er machen kann, ich kenn sehr wenige Leute, die das so umsetzen können wie er. Er war auch der Grund, warum wir 3 Brüder die deutsche Sprache innerhalb von ein Jahr hier in Deutschland beherrschen konnten, auch Deutsch mein kleinste Brüder mittlerweile akzentfrei und macht seinen Realabschluss, aber na ich mein, das ist klar, der ist jetzt auch älter, hat weiße Haare, hat keine Schwarzhaare mehr [lächelt] und seine Denkweise ist nicht wie davor, aber ein Mensch auf jeden Fall. Wenn man sich mit dem hinsetzt der heute auf der Sekunde jung sein kann auf dein altes Niveau und wenn er mit der sich hinsetzt, für einen Ratenzahlung Vereinbarung zu geben, dann ist ein Opa und ein Mensch, der man nicht in paar Minuten so beschreiben konnte. Also von meinem Vater könnte ich noch locker ne Stunde über Ihn aussagen, was für ein Mensch er sein kann.

Speaker 1 [01:11:25]

Und wie steht dein Verhältnis mit deine Geschwister?

Speaker 2 [01:11:29]

Ooooh… Geschwisterliebe – Hassliebe. Wir sind, wir können nicht miteinander, aber auch nicht ohne uns. Wir sind ein Leben lang zusammen. Mit meinem mittleren Bruder hab ich tatsächlich noch bis letztes Jahr ein Zimmer geteilt. Seitdem wird ne, seitdem wir quasi ein Zimmer haben, hab ich mit dem immer ein Zimmer geteilt. Mein kleiner Bruder, der war überall mit, egal wo wir gegangen sind, sei es bis zur Kiosk, der kleinste ne und mittlerweile wir sind alle auf so ein Alter, der kleinste ist jetzt auf seine Pubertät-Alter, ist noch mal so dieses wauuu-Effekt, weil du siehst, was einfach es sind. Es sind einfach 3 Generationen im Spiel. Ich 25 ok, mein mittlerer Bruder ist für zwar 21, aber dein kleines ist erst 15. Das sind einfach so 3 verschiedene Generationen und wenn wir zu dritt unterwegs sind, dann ist es sowas wie siebte Weltwunder, achte Weltwunder, das ist immer wieder auf neue lustig. Immer wieder aufs neue interessant und aus dem nichts es passieren Sachen, was nicht passieren sollten, aber dennoch lustig sind und nach meinen Brüdern, egal was wir machen, ob wir verstritten sind oder sonst was, spätestens nach 5 Minuten ist das um und auf jeden ist ein Verlass. Zumindest ich, egal wobei ich jeden den ein oder anderen gebrauchen konnte. Ich weiß, dass sie genau alles so liegen lassen würden und sofort bei mir kommen würden, aber sie exakt das Gegenteil auch von mir, ne würde ich genauso machen, weil bis heute, wir waren nicht einmal getrennt. Ich glaub, das wird auch nicht so sein, weil wir einfach das alles erlebt haben und wir waren immer zusammen, jetzt unabgesehen von den Eltern. Wir haben uns immer gegenseitig die Kraft gegeben. Und ich glaub, das ist der Punkt, warum wir nicht trennlich sind. Wenn ich Urlaub mache, ist ein mittlerer Bruder immer dabei, bis heute immer ist er dabei, ich kann mich nicht erinnern, dass ich ein Urlaub ohne mein mittleren Bruder gemacht habe, seit dem wir volljährig sind. Mein kleiner Bruder kann noch nicht, aber wenn er volljährig ist, kommt er bestimmt auch mit uns. Wir teilen uns alles heute immer noch. Alles, was mir ist, gehört es ihm auch. So ein Brüder zu haben ist ein gutes Gefühl.

Speaker 1 [01:14:14]

Hmmm… Lieber [R. I.], ich bedanke mich recht herzlich. Vielen lieben Dank für deine schöne und nette und ehrlichen Interview. Vielen Dank dafür und ich freue mich auf das nächste Mal.

Speaker 2 [01:14:28]

Ich freue mich auch.

Speaker 1 [01:14:30]

Danke.

Speaker 2 [01:14:31]

Gerne.

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