Name der interviewten Person Anonym
Geschlecht männlich
Alter 58
Religion/Glaubenszugehörigkeit Islam
Herkunftsland Nordmazedonien
Kürzel DR1.1
LG/TZ LG
Speaker 1 [00:00:44]
Erzählen Sie mir von Ihrem Leben. Ihre Lebensgeschichte.
DR1.1 [00:01:32]
Oh, meine Lebensgeschichte fängt an schon 1965, wo ich geboren bin, im ehemaligen Jugoslawien. Genauer gesagt auf jetzigem Nordmazedonien, damals eine Teilrepublik von Jugoslawien. Dort geboren, aufgewachsen. Alle Schulgänge da fertig gemacht. Bis zur Berufsschule Ausbildung. Dann in meine 26. Lebensjahr fing es an mit dem Bürgerkrieg in Jugoslawien. Und was war der Auslöser der Grund, dass ich das Land verlassen habe, in der Hoffnung, dass ich wieder zurückkehren werde bei meinen Eltern, weil mein Haus,… aber der Krieg hat sich so ausgeweitet und irgendwann war schon klar, gibt es nicht mehr zurück. bleib ich hier. Und jetzt schon 30, 31 Jahre lebe ich in Deutschland. In der Zwischenzeit war ich damals nicht verheiratet, inzwischen habe ich geheiratet, Familie gegründet. Und führe ich mein Leben absolut normal, so wie jeder andere Mensch in Deutschland. Am Anfang wo ich damals kam nach Deutschland. Das war 1991. So wie jeder andere, der kommt und sucht sein besseres Leben. Natürlich, man muss arbeiten. Dann habe ich, durch Zufall nachfragen, überall bei so kleine Geschäfte, Firmen usw. dann habe ich mal Textil Reinigung durch ein Zufall gefragt für Arbeit und die damalige Chefin. Ähhh. Hat mich gefragt, weil ich konnte nicht so ganz richtig deutsch. Ein bisschen Deutsch, ein bisschen Englisch konnten wir uns unterhalten. Hat sie mir gesagt, dann kommen Sie mal morgen und dann gucken wir weiter. Man hat sie ja immer sofort mit mir ein bisschen gearbeitet. Hat sie gesehen, dass ich Ahnung habe von Textilien, von Büglerei und so weiter. Kommen mal morgen. Der nächste Morgen war das, danach noch 16 Jahre. Da bin ich 16 Jahre geblieben in diesem Geschäft. Und danach, wo sie in Rente bzw. aufgehört haben mit der Arbeit habe ich das Geschäft übernommen. Und bis heute bin ich ja immer noch in der Textilreinigung. Aber jetzt bin ich der Inhaber der Firma und von dieser Seite gesehen sehr zufrieden in Deutschland. Dass ich die Möglichkeit gehabt habe, ein neues Leben aufzubauen, weil wenn man verliert alles in seiner Heimat und kommst du her, fängst du von Null an. Es ist nicht einfach. Aber irgendwie haben wir es geschafft. Wobei, war nicht so ganz leicht die ganze Zeit. Nein, es gibt immer hoch und runter, aber bin ich in diesen Zeitpunkt gekommen, wo ich sagen kann Ja, etwas habe ich in meinem Leben erreicht. Dass ich das Nachholen kann, was ich verloren habe. Es geht um Roma in Deutschland. Damals noch, wo ich Asylantrag gestellt habe, habe ich mich sofort auch gemeldet als Roma aus Exjugoslawien. Aber nicht überall, das habe ich bemerkte sofort, dass das nicht bei jeder Institution und bei jede Ohr das Positive, leider. Zum Großteil kommt das negativ bei vielen. Das ist mir noch nicht ganz klar warum und weshalb. Marginalisieren und generalisieren alle. Wenn man hört Roma, Zigeuner, dann sofort bist du der niedrigste. Es gibt bei jeder Nation gute und schlechte. Natürlich gibt es die bei Roma auch. Und deshalb, dass mir noch nicht ganz klar, warum so marginalisieren uns und begrenzen uns alle. Daher jetzt auch meine Kinder und ich sind sehr vorsichtig daran. Wo wir reden und wo wir sagen, dass wir Roma sind. Wenn mich jemand fragt oder meine Kinder seinen Ursprung Exjugoslawien, Makedonien, Punkt nichts weiter. Ja. Aus Angst, dass wir nicht weiter schikaniert werden. Und erniedrigt oder irgendwo was anderes Negatives auf uns zukommt. Das ist diese Angst. Was leider heute noch sehr stark ist. Dieser Rassismus und Faschismus nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa momentan.
E.I. [00:07:00]
Ähh. So. Erzählen Sie mir von Ihrer Familie und Ihre Vorfahren.
DR1.1 [00:07:08]
Also dann. Wie gesagt, am Anfang. Ich komme aus Nordmazedonien, genauer gesagt von Stadt [Stadt in Nordmazedonien], Hauptstadt von Mazedonien. Wo auch meine Großeltern. Aber die Urgroßeltern kommen ein Teil aus dem ehemalige Türkei. Aus Dem Stadt Edirne. Durch die Kriege, oder ich weiß nicht, wieso sind ausgewandert nach Mazedonien. Und bis heute immer noch, da wir für uns alle Dezennien lang jahrelang da gelebt. Mein Opa, Oma. Mein Vater, meine Mutter. Ähh. Beide Weltkriege erlebt und überlebt. Erste und zweite Mein Opa war sogar meine erste. Weltkrieg beteiligt an dem Krieg und der zweite war schon über 50 aber dafür sein Sohn bzw. mein Onkel. Sogar gekämpft in einem Partisanen gegen die italienischen und albanischen Faschisten. Wo auch sein Leben verloren hat. Bei einer Aktion, bei Krieg einen Tag vor der Befreiung der Stadt [Stadt in Nordmazedonien] ist. Er Ermordet von den Ballisten von der Albaner. Opa war ein Schmiedemeister, hatte seine Geschäfte in Makedonien. Altstadt Dadurch hatte er seine Familie und seine acht Kinder ernährt. Eine von diesen acht Kindern war mein Vater. Meine Oma traditionell wie immer Hausfrau, wenn was auch im Balkan normal ist, dass damals die damalige Zeit, besonders bei der muslimische. Familie. Aber wie gesagt, das Haupt. Ähh. Verdienstmöglichkeit war nur über das Geschäft bzw. das Schmiede Geschäft von mein Opa. Da haben die alle gearbeitet. Später mein Vater wo der Möglichkeit bekommen hat nach dem zweiten Weltkrieg. Sich weiterbilden lassen. Dann hat der Mittlere Reife Medizin Beruf ausgeübt. Und war bis zum seiner Renten Zeit. In der Landesregierung in [Stadt in Nordmazedonien] tätig aus. Mediziner. Medizin. Arbeiter im Krankenhaus. Meine Mutter war erst mal Hausfrau, weil ich. Und meine vier Geschwister, also insgesamt fünf Kinder, nur ein klein und danach bis zu meiner siebte, Jahr sogar zu Hause und zum Erziehen und zu gucken alles, was betriff über die Kinder und Haus irgendwann wir ein bisschen größer geworden sind. Dann ist sie auch in einem Krankenhaus als Putzfrau, also Reinigungskraft in Landeskliniken angestellt und durch Beziehungen und Bekanntschaften auch von meinem Vater angenommen. Natürlich, bis seine Rente ist die dageblieben. Das ist eine kurze Form, eine, so sage ich meine eine Erzählung von meinen Eltern und Großeltern.
E.I. [00:10:29]
Sie haben.
DR1.1 [00:10:30]
Was ich noch dazu sagen wollte, vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Damalige Politiker politischen Systemen haben nicht erlaubt, dass wir uns etablieren oder auch melden als Roma, sondern als Zigeuner. Das habe ich auch später erfahren, durch die, durch die Unterlagen und Papiere von meinen Eltern. Da stand in einem Papier – Ich glaube, das Militär was von meinem Vater – Türkische Zigeuner, warum das denn? Wer hat das so was erlaubt? Und dann waren ganz andere Namen. Am Anfang war der [Name], danach [abgewandelter Name] und dann, 1974, dann kam [wieder abgewandelter Name]. Da haben sich immer alle irgendwelche Gedanken im Kopf gehabt und jeder ändert so, wie er will. Wer Macht hat, macht ja, dass die verschiedenen Geschichten. Aber das hat uns nicht so viel wehgetan wegen der Namen. Egal. Wir sind das, was wir sind. Das kann uns keiner wegnehmen. Uns hat der Gott geschafft, der so. Hunderte von Jahren zurück. Und immer noch existieren wir auch.
E.I. [00:11:50]
Sie haben Ihren Vater mehrmals benannt. Wie würden Sie Ihren Vater beschreiben?
DR1.1 [00:11:59]
Vor allem als Kämpfer. Wenn, Du kommst aus einer arme Verhältnisse, Viele Kinder. Nach dem zweiten Weltkrieg sowieso. Das Land ist kaputt, zerstört. Und er hat angefangen von Null, sozusagen vom Nichts, irgendwas aufzubauen in ein sehr armes Land. Und noch dazu nicht vergessen als Roma, wo du immer unterdrückt bist. Obwohl die am Anfang haben sich schon ein bisschen versteckt. Nicht ein bisschen, sondern generell. Dadurch sind auch nicht so viel umgebracht in Mazedonien die Romas, weil ein Teil, die haben sich immer als Türken, so auch angekleidet und auch türkisch gesprochen ein groß. Ein großes Teil von der Roma, die sprechen immer noch türkisch, sehr gut sogar und auch albanisch. Und so sind die auch von dem Faschismus verschont. Durch die Türken und Albaner haben sich da irgendwie maskiert, dass die nicht landen in den KZs Lager. Und danach später mit dem 1974 mit der neuen Regelung neue Verfassung für die Roma. Dann ist das ein bisschen leichter, ein bisschen besser für die Roma. Aber wie gesagt, nur auf Papier. In der Realität war nicht so, wie auf dem Papier steht. Die Menschen waren auch sehr negativ gegenüber der Roma Bevölkerung. Aber die Frage ist Kehren wir zurück an meinen Vater. Aber deshalb habe ich das auch auch gesagt jetzt. Der war ein Kämpfer. Der hat erstmal normal so einen normalen Schulgang zu Ende gebracht. Dann hat erst mal Gymnasium, Industrie, Gymnasium gelernt. Wenn auch der gesehen, dass in diesem Bereich nicht so großes Leben erleben, ein gutes Leben hat und große Möglichkeiten für Arbeit, weil Mazedonien war zerstört. Keine Fabriken, kein Garnichts. Dann hat er wie gesagt eine mittlere Reife Medizin gelernt und hat erst mal gearbeitet. Die Chirurgie bei den Landeskliniken und später bei der Klinik für Toxikologie interne Abteilung. Ein Mensch, der auch für seine Kinder. Mit Herz und Seele gekämpft hat, dass alle fünf Kinder zumindest eine Mittlere Reife, eine Schule beenden können. Dass die selber. Für seine Zukunft. Abgesichert sind. Auch. Natürlich meine Mutter auch. Die haben beide zusammen gekämpft für uns. Wobei muss muss man sagen, das was die verdient haben, auch in dieser Arbeit, da wurde gearbeitet. War das nicht genug in Jugoslawien, Da musste, musste er, wenn er nach Hause kommt, wenn er ein bisschen Zeit hat. Er hat irgendwie von irgendwelche Schneider gelernt zu nähen. Und hat angefangen, zu Hause Textilien zu kaufen und hatte genäht. Hose, vor allem Westen, Sakkos, Blusen, was auch immer für Kinder da war das später mit meinem Papa in den Märkten, bei den Basaren, das verkauft, das war ein bisschen zu sehr auf Geld kommen können. Wie gesagt, er war ein Kämpfer, aber nicht auf kriminelle Weise. Er hat immer gearbeitet, nur durch Arbeit, nur durch Arbeit, auf ehrliche Arbeit, nicht irgendwelche kriminelle Strukturen oder so, sondern absolut normales, mit sehr viel Mühe, dass er sein Brot für sich und für seine Kinder verdienen kann. Ist ein besseres Leben irgendwie für seine Kinder und für sich sorgen kann.
E.I. [00:15:58]
Können Sie mir bitte sagen, ähhh was für eine Beziehung hatte sie zu Ihrem Vater?
DR1.1 [00:16:04]
Da muss ich ehrlich sagen also sehr positiv, sehr enge Beziehung und sehr positiv. Der hat uns immer ähm durch andere Beispiele von Menschen, der durch die Arbeit. Ach! So Bekannten so weiter immer als Beispiele gegeben, dass er uns besser erziehen kann, dass wir nicht die Schule verpassen müssen, dass wir rechtzeitig das beenden können, dass wir eine ehrliche und gute Menschen sind. Er war immer sehr konstruktiv und offen zu uns und hat uns immer eine gute Tat oder ähh guter Rat gegeben. Wie sollen wir weiter? Und immer er sich auch selber als Beispiel erwähnt. Was er alles machen musste, dass er seine Schule zu Ende bringen kann. Er hat immer gesagt. Manchmal habe ich nur einmal oder einmal am Tag ein Stück Brot gegessen. Damals, nach dem zweiten Weltkrieg, gab es noch nicht einmal genug Strom. Er musste es mit Kerze beleuchten, dass er lernen kann. Wasser gab es nicht in den Häusern musste man draußen gehen und Wasser zum Zapfen und nach Hause bringen, das sein Kopf waschen kann oder sein Gesicht, dass er sich vorbereitet, für die Schule kannst du auch nicht so gehen. Das war nicht leichte Zeiten für ihn und er hatte schon immer das als Beispiele erwähnt. Wobei das bei uns war das nicht mehr der Fall. Damals ähhmm in Mazedonien und Jugoslawien, da hatten wir unser eigenes Haus. Mittlerweile konnten wir zwei, drei Kinder in einem Zimmer schlafen, Eltern seine Zimmer. Muss man ehrlich sein, damalige Zeit eine für diese Verhältnisse war das okay für uns oder für manche viel schlimmer, aber für uns war das okay. Wie gesagt, aber. Und haben auch nicht gewohnt in dieser Roma Ghettos. Er hat sich das auch geschafft sich rauszuziehen aus diese Roma Ghettos. Haben wir gewohnt in einem Stadtteil von [Stadt in Nordmazedonien] wo entstanden ist, nach dem Erdbeben von 1963. Das katastrophale Erdbeben [Stadt in Nordmazedonien] ist ein Jahr später entstanden, und da waren die Baracken. Ähh. Entstanden durch humanitäre. Hilfe von verschiedenen Ländern. Aber mein Vater hat das nicht damals bekommen, sondern später hat er das abgekauft von irgendwelchen Menschen, der das nicht bezahlen konnte, auf Kredit oder was weiß ich. Und mein Vater hat das abgekauft und abbezahlt auch. Und sind wir. Meistens waren da nur Christen, sage ich mal so Mazedonien. Und wir wollen so nicht so viele andere Nationalitäten in diesem Stadtteil waren so ein bisschen Albaner, Bosniaken, Türken und von Roma waren wir vielleicht ein Finger gezahlt vielleicht zehn Familien, mehr nichts. Alle andere waren in Ghettos und das war immer wie ein Beispiel für mich. Wie mein Vater hat geschafft, sich aus dem dieser ganze reine Ghetto rauszuziehen und ein ganz anderes Leben aufzubauen und sogar eine andere Identität. Viele von den Nachbarn, die haben nicht geglaubt, dass wir überhaupt Roma sind. Viele haben gedacht, dass wir Türken sind, Albaner, Juden. Das hab ich selber erlebt. In Jugoslawische Bundes Armee war. Selber mein Hauptmann, hat er gesagt. Ich dachte: Bist du ein Jude? Sage ich: Wo steht das? Kannst du mal meine Militärpass lesen was steht ja dann meine Nationalität. Wenn du ein Hauptmann bist, dann ließ mal da drin was dasteht. (lacht) Und das war ein Zufall, dass er erfahren hat, ich habe seine Uniform angezogen, das war ein Sonntag, wo alle Soldaten schlafen. Und ich war in jugoslawisches Bundesamt in Sarajevo, damals stationiert in Bosnien. Und als. Ähh. Etwas älterer Soldat. Ich hatte die Möglichkeit, mit Schlüssel in seine Kanzlei reinzukommen. Da habe ich dann seine Uniform genommen, weil der war in ungefähr in meiner Größe, in meiner Körpergröße so. Habe ich seine Uniform angezogen und sogar seine Brille. Dann bin ich nach draußen gegangen in Hof und habe ich angefangen zu schreien. Und in dem Moment, der kommt. Sagt er:“ Was machst du (Lacht)? Das ist doch wie Gaddafi“. Sage ich“ Ja, bin ich. Aber nicht Gaddafi. (Lacht)“.
E.I. [00:20:44]
Wie. Wie würden Sie Ihre Mutter beschreiben?
DR1.1 [00:20:49] Ja. Auch sehr positiv und muss ich ehrlich sagen. Ein kämpferischer, eine tapfere Frau. Ähh. Bei Muslimen die Frauen generell damals in Jugoslawien. Frauen sind irgendwie schon eingeordnet zu Hause nicht arbeiten. Die Männer arbeiten bei meinem Vater und meine Mutter war nicht der Fall. Sie hat nur gewartet und ich kann mich immer noch heute erinnern, wie meine Mutter immer geweint hat. Und gebetet, dass wir das sie irgendwo eine Arbeit finden kann, dass sie arbeiten gehen wird, das ein bisschen mehr Geld einbringt für uns, für die Kinder, dass wir ein bisschen besseres Leben haben. Und irgendwann tatsächlich, wo ich sechs oder sieben Jahre alt war. Dann hat sie einen Arbeitsplatz bekommen in der gleichen Klinik, wo mein Vater arbeitet. (Ausatmung) Wo das Leben für Sie noch nicht. hmm doch leichter als finanzielle Seite, aber mehrere Aufgaben, weil sie hat immer Vormittag oder Nachmittag gearbeitet, aber danach auch zu Hause arbeiten und wir waren fünf Kinder. Das Schlimmste war, dass ich und mein Zwillingsbruder wir die jüngste nhh und die Zwillinge richtig auf dem Weg auf dem Weg zu bringen, ist nicht einfach. Man hat schon Schwierigkeiten mit einem Kind. Und sie hatte noch drei andere und noch zwei Zwillinge. Das war nicht einfach, aber hat sie geschafft. Hart gekämpft für das Leben, für uns, für eine bessere Zukunft.
E.I. [00:22:37]
Sie haben eben erwähnt. Ähmm. Zwillinge und drei andere. Also fünf Geschwister haben sie.
DR1.1 [00:22:46]
Ja, genau.
E.I. [00:22:48]
Ähm. Was für ein Verhältnis haben Sie zu Ihren Geschwistern?
DR1.1 [00:22:55]
Ja sehr schönes, sehr Positives. Meine älteste Schwester. Sie wohnt auch hier in Deutschland. In [Stadt 1 in Deutschland]. Sie hat einen Beruf ausgeübt als Krankenschwester, noch in Jugoslawien. Was sie auch hier macht, auch in Deutschland. Der Zweitgrößte. mein Bruder der wohnt auch in Deutschland, in Stadt Oberhausen. Der arbeitet, beim ein Autohändler. Beim Auto, Aufbereitung und Meldung und was auch immer. Das zweite oder dritte Kind. Diese zweite Schwester. Leider sie ist nicht mit uns hier. Sie ist in [Stadt in Nordmazedonien], in Mazedonien. Sie ist jetzt bzw. in Rente. Rentnerin, hat jahrelang gearbeitet. Eine Firma als Verkäuferin in einer Supermarktkette. Hmh. Hat sie auch ein Kind. Mittlerweile ist ja auch Oma geworden. Eine sehr, sehr positives Leben. Und der Zwillingsbruder von mir, der lebt hier auch mit mir in [Stadt 1 in Deutschland]. Wir sind sogar Nachbarn hier. Der hat auch sein Leben aufgebaut, genauso wie ich. Ein bisschen komisch, aber ist ja so. Ich bin ein Textilreiniger, der ist auch Textilreiniger, der hat auch eine chemische Reinigung ich auch (Lacht). Irgendwie Schicksal. Keine Ahnung (Lacht).
E.I. [00:24:25]
Ähm. Können Sie mir von Ihrer Kindheit erzählen?
DR1.1 [00:24:29]
Ja, also Kindheit, wie gesagt, da wo ich geboren bin und aufgewachsen. Ein Großteil waren Christen, also Mazedonier. Und einen kleinen Teil waren wir verschiedene andere Nationalitäten, weil Mazedonien ist ja sowieso ein Mischland und meistens war ein Türken Albaner und wir waren in der Gruppe die einzige. Mexikaner Indianer (Lacht) als Roma.Solange wir so klein waren, sage ich mal bis zum neunte zehn Jahre alt oder so, war das nicht bemerkbar. Dieser Unterschied in der Nation und so weiter, aber danach haben wir selber das angefangen zu merken, wie die größer werden, älter werden, dann dieses ähh, allein diese Blicke und dieses Benehmen von den Menschen. Da merkst du, dass du irgendwie die wollen nicht erniedrigend, also sehen sich als negativ oder distanzieren sich von dir. Später in dem Gymnasium und Berufsschule. Das war immer nicht generell bei alle, aber ein Großteil. War das zu bemerken, dieses Nationalismus in den Genen, bei den Menschen. War das zu bemerken. Leider. Es ist immer. Überall. nicht hat momentan über diesen Rassismus leider ist noch größer und größer. Die Menschen begreifen nicht, dass das damit Schaden für sich. Aber ist halt so die Wahrheit.
E.I. [00:26:10]
Ähmm. Können Sie mir von Ihre Kindheitsfreund Freundschaften erzählen?
DR1.1 [00:26:19]
Da werde ich ganz kurz sein. So früh würde ich jetzt nicht geblieben. Wie ich es gerade erwähnt habe. Nur noch einige sind mit uns. Sogar diejenige, die damals noch marginalisiert. Die sind mit uns immer noch in Kontakt, weil die selber wissen, was das bedeutet. Die jenige, die damals [Stadt in Nordmazedonien] ist eine Wanderung Stadt, sehr viel eingewandert aus dem Osten und Süden von Mazedonien und keine Ahnung. Aahh. Gerade die. Die jetzt eingewandert sind in [Stadt in Nordmazedonien] von denen. Man konnte nicht normal leben. Das waren große Rassisten und die sind immer noch sehr groß geworden. Was ihm alles auf dem Weg steht. Die vernichten was, die geben keine andere Möglichkeit, weil der ist gekommen in Großstadt zum Klauen, zum Plündern. Zu erobern. Obwohl meine Großeltern und Urgroßeltern wir waren schon 100 Jahre und mehr in [Stadt in Nordmazedonien], sozusagen die Altsiedler. Aber sind ja alles komplett ausgewandert. Altsiedler, die Altsiedler, so gut wie keiner da ist mehr. Leider.
E.I. [00:27:34]
Woran denken Sie, wenn sie an Ihre erste zu Hause denkt?
DR1.1 [00:27:42]
Tja meine Kindheit. Waren schwierige Zeiten, aber schöne Zeiten. Haben wir nicht viel gehabt, aber genug. Und wir waren nicht hungrig. Immer genug zum Anziehen gehabt. Ein ruhiges Leben. Wenn ich das alles zurückblicke und versuche, das irgendwie in Erinnerung zu bringen. Das war ein sorgloses Leben. Gerade das versuche ich hier das zu besorgen und für meine eigenen Kinder das irgendwie das zu bringen. Das eine sorgloses Leben haben. Was leider sehr schwer ist. (Lacht)
E.I. [00:28:25]
Was sind Ihre stärksten Erinnerungen an Ihre Zeit als Jugendliche?
DR1.1 [00:28:34]
Tja, wie soll ich sagen, als Jugendliche. Das waren nur Enttäuschungen, weil damals als Jugendliche, da hat angefangen Jugoslawien irgendwie langsam zerstört zu werden. Wirtschaft geht das runter, Inflation bis es nicht mehr geht. Und du bist Jugendliche. Willst du was haben? Dann guckst du mal im Fernsehen Kino. Wie das Leben läuft im Westen und irgendwo den anderen, dann wirst du es haben. Aber du hast keine Möglichkeiten, weil hier wird alles zerstört. Sehr negativ, muss ich ehrlich sagen. Sehr negativ. Also Die erste jugendliche Zeiten. Man muss das kämpfen, Tag für Tag zum Überleben. War nicht einfach.
E.I. [00:29:22]
Gab es. Ähh. Nennenswerte Konflikte oder Probleme in Ihrer Schulzeit?
DR1.1 [00:29:28]
Aus nationaler Sichtweise?
E.I. [00:29:30]
Allgemein.
DR1.1[00:29:32]
Aus nationalen Sichtweisen ständig mit dem Albaner aber bis heute immer noch. Ja. Wer hat das provoziert? Keine Ahnung. Aber da wir in der Schule ständig jeden Tag Schlägereien. Zwischen Albaner und die nicht Albaner. Ob die Albaner provoziert haben oder nicht? Also ich sehe das von beiden Seiten war, dass immer wieder Konflikte, immer wieder Schlägereien. Bis heute immer noch. Das ist einfach eine verdammte gebiet da . Was man nicht ändern kann.
E.I. [00:30:07]
Können Sie mir erzählen. Ähh. Von Ihrem Leben nach der Schule? Nach der Schulzeit.
DR1.1 [00:30:14]
Sehr schwierige Zeiten, nach der Schulzeit sehr schwierig bin ich sofort zur Bundeswehr aus Pflicht. Damals war in Jugoslawien. Und wo ich zurückkam, dann schwierige Zeiten du willst arbeiten – gibt es keine Arbeit, selbst wenn du Arbeit findest, kriegst du vielleicht einen Monatslohn. Und dann drei, vier Monate, fünf Monate keinen Lohn. Die haben eigentlich kein Geld. Aber siehst du, das Chef fährt ein neues Auto. Für den gibt es Geld. Aber für dich nicht. Und wie gesagt, die. Mazedonier. Die haben damals noch unter anderem aus Jugoslawien angefangen zu plündern. Sie wussten schon, in welche Richtung wird das alles gehen? Und sie haben damals die Staatskasse, was das betrifft, für die jugoslawische Kasse zum Plündern, um sich zu vorbereiten. Später alle diese Chefs und Direktoren, die haben diese Firmen alles gekauft. Mit unseren Geldern was die geklaut haben, die sind heute Businessman oder was weiß ich da, Besitzer von Firmen und so? Aber wir von der Arbeiterklasse, wir konnten uns das nicht leisten. Wir dürfen es nur sehen, aber nicht sagen. So war das geregelt. Leider bis heute. Und das unterschiedlich. Du darfst sagen aber keiner hört. Ist ein korruptes Land.
E.I. [00:31:30]
Ähmm. Sie haben am Anfang des Interviews erzählt, dass Sie. Ähh. Irgendwann mal, wenn ich mich nicht richtig, wenn ich mich richtig erinnere, Mit 26 haben Sie gesagt, dass Sie.
DR1.1 [00:31:42]
26, 27 bin ich eingewandert in Deutschland.
E.I. [00:31:44]
Genau. Also, das heißt, wie haben Sie diese Zeit erlebt.
DR1.1 [00:31:50]
Das Anfang. Meinen in Deutschland? Genau.
E.I. [00:31:53]
Genau. Verlassen wir mal das Haus.
DR1.1 [00:31:56]
Ja, Das Verlassen des Hauses war nicht so leicht. So, wie wenn du aus deiner Seele ein Stück rausreißt, wenn du weißt vielleicht komme ich wieder. Vielleicht komme ich nie wieder zurück. Und dahinter dir deine Eltern, Dein Haus, deine Kindheit, deine Geschwister, alles. Es ist nicht alles einfach, das alles zu verarbeiten. Und noch dazu der zweite Punkt. Du gehst irgendwo Unbekanntes. Und du weißt nicht, was auf dich zukommt, aber was auf dich zukommt. Du musst das annehmen und damit, irgendwie etwas davon produzieren und profitieren, dass du weiter dein Leben aufbauen kannst. Aber Gott sei Dank. In Deutschland habe ich. Wie gesagt gemischt gemischte Gefühle, aber die Möglichkeit gehabt, ganz schnell mich zu integrieren. Und ein neues Leben anzufangen. Aber es war nicht einfach, aber mit viel Mühe. Arbeit. Man kann schon was erreichen. Ein normales Leben zu führen. Aber man muss sehr vorsichtig sein. Man darf nicht. Wie gesagt, man darf nicht überall sagen, dass du einer Roma bist. Dann hast du. Okay. Ich lebe hier in [Stadt 1 in Deutschland]. Im Vergleich mit anderen Städte [Stadt 1 in Deutschland] es viel viel irgendwie. Offener für die Roma Bevölkerung. Aber habe ich sehr negative Erlebnisse erlebt. Aber im Vergleich mit anderen Städten, zum Beispiel Hamburg. Ich habe auch eine kurze Zeit in Hamburg gelebt, dann war ich auch in Oberhausen. Da lieber nicht. Da kannst du was nicht erreichen. Kannst vergessen.
E.I. [00:33:55]
Ähmm. Welche Probleme oder Konflikte. Emm. Begegnen Sie hier? Als Sie kamen.
DR1.1 [00:34:02]
Als ich komme hier. Oh! War nicht einfach. Wie gesagt, da wo ich mich gemeldet habe. Also Asylantrag gestellt. Äh. Bei der Ausländerbehörde in [Stadt 1 in Deutschland] gab es damals eine griechische Frau. Will ich nicht den Namen erwähnen. Ähmm. Die mich wirklich schikaniert hat, nur weil ich ein Roma bin. Natürlich waren auch andere, wo man sehen kann und die haben sich auch gemeldet. Aber ich war irgendwie. Hass Person für diese Frau. Aber danach durch eine Beziehung und Bekanntschaft habe ich geschafft. Sie richtig an die Nase zum (kleine Pause) . Rumtanzen und sie aus dem Arbeit rausschaffen. Sie selber wusste nicht, dass ich diese Kontakte habe. Da hat man sie rausgeworfen aus der Arbeit (Lacht) hat sie mir immer Termine jede sechs Monate zu verlängern gegeben, weil damals diese Aufenthaltsgestattung und dieser Personalausweis nennt man das Asylausweis oder Keine Ahnung wie man ist. hab ich vergessen ist schon lange her. Man müsste jede sechs Monate hingehen und verlängern, wenn überhaupt einmal überhaupt eine Verlängerung kriegst, in Zwischenzeit keine Abschiebung kommt und Ablehnung von deinem Asylantrag. Und sie wusste schon, dass ich Arbeite. Aber was sie nicht wusste ist, dass sie schon Kontakte hat mit einer sehr bekannten Person in [Stadt 1 in Deutschland]. Der praktisch so seine Hand drauf über mich gehabt hat, um zu beschützen und zu helfen, der heute noch immer noch hilft sehr viele Menschen. Das ist der Günter Wallraff ist ja bekannt mit dem seinem Buch ‚Ganz unten‘. Den ich ganz, ganz, ganz zufällig kennen gelernt habe. Und immer noch bis heute sind wir sehr gute Bekannte, schon ganz gute 30 Jahre. Und wie gesagt, ein Tag. Es war mir schon. Ich hatte wirklich, wie man auf Deutsch sagt, die Schnauze voll gehabt. Schon drei, vier Mal bei Verlängerungen gibt uns Termine um 8:00. Muss ich da sein, den Aufenthalt zu verlängern. Sie sammelte die, diese Ausweise und danach diejenige, die immer hinter mir kamen, so zu sagen fünf vor zwölf die kriegen sofort seinen Ausweis und ich werde der letzte, allerletzte gelassen. Natürlich. Danach kriege ich auf die Schnauze. An die Arbeit. Wo warst du die ganze Zeit? Ich verliere meine Stunde. Und irgendwann habe ich dann Wallraff gesagt, sagt sie. Okay, nächstes Mal, dann sagst du mir Bescheid, drei Tage vorher, bevor du verlängern musst. Und das habe ich auch gemacht. An dem Tag sind sie aber hingegangen und hat mir gesagt: Pass mal auf, morgen früh kommst du etwas früher. Wir frühstücken bei mir zusammen hier gemeinsam mit meiner Familie und dann gehen wir zusammen. Und tatsächlich, dann kam er und noch eine Person, die ich gar nicht mal damals gekannt habe. Für mich war ganz einfach ein Gefühl bekannt angezogen, absolut normal sogar. Sein T-Shirt rot, aber total bemalt mit weißer Farbe. Wandfarbe? Keine Ahnung. Hat der gearbeitet oder Keine Ahnung. Und er hat das extra gemacht? Keine Ahnung. Wahrscheinlich extra. Erst später habe ich erfahren Wer ist diese Person? Und sind wir zum Ausländeramt gegangen. Damals war Ausländeramt in der Herkules Straße in [Stadt 1 in Deutschland]. Und der Günter kam damals mit seiner jüngsten Tochter. Sie war gerade mal zwei, drei Jahre alt. Sind wir reingegangen und damals war der Krieg schon im großen Gange. In Bosnien waren sehr viele bosnische Flüchtlinge. Auch der Flur draußen war enorm voll. Du hast keinen Platz, einen Nagel reinzustecken. Hmh. Aber ich wusste schon, wo ich ein Zimmer, Warum muss ich dahingehen? Habe ich geklopft. An der Tür habe ich den Personalausweis abgegeben, sagte sie mir: „Warten Sie mal draußen“. Und wie auch immer, zwei Stunde vergangen. Nichts; meldet sich nicht. Er merkt, dasselbe der Günter, die hinter uns gekommen sind. Sind schon. Die haben seine Personalausweise bekommen und wieder zurück. Dann irgendwann kam eine Person mit einer Schubkarre durch die Flur Gänge und nimmt so ein Schwung Unterlage und geht er von Zimmer zu Zimmer, verteilt die Unterlagen. Günter fragt mich, weißt du was das ist? Die Unterlage von uns Asylanten wahrscheinlich. Und er hat gewartet, dass es zu der nächsten Tür reinkommt. Ist er reingekommen. Der Günter ist einfach die kleine Tochter bei mir in den Schoß gegeben und sagte: „halt mal fest“. Er hat sich die ganze Zeit auch mit der Zeitung. So maskiert, dass ihn keiner erkennen kann. Ich habe das gar nicht bemerkt, was er vorhat. Aber Günter ist Günter, ne. Ist er aufgestanden, seine Tochter bei mir in der Hand gegeben. Auf die Schnelle diese Schubkarre genommen und direkt in die Toilette reingeschmissen, die er zum Schluss bei sich in der Tasche. Nach fünf Minuten kommt der junge Mann raus und hat angefangen zu schreien: “Wer hat die Schubkarre genommen? Wo ist sie“. Und dann Günter, ne, hat die Zeitung runtergelassen, hat die ganze Zeit, so die Zeitung, in Höhe von seiner Brille gehalten, dass er gucken kann, er aber nicht erkannt werden. Und der junge Mann und der Günter. Habt ihr in der Schule zwei Finger? So, Hand? Ich hab’s gesehen, sagte er. Und guck der denn und hat die Zeitung runtergelassen hatte, natürlich sofort erkannt: eine berühmte Person, ne Prominent. Ich glaube er heißt [Name] und der war damals der Direktor vom Ausländeramt (lacht) . Ich habe den gesehen. Hatte er ihn gesehen nichts, nur ist rot im Gesicht geworden, wahrscheinlich aufgeregt. Und dann noch dazu ein Günter Wallraff steht vor dir (Lacht) . Nicht zufällig. Der ist sofort nach oben gegangen hat den heruntergeholt, den Direktor, dass er wieder in einer Aktion ist. Günter Wallraff von einmal, nicht mal zwei Minuten später, kommt. Und der [Direktor des Ausländeramts], der war so ein großer, korpulenter Mensch, die Hose immer runtergegangen, Hebt, seine Hose. Sagt: „Günter, was machst du denn hier?“(Lachen). Er sagte: „Ja Ich muss hier irgendwie ein bisschen Regeln bringen. Dein Mitarbeiter hier schikaniert hier meine Bekannten ein bisschen längere Zeit,“ sagte er. Und deshalb bin ich jetzt, und zwar mehrere Male. Bis jetzt haben wir nicht reagiert. Aber jetzt dieses Mal habe ich mich entschieden, ein bisschen zu reagieren. Wer ist das? hier Zimmer 240 Frau [Name], Griechin sagt: Kommen Sie mal mit rein. Sind wir reingekommen? Wo wir reinkamen, da ist sein Bekannter vom Günter. Dieser mit rotem T-Shirt. Er hebt seine Karte auf als Referent vom Innenminister. (Lacht), „[Name des Referenten],“. sagt er, „Steh auf geh mal raus“ und [Name Kind] war mit mir und der [Name anderer Sohn] sagte mir zu [Name erster Sohn]. [Name Tochter] war klein, ein Jahr zwei Jahre alt. Er sagte: Wo ist das Problem? Sagt er. Sie kriegen keine Verlängerung, obwohl wir schon um 8.00 waren. Hier haben wir gemeinsam gefrühstückt mit den kleinen Kindern. Wir haben schon jetzt elf Uhr und beide arbeiten. Beide Brüder arbeiten, müssen arbeiten gehen. Die verlieren Arbeit und das Kind terrorisiert die ganze Zeit bei so vielen Menschen. Es ist nicht normal. Mit Kleinkind sagt er Gib mal die Unterlagen selber. Der Direktor hat das geguckt. Alles. Verlängerung gehen sie mal. Wir melden uns bei ihnen. Und diese Frau von diesem Zeitpunkt hat sie nicht mehr da. gearbeitet Sie war immer noch gläubig. Bis heute habe ich das vor kurzem gesehen. In [Stadt 1 in Deutschland] Kalk, als Politessen arbeitet, schreibt sie Strafen für Autos. Sie ist rausgeworfen aus dieser Stelle ( Lacht ). Ich habe das nicht extra gemacht, aber sie hatte viele Fehler gemacht. Ja.
E.I. [00:42:42]
Ähmm. Was waren die größten Schwierigkeiten für Sie? Dass Sie auf die Sie als Erwachsene. Ähh. Begegnet haben?
DR1.1 [00:42:52]
Allgemein in mein Leben oder meine hier in Deutschland.
E.I. [00:42:55]
Wo Sie Erwachsen waren.
DR1.1 [00:42:59]
Das Neue anfangen. Hier Das war diese die größte Schwierigkeit. Das waren die größten Schwierigkeiten. Und die zweiten großen Schwierigkeiten war, wo ich mich selbstständig gemacht habe, weil das war mir schon klar, dass ich, wenn ich nicht übernehme, diese Firma, dann wird Schwierigkeiten, eine normale Arbeit zu finden, entweder als Minijobber oder so was. So was will ich nicht dann hab ich gesagt na ja, okay ist, weil ich mich selbständig. Und dann gucken wir weiter. Wo das Leben geht. Sehr schwer. Ist nicht einfach. Sogar das Wort sagt Ja, selbst und ständig. Da musst du selbst und ständig. An die Arbeitszeit. 24 Stunden. Wenn du zu Hause bist, dann dein Gehirn arbeitet. Mit Zahlen. Was habe ich? Was habe ich nicht gemacht? Was soll ich bezahlen, was nicht bezahlt haben? Personal und das und dies und jenes. Es ist nicht einfach, das alles aufzubauen, aber Gott sei Dank bis heute noch 15 Jahre und schon bin ich ja schon selbstständig tätig, habe ich schon angefangen mit einem Laden, die damals durch die Krankheit. Runtergewirtschaftet geworden, war aber habe geschafft, das Laden wieder auf die Beine zu bringen. Mittlerweile habe ich. Verträge mit Großfirmen. Die als Großkunde bei mir sind und noch dazu natürlich die laufende Kundschaft. Und soweit.
E.I. [00:44:35]
Wer hat Sie bei der Lösung dieser Schwierigkeiten unterstützt?
DR1.1 [00:44:40]
Zum Großteil ich selber mit meiner Frau. Und ein bisschen auch damals sage ich mal, das Geschäft nach oben zu bringen. Auch eine Schlüsselrolle hat gespielt, auch der Günter Wallraff. Der hat durch seine Kontakte und Beziehungen, sagt er hat mich empfohlen bei den verschiedenen Firmen. Wo ich da ehh Verträge bekommen habe und bis heute immer noch gute fünf, sechs Jahre arbeiten wir gemeinsam. Das ist eine. Existenzfrage. Ne Wo ist da wirklich eine positive Erfahrung habe obwohl der Günter weiß, dass ich ein Roma bin. Aber er guckt das alles positiv.
E.I. [00:45:26]
Inwiefern? Inwiefern spielt Religion oder ein Glauben für Sie eine Rolle?
DR1.1 [00:45:35]
An Gott glaube ich schon, obwohl ich geboren und aufgewachsen im Kommunismus bin. Sie wissen ja schon, was der Kommunismus ist und was für eine Religion ist Kommunismus (Lacht)? Wenn ich das sagen kann. Aber durch meine bisherige Erfahrung in mein Leben habe ich gelernt, dass es gibt eine Kraft. Die wir Menschen, nennen Gott. Lieber Gott weiß, Wer ist das? Aber sag ich auch Gott, der existiert. Aber. Wenn die Frage Ist Religion? Da bin ich verzweifelt, weil für diese 30 Jahre, solange ich hier in Deutschland bin, habe ich Kontakte gehabt mit verschiedenen Menschen, mit verschiedenen Religionen. Eine gewisser Zeit habe ich sogar mit Zeugen Jehovas gehabt. Ein sehr enger Kontakt und Verhältnisse. War ich sogar bereit, mich zum Taufen aus Zeugen Jehovas. Aber irgendwann steht in der Birne ein Licht ausgebrannt, dann hab ich gesagt mach ich nicht. Selber, weil ich ein muslimischer Name habe? Und komme ich von muslimischen Vorfahren? Habe ich mich auseinander mit dem Koran. Gesetzt. Da habe ich auch sehr viel Verzweiflung. Deshalb sage ich ja so große Rolle bei mir in meinem Leben. Die Religionen spielen nicht so Großer Gott, ja, aber nicht die Religion, weil ähh ich habe das bemerkt. Jeder propagiert jeder redet, so wie er denkt. Am besten nehmen wir das Koran oder das Bibel und ließ man das dann. Man kann es verstehen. Wobei. Der Koran ist meiner Meinung nach. Man kann dann nichts verstehen. Solange man nicht die Bibel gelesen hat. dass Koran ist ein komplexes Buch. Du kannst ja nicht direkt, ohne dass du Grundschule gemacht hast, direkt studieren. Das ist so! Du musst erst mal die Bibel lesen. Oder besser gesagt die alle vier erste Gottes Bücher lesen. Alles nach der Reihe. Dann kannst du verstehen, das Koran und zwar richtig verstehen. Alles anderes ist es. deshalb mal diese großen Differenzen an Meinungen. Heute diese Teilungen da, Sunniten, Sheiten , was weiß ich da. Das ist alles Quatsch.
E.I. [00:48:19]
Was waren Ihre größten Glücksmomente in Ihrem Leben als ehh Erwachsener?
DR1.1 [00:48:26]
Das Geburt von meinen Kindern und wo ich die Firma gegründet habe. Das war mein drittes Kind. (Lacht)
E.I. [00:48:41]
Erzählen Sie mir von Ihrer eigenen Familie. Haben Sie.
DR1.1 [00:48:47]
Wie gesagt. Damals war ich in Deutschland, bin ich allein gewesen? Ich war noch nicht verheiratet mit 26. Erst später, mit 33, dann habe ich geheiratet. Zwei Jahre später dann habe ich. Meine Tochter auf der Welt gebracht. Meine Frau gebracht hat und vier Jahre später dann mein Sohn. Das war schöne Zeiten. Mit den Kindern. Manchmal sitzt wir hier gemeinsam mit dem Kinder, mit meiner Frau und plaudern Was? Wie? Das war damals viel schöner. Ruhiger. Obwohl wir im Moment haben wir viel mehr uns ein Haus aufgebaut und so weiter. Ist alles schön und gut, aber irgendwie. Die Erinnerungen sind viel besser, wo die kleinen Waren (Lacht) ich weiß nicht. Warum aber ist ja so.
E.I. [00:49:42]
Erzählen Sie mir von ehh Ihrer Frau. Und wie würden Sie Ihre Beziehung ehh mit ihr beschreiben?
DR1.1 [00:49:52]
Ja, die habe ich kennengelernt wegen einem traurigen Fall. Zwischenzeitlich ist meine Mama verstorben. Und ich wusste, dass sie sterben würden, weil sie hat Brustkrebs gehabt, aber ich habe sie nicht in Mazedonien gelassen, weil da waren nicht Möglichkeiten. Wie gesagt, es ist ein korruptes Land. Egal wo du bist, da muss man nur mit Geld alles bezahlen. Und wenn du nicht bezahlst? Die klauen auch von dir, dann habe ich entschieden okay, dann hole ich die nach Deutschland. Und begleitete sie bis zum letzten. Natürlich war der Wunsch von meiner Mama, dass sie begraben wird. Neben meinem Vater war mein Vater schon längere Zeit verstorben. Hab ich ja auch sie nach Hause gebracht in [Stadt in Nordmazedonien] zur Beerdigung. Und irgendwie das war das Punkt, wo ich auch meine Frau kennengelernt habe. Das war so ein Zufall. Die Freundin von meiner Frau kam zu uns. Zu Besuch. Und das war irgendwie den Schlusspunkt, wo wir uns kennengelernt haben und dann später über sie. Dann habe ich kennengelernt auf meine jetzige Frau, die waren Freundinnen.
E.I. [00:51:17]
Sie haben ehh erwähnt, dass Sie auch Kinder haben. Können Sie mir von Ihren Kindern erzählen?
DR1.1 [00:51:23]
Ja. Tochter ist jetzt mittlerweile 19 Jahre alt, hat jetzt gerade dieses Jahr ihr Abitur geschafft in Gymnasium. Jetzt gucken wir mal überall bei Unis Bewerbungen geschrieben, dass sie einen Platz bekommt für das Studium. Hat in der Zwischenzeit auch noch letztes Jahr ihren Autoführerschein fertig gemacht. Also von dieser Seite bin ich sehr sehr zufrieden von der Tochter. Der Sohn ist jetzt 15 Jahre alt. Er macht jetzt zehnte Klasse bei der Realschule. Jetzt muss mal wieder seine Zeugnisse bekommen. Zehnte Klasse, gucken wir weiter, welche weiterführende Schule er weitermacht. Er hat sich in Zwischenzeit ein bisschen erkundigt, aber muss mal gucken. Sein Wunsch ist Zollamt, aber sie wird einen Platz bekommen.
E.I. [00:52:18]
Welche Sorgen machen Sie sich bezüglich Ihrer Kinder?
DR1.1 [00:52:23]
Ja. Diese Situation hat sich in letzter Zeit. Ist überall momentan. Man guckt heute, gestern, vorgestern, was in Frankreich läuft. Dieser Faschismus. (Ausatmung) Es ist nicht mehr normal. Das erinnert mich an Anfang von Jugoslawien damals. Ungefähr der identische Anfang von. Gerade jetzt habe ich gelesen im Internet, wie die Mazedonier vorschlagen eine Lösung für Frankreich, weil damals, die Franzosen haben die vorgeschlagen und haben das auch beigebracht, dass die Albaner in der Verfassung angenommen werden als zweite Nation. Und die Mazedonier schlagen jetzt vor, für Macron, dass die Araber werden die zweite Nation in Frankreich; Parlament sagt, dieser Faschismus, diese Irritationen, und dass es jetzt zu weit das ist nicht mehr normal. Das ist nicht mehr normal. Und das sind meine größten Ängste für meine Kinder, dass die nicht erleben wieder das gleiche Schicksal, was ich erlebt habe.
E.I. [00:53:29]
Was wünschen Sie sich für Ihre Kinder?
DR1.1 [00:53:33]
Natürlich das Beste. Dass diese ihr Leben weiterführen. Glücklich? Später noch mal heiraten. Eine Familie gründen. Was das betrifft, ein normales Leben zu führen. Das ist mein größter Wunsch.
E.I. [00:53:54]
Sie haben jetzt viel erzählt, auch über den. Ich habe hier noch eine Frage. Inwiefern fühlt sich Deutschland auch als Heimat?
DR1.1 [00:54:07]
Tja.. Da bin ich ja seit über 20 Jahre schon. Genauer gesagt seit 1999, 2000 und 2000 bin ich ja deutsche Staatsbürger. Meine Kinder auch. Also, wir sind schon integriert. Wir teilen ein normales Leben in Deutschland, so wie jeder andere. Wie gesagt, meine Kinder in der Schule. Meine Frau arbeitet mit mir im Laden. Unsere eigene Firma. Also ehrlich gesagt positiv, wenn man zurückblickt, also nach 30 Jahre zurück. wo ich kam damals mit einer Tasche und eine Jeanshose und ein Hemd. Und was ich heute habe, dann muss man ehrlich sagen, bin ich zufrieden, was ich erreicht habe. Man darf auch nicht so viel erwarten, aber das, was ich bis jetzt erreicht habe, bin ich ja. Super zufrieden.
E.I. [00:55:25]
Was für Schwierigkeiten haben Sie seit ehh Ihrer Ankunft in Deutschland erfahren? Als sie kämmen. Welche Schwierigkeiten haben sie am die ersten Tage
DR1.1 [00:55:37]
Die erste Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Aber da durch einen Zufall. Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob ich so eine Person bin. Oder sind wir Roma so begabt dafür, dass wir lernen schnell (Lacht) Fremde Sprachen. Keine Ahnung. Jeder von uns spricht mindestens vier, fünf Sprachen. Ich habe es schon nach noch nicht mal vier Monate. Ämm. Ich brauchte gar nicht mehr dolmetschen, sondern habe ich meinen Telefonaten mit Anwälten, mit Behörden und Krankenkasse, Ausländeramt, Termine und so weiter alles allein gemacht. Natürlich nicht so wie jetzt, sage ich mal fließend. Aber man konnte sich schon unterhalten. Das war die Frage, weil viele andere, wenn ich da persönlich vortreten musste und dann gucken mich so an! Wie lange sind Sie in Deutschland damals noch gerade zwei, drei, fünf Jahre. Und so gut können Sie Deutsch? Sage ich ja warum. Ich habe ein bisschen damals in Jugoslawien gelernt Deutsch, ein Jahr nur in der Berufsschule und alle andere 14 Jahre war nur Englisch. Aber wenn man will, man kann schon selber, wo ich den Antrag gestellt habe für die deutsche Staatsangehörigkeit. Bei dem Bezirksamt. Die Dame sagte zu mir und sie, gut Deutsch ja wie rede ich mir ihnen die ganze Zeit. Rede ich ich doch auf Deutsch oder. Können Sie mal was übersetzen? Lesen sage ich ja . Da stand für eine Zeitung, glaube ich, Bildzeitung oder doch Bildzeitung? Kann ich Ihnen was vorlesen? Hier. Habe ich auch gemacht. Aber neben mir sitzt da eine türkische Dame, ältere Dame mit Dolmetscher mit seinem Enkelkind, oder? Keine Ahnung. Und sie macht genauso wie ich einen Antrag auf deutsche Staatsangehörigkeit. Aber mit Dolmetscher ich denke mal viel besser als die Dame hier. (Lacht) Er sagte okay, kein Problem. Ich sehe schon, dass sie gutsagte. Wo haben Sie eine Schule? Nein. Wie? Nein, Nein. Habe ich keine Möglichkeit gehabt? Ich habe von Anfang an sofort angefangen zu arbeiten. Nur durch Kontakte mit Personen. Die Arbeit. Bekanntschaften, was ich später kennengelernt habe. Viele Menschen, Freunde, Freundinnen. So habe ich gelernt. Natürlich mit viel, viel, Viel. Lesen Ja, habe ich. Sehr viel. Zeitungen, Bücher, alles auf Deutsch. Muss ich ehrlich sagen das Beste, was Zeit, was ich gelernt habe damals war. Durch den Kontakt mit dieser Zeugen Jehovas Gruppe durch die Bibel. Und da habe ich am meisten in deutscher Sprache, weil die Frau konnte serbisch. So habe ich das sehr gut gelernt. Sie hat mir richtig beigebracht. Aber das war nur vielleicht einmal, zweimal in der Woche, wo wir uns gesehen haben und so miteinander kommunizieren. Und so habe ich gelernt Jede Wort habe ich mir eine Aufgabe gemacht. Jedes Wort. Ein Tag. Ein Wort. Dreißig Tage. 30 Worte. Schon in drei Monate. Ich hatte schon 100 Worte in meinem Kopf, wo ich die kommunizieren kann. Übersetzen und auslegen. Schon nach drei Monate konnte ich das schon. Wie gesagt, ich brauche keinen mehr, Dolmetscher der mir helfen kann. Für Zahnarzt, Arzt, Ausländerbehörde, Krankenkasse. Keine Ahnung. Ich habe meine Termine wahrgenommen. Immer allein. Und das hat mir am besten und meistens geholfen, dass ich. Die Anfangsphase die Schwierigkeiten gut überwinden konnte. Deshalb sage ich Es gibt einen Gott. Aber Religionen gebe ich keinen gute Note. (Lacht) Aber einen Gott gibt es.
E.I. [00:59:22]
Welche Rolle spielt Ihre Identität als Roma im Alltag?
DR1.1 [00:59:29]
So unterschiedlich. Ist unterschiedlich. Manche Leute, die mich kennen, die haben damit gar kein Problem, weil viele besonders sage ich mal bei mir im Laden. Ich merke das selber meine Mitarbeiter, die wissen ja nicht, das ich ein Roma bin und die beim Gespräch mit anderen beleidigen Roma und Zigeuner. Und die wissen ja nicht, dass da ein Roma und ein Zigeuner gibt ihnen ihren Lohn. (Lacht) Und die arbeiten für den. Manchmal, da sind gemischte Gefühle. Und meine Tochter sagte Ja, guck mal, das Arschloch, der weiß nicht das ein Roma gibt sein Lohn und er beleidigt dann. (Lacht) Sag ich ihr halt die Klappe. Er muss nicht wissen, siehst du ein Dreckperson ist fertig. Obwohl selber ein Ausländer ist. Aber was willst du machen? Der kommt von dem Land wo in der Wüste gelebt haben und der wird mir erzählen über Roma? Solche Roma sind für dich wie Coca-Cola aber egal, lass den. (Lacht)
E.I. [01:00:27]
Und inwiefern spielt die Roma Community für sie eine Rolle? Zum Erfolg.
DR1.1 [01:00:34]
Auch eine gemischte Rolle, weil das da sitzen viele Leute, da sind viele Leute, die nicht dazugehören, aber die leider da ja. Und vielleicht deshalb sind auch sehr gemischte Gefühle von anderen Nationen gegenüber die Romas. Ich sag nicht nein. Ich habe das mehrmals gesagt. Es gibt kriminelle Idioten in jeder Nation. Nicht nur bei uns in Roma beim Roma. Aber wenn einer macht. Irgendwelche Drecksache, dann sind wir sofort alle Dreck. Aber keiner sagt ja. Jetzt Ehrlich gesagt, ich lebe in Deutschland. Hitler Wissen wir schon alle. Wer war Hitler? Ne aber sind nicht alle Hitler? Damals in Hitlerzeit haben auch die Deutschen gelitten. Deshalb sage ich ja, Man darf nicht generalisieren. Jeder Mensch ist nicht gleich.
E.I. [01:01:34]
Was bedeutet Ihr Herkunftsland ehh für Sie? Ihr Herkunftsland.
DR1.1 [01:01:48]
Ähem viel und auch nicht viel. Viel, weil da irgendwas von ihnen sich immer wieder zurück oder weil du denkst, dass du da von da gehörst. Aber wenn du dahin gehst und dann merkst du sofort diese Beleidigung der Zigeuner und das und dies und. Wieso bin ich wieder zurückgekommen? Bei diesem dreckigen Volk. Obwohl sage ich das Innere zieht dich. Wie Automat zieht dich zurück, weil da bist du bist da geboren. Wie eine Art Initiation. Aber wenn du dahingehst. Ich bin ja jetzt letztes Mal zehn. Vor zehn Jahren. Lass das mal war ich richtig enttäuscht. Eine Tussi arbeitet bei dem Flughafen. Guckt, mein Pass. Wieso haben Sie Deutsche pass sagte zu mir. Sage ich ja warum ist das nicht erlaubt, weil sie guckt da Geboren in [Stadt in Nordmazedonien] ich sehe er aber sind sie dann mazedonische Staatsangehörige sage ich gewesen? Jetzt habe ich einen deutschen Pass. Aber warum? Wie warum das ist doch mein Recht. Wenn ich Morgen will werde ich auch schwedischer Pass nehmen. Das ist nicht dein Problem. Ist mein Problem. Und das war nicht genug. Dann nahm sie meinen Pass und geht dahinter zurück über seinen Chef und versucht von den mich ähä zum Gespräch zu ziehen in dem Dings und sagt Der Chef ist ähmm zum. Zum Glück hat sie nicht an Tür zugemacht. Ich konnte hören, was der Chef sagt. Du blöde Frau, aus welche Gründe soll ich den Mann jetzt zu mir bringen und mit dem Gespräch führen? Was? Steht da was im Computer? Nein. Hat er was gemacht? Hat er was gesagt? Nein. Dann gib ihm seinen Pass einfach zurück. Wünsche ihm ein Gute. Willkommen in der Heimat und fertig. Schluss. Aus. Und sie kann zurück und schmeiß mir den Pass über das Fenster herunter. Jetzt kommst du Tussi raus und hast meinen Pass und gib es mir im Land, so wie ich dir gegeben habe. Sonst Bilder und Handy und will sofort bei der deutschen Botschaft, dann hast du ein Problem. Man sieht das schon, dass Personen, die irgendwo selber das Mazedonische, von dem wir aus dem Osten von Mazedonien so dunkelhäutig und sollte solche Lieber Gott weiß, von welchem Dorf bist du reingekommen hier? Aber das ist ein Mensch, der wünscht ein herzliches Willkommen in [Stadt in Nordmazedonien], die ersten den du Treffs in [Stadt in Nordmazedonien]. Weiter soll ich nicht erzählen, was dahintersteckt.
E.I. [01:04:19]
Sie haben ja erzählt, dass Sie in Deutschland ehh als Heimat für sich das Wie fühlt sich Deutschland als Heimat? Ähmm. Wo fühlen Sie sich in Deutschland wohl?.
DR1.1 [01:04:35]
Überall in Deutschland jaa. Ob an die Arbeit zu Hause oder irgendwo wir gehen mit der Familie. Und so weiter. Wir haben kein Problem damit. Also selber, meine Kinder sprechen kaum noch Mazedonisch. Die Tochter versteht mein Sohn gar nichts. Hat kein Interesse. Er spricht nur Deutsch. Englisch. Das wars. (Lacht)
E.I. [01:05:01]
Gibt es noch jemanden? Was Sie, was Sie ehh erzählen möchten, was ich Sie nicht gefragt habe über Ihre Leben.
DR1.1 [01:05:10]
Ne, eigentlich nicht die größten Schwierigkeiten und so in mein Leben, das Anfangen. Das haben wir alles zusammen irgendwie erst mal allein und danach später mit meinem Zwillingsbruder, mein älterer Bruder, dann meine Schwester. Die größte Schwierigkeit am irgendwie gemeinsam alles zusammengetragen. Bis heute immer noch. Als Familie hatten wir immer noch. Sehr gut. Natürlich, Jeder hat seinen eigenen Weg, jeder hat seine eigenen täglichen Aufgaben. Und so weiter. Aber wenn was ist sind, wir alle, für alle da ist kein Problem. Das betrifft auch die Kinder. Auch das gleiche.
E.I. [01:05:54]
Okay. Herr Ali Ich bedanke mich. Danke für Ihre Zeit und für die interessante, interessante Geschichte. Ihr Leben. Ich freue mich, dass ich hier war, dass ich mit Ihnen gesprochen habe und da Sie sich für mich Zeit genommen haben.
DR1.1 [01:06:11]
Ich bedanke mich sehr herzlich.
E.I. [01:06:12]
Vielen, vielen Dank.
DR1.1 [01:06:14]
Danke, Ciao